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Russlands Finanzminister: alles wird gut

Von Markus Fugmann

Der russische Finanzminister Anton Siluanov sieht die Talsohle für die russische Wirtschaft durchschritten. Auf einem jährlich in Moskau stattfindenden Wirtschaftsforum sagte Siluanov, die Wirtschaft Russlands habe den „Gipfel des Negativen“ hinter sich gelassen und werde sich nun erholen, sobald die Investiitionen wieder anzögen. Wichtig sei, die derzeit hohe Inflationsrate von 16% nach unten zu schrauben – Siluanov erwartet für 2015 einen Rückgang der Inflation auf 11% bis 12%, für 2016 prognsotiziert er sogar eine Inflation von lediglich 6 bis 7%.

Russlands Notenbank hatte in der letzten Woche die Zinsen gesenkt – mit dem Argument, dass die Schwäche der russische Konjunktur mehr Sorgen bereite als die hohe Inflation. Gleichwohl dürfte die Zinssenkung eher die Inflation wieder anheizen – insofern steht die These von Siluanov, dass die Inflation 2016 sich mehr als halbieren wird, auf sehr wackligen Beinen.

Ähnlich optimistisch äusserte sich auch der Wirtschaftsminister des Landes, Alexei Ulyukayev. Er erwartet für 2016 einen Anstieg des BIP auf 2 bis 2,5%. Ein gutes Zeichen sei, dass die Kapitalabflüsse aus Russland unter den angenommenen 115 Milliarden Dollar liegen dürften. Möglicherweise, so Ulyukayev, seien es sogar weniger als 100 Millionen.

Voraussetzung für diese optimistischen Szenarien aber ist einerseits eine deutliche Erholung des Ölpreises, andererseits die Aufhebung oder Lockerung der Sanktionen des Westens. Beides zeichnet sich aber derzeit nicht wirklich ab – im Gegenteil: die Sanktionen dürften insbesondere von den USA in nächster Zeit noch verschärft werden. Russische Unternehmen sind derzeit von den westlichen Kapitalmärkten so gut wie abgeschnitten – Banken und Ölförder-Unternehmen mussten bereits durch den russischen Staat gestützt werden.



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