Devisen

Schweiz: Willkommen im Club der Negativzinsen

Lange hat sich die Schweizer Nationalbank (SNB)gewehrt, jetzt ist es soweit: die Notenbank führt Negativzinsen von -0,25% auf Sichteinlagen ein, sprich Banken müssen Zinsen dafür zahlen, wenn sie Geld bei der SNB parken. Die SNB dehnt das Zielband für den Dreimonats-Libor auf -0,75% bis +0,25%t aus. Der Negativzins wird auf Guthaben erhoben, die einen Freibetrag von zehn Millionen Franken pro Kontoinhaber übersteigen.

Interessant ist die Begründung der SNB:

„In den letzten Tagen haben verschiedene Faktoren zu einer stärkeren Nachfrage nach sicheren Anlagen geführt. Die Einführung von Negativzinsen macht das Halten von Frankenanlagen weniger attraktiv und unterstützt damit den Mindestkurs. Die Nationalbank ist bereit, wenn nötig unbeschränkt Devisen zu kaufen und weitere Maßnahmen zu ergreifen“

Was sind „verschiedene Faktoren“? Offenkundig die Russland-Rubel-Krise – man kann vermuten, dass vermögende Russen in großem Umfang versucht haben, ihr Vermögen zu retten und das Geld in der Schweiz geparkt haben, dem klassischen sicheren Hafen. Dem scheint nun die SNB einen Riegel vorschieben zu wollen.

Die Lage scheint sich derart zugespitzt zu haben, dass die SNB nun ausserplanmäßig reagiert – auf der letzten Notenbanksitzung in der Vorwoche blieb sie noch untätig. Der Franken schwächt sich deutlich zum Euro ab, nach deutlicher zum US-Dollar. Der Euro kommt zum US-Dollar aufgrund der SNB-Entscheidung unter Druck und fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 1,23.



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1 Kommentar

  1. Als Commerzbank und andere DE Banken mit Negativzinsen für große Bankguthaben angefangen haben, soll ein Teil des Geldes einfach in die Schweiz geflossen sein. Die SNB hat für das ganze Deutsche Geld auch keine Verwendung, und muss auch Negativzinsen einführen. Jetzt dürfte die DE Sichteinlagen nach Österreich ausweichen, bis die auch Negativzinsen erheben. Danach geht es in Benelux weiter.

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