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Shell und Kanada mit Problem

FMW-Redaktion

Nicht der erste, aber aktuell ist Shell der prominenteste Fall eines Ölkonzerns, der in Kanada ein großes Ölsand-Vorhaben einstampft. Allein durch das Stilllegen eines Abbaugebiets gab Shell jetzt bekannt 2 Milliarden US-Dollar abschreiben zu müssen. Auch in Alaska läuft es nicht gut für Shell. Dort hat sich ein Explorationsfeld als totaler Flop erwiesen und verursacht eine 2,6 Milliarden Dollar-Abschreibung.

Auch als Gesamtkonzern rutscht Shell jetzt in die Verlustzone. Im abgelaufenen Quartal betrug der Verlust 7,4 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr vorher waren es noch 4 Milliarden Plus. Aber keine Angst, die Analysten achten bei ihren Bewertungen fast nur auf die um Sondereffekte bereinigten Zahlen, und da hat Shell einen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar erwirtschaftet – aber auch das waren 70% weniger als im Vorjahresquartal.

Gerade Kanada trifft der Ölpreis-Abschwung am härtesten (natürlich abgesehen von Venezuela). Öl aus Ölsand zu extrahieren ist die mit Abstand teuerste Methode, und in Kanada´s Ölprovinz Albert liegt das Öl nun mal im Ölsand. Die Stilllegungen von immer mehr großen Ölsandfeldern macht dem ganzen Land zu schaffen, da auch die Logistik-Industrie, die einen riesigen Lieferumfang bereitstellte, im Zuge der Steilllegungen den Bach runtergeht. Aber jetzt mit den neuen Premierminister soll in Kanada ja alles besser werden – mal schauen ob eine volkswirtschaftliche Diversifikation weg vom Öl stattfindet.



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