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So läuft das: Donald Trump´s „Rettung“ eines Ford-Standorts in den USA

Donald Trump hat noch vor dem Antritt seiner Präsidentschaft eine Job-Verlagerung und sogar eine Werksschließung von Ford in den USA verhindert, so sieht es wenigstens aus, wenn man seine...

FMW-Redaktion

Donald Trump hat noch vor dem Antritt seiner Präsidentschaft eine Job-Verlagerung und sogar eine Werksschließung von Ford in den USA verhindert, so sieht es wenigstens aus, wenn man seine aktuellsten Tweets liest. Es ist fast wie bei Chuck Norris, der unter Wasser grillen kann. Aber ganz so war es anscheinend doch nicht. Hier erst mal seine Tweets.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/799432403727028224

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/799435824622252032

Also: Gemäß dieser Tweets hat Donald Trump Ford davon abgebracht ein Werk im US-Bundesstaat Kentucky zu schließen. Tatsächlich ging es laut NYT um eine geplante Verlagerung der Produktion des Modells Lincoln MKC nach Mexiko. Selbst der zuständige Gewerkschaftsvertreter sagte der Detroit Free Press, dass Ford in Kentucky aufgrund der hohen Nachfrage am Standort Louisville Kentucky nicht genug Lincoln Escapes herstellen könne – daher hätte die MKC-Produktion nach Mexiko gehen sollen um Platz für die Escapes in Kentucky zu schaffen. Egal welche Konstellation es gäbe, ein Jobverlust in Kentucky sei so oder so nicht vorgesehen gewesen, sagt selbst der Gewerkschafter. Eine Werkschließung in Kentucky stand schon gar nicht zur Debatte.

Wie es aussieht, gab es die Gespräche zwischen Trump und Ford wirklich. Danach habe Ford beschlossen den MKC in Kentucky zu belassen. Die Gewerkschaft dazu: Jetzt dank Mr. Trump produzieren wir eben weniger Escapes, dafür mehr MKC´s. Also ein Nullsummenspiel, eine betriebsinterne Umstrukturierung, die nur damit zusammenhängt, welches Modell an welchem Standort produziert wird! Aber der „Trump-Effekt“ kann in der Tat langfristig einen unterschwelligen Druck ausüben gerade auf Ford, wo man von Trump im Wahlkampf für vorige wirkliche Jobverlagerungen nach Mexiko kritisiert wurde. Im Wahlkampf drohte Trump offen mit Importzöllen für in Mexiko produzierte Waren von 35%. Damit wäre Ford gezwungen zurück in die USA zu verlagern.

Laut NYT sagt Ford aktuell Zitat:

„We are encouraged that President-elect Trump and the new Congress will pursue policies that will improve U.S. competitiveness and make it possible to keep production of this vehicle here in the United States“.

Kentucky ist mit 62,5% beider US-Wahl ganz klar „Trump-Land“. Ob er im Detail wirklich Jobs gerettet hat oder nicht: Das Engagement (wie auch immer es aussah) wird gut ankommen an der Basis. Und es ist definitiv ein Wink Richtung Ford, GM und Co. Übertreibt es nicht, ich sitze euch im Nacken. Die Hersteller wissen ja immer noch nicht woran sie sind. Doch kein Importzoll, oder Zoll bei 10, 20 oder wirklich 35%? Niemand weiß es. Das kann ein großer psychologischer Vorteil für Trump sein, als Druckmittel gegen die Industrie. Wie wir heute früh schon berichteten: Apple lässt derzeit prüfen, in wie weit das iPhone wieder in den USA produziert werden kann.

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Donald Trump. Foto: Gage Skidmore/Wikipedia (CC BY-SA 2.0)



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2 Kommentare

  1. Klasse! Hut ab vor Trump, wenn er jetzt schon vor Amtsantritt so vorprescht wird er ein guter Präsident. Wer Trump auf Twitter verfolgt weiß dass er mit der NYT im Klinsch liegt. Diese Mainstream-Gazette macht seit Monaten gegen Trump Stimmung und war im Wahlkampf zu 100% pro Clinton. Jetzt reden sie natürlich alle Taten von Trump schlecht, selbst die positiven. (wird eh noch spannend ob die NYT unter Trump weiter gegen ihn agiert, aber das ist ein anderes Thema). Objektiv betrachtet stimmt es vermutlich dass Ford nicht vor hatte sein US-Werk zu schließen, allerdings übt Trump trotzdem Druck auf Ford und andere Konzerne Druck aus indem man solche Geschichten veröffentlicht. Im Zweifel entscheiden sich US-Konzerne nun für eine Inlandsproduktion. Das ist positiv zu sehen und eigentlich sollten gerade die Linken dafür etwas mehr Verständnis haben.

  2. Bei der gegenwärtigen Dollarstärke zusammen mit den hohen Lohnkosten in den USA wird das Land keine Exporte generieren können. Und damit ist auf Dauer kein Industrieunternehmen zu retten.

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