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Strabag verklagt Libyen (keine Satire)

Von Claudio Kummerfeld

Häääh? Wie jetzt? Wie will man Libyen verklagen? Der Staat hat doch de facto aufgehört zu existieren, und die Reste von Staat, die sich derzeit untereinander bekämpfen, haben gerade sicherlich andere Sorgen als verklagt zu werden! Selbst wenn man gewinnt, wie will man da Geld eintreiben?

Aber egal, der Baukkonzern Strabag (Strabag SE) hat vor Kurzem Klage gegen Libyen eingereicht vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof der Weltbank in Washington DC (wo TTIP-Klagen evtl. auch landen könnten in Zukunft). Worum es genau geht? Das haben wir uns auch gefragt. Die Klage ist dort seit 20. Juli offiziell als Klage zu finden, weitere Details aber nicht. Wir wollten gerne mehr erfahren und sprachen vorhin mit der Pressestelle bei Strabag in Wien, aber eine nette Dame sagte uns „wir bestätigen, dass die Klage bei der Weltbank eingereicht wurde, mehr können wir aber nicht sagen, da es ein laufendes Verfahren ist“. Wir vermuten einfach mal ins Blaue hinein, dass vor geraumer Zeit Strabag kein Geld für Bauvorhaben in Libyen erhielt.

Aber wozu jetzt diese Klage? Selbst wenn man gewinnt, wie will man an das Geld kommen? Und wer in Libyen soll der Ansprechpartner sein? Klingt alles nach Satire, ist aber Realität. Wir bleiben am Ball und sind gespannt, wenn mehr Infos auf der Webseite der Weltbank zu erfahren sind. Ach ja… so viel zum Thema Transparenz. Bei einem ordentlichen öffentlichen Gericht wüsste man, worum es geht, weil es ja öffentlich und transparent ist. Hier erfährt man als Außenstehender nur, dass es da eine Klage gibt.



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1 Kommentar

  1. wie man an „das“ Geld kommen wird: entweder gar nicht oder man lässt die Notenpresse ein paar Zyklen mehr rotieren, damit B von C überhaupt noch etwas erhält, weil A nicht mehr ist – stupides Papier eben.

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