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Tief gefallen: Deutsche Bank lotet Fusion mit Commerzbank aus

Kürzlich noch von der Deutschen Bank mit Verachtung gestraft, nun potentieller Partner: die Commerzbank..

FMW-Redaktion

Das läßt schon tief blicken! Die Deutsche Bank hat laut einem Bericht des „Manager Magazins“ einen Zusammenschluß mit der Commerzbank ausgelotet. Alles in einem sehr frühen Stadium, wie der Bericht unter Angaben von anonymen Quellen aus Deutschbanker-Kreisen betont, und kaum mit Chance auf Realisierung, wie man bei der Deutschen wohl selbst erkennt – kaum vorstellbar, dass die Kartellbehörde eine Zusammenschluß der beiden größten deutschen Banken zustimmen würde.

Aber die minimalen Chancen, dass es doch zu einem Zusammenschluß kommen könnte, sorgen dennoch für eine gewisse Euphorie bei den Aktionären beider Banken, vor allem der Commerzbank – die Aktie legt 4% zu:

Commerzbank 310816

Aber auch die Aktien der Deutschen Bank können gut 1,5% zulegen – weil die Commerzbank das hat, was der Deutschen Bank dank einer verfehlten Politik der letzten Jahre weitgehend fehlt: mittelständische Firmenkunden!

Dennoch ist schon das Nachdenken über eine Fusion mit der Coba ein Zeichen der Verunsicherung bei der Führungsebene der Deutschbanker – man sah bislang mit hochnäsiger Verachtung auf die Commerzbank herab, oder wie das „Manager Magazin“ etwas taktvoller formuliert:

„Bislang galt die Commerzbank, an der Berlin etwa 15 Prozent der Aktien hält, den Deutschbankern als nicht qualifiziert genug für eine Fusion.“

Aha, nicht „qualifiziert genug“ – da fehlt vielleicht die Qualifikation in Sachen Manipulation von Märkten oder andere unschöne Dinge, die der Deutschen Bank eine scheinbar endlose Latte an Klagen eingebracht hatten? Das läßt sich sicher schnell nachschulen..

Die Deutsche Bank selbst gibt übrigens mindestens eine Teilschuld an ihrer Lage der EZB: so sagte heute CEO Cryan, dass die Geldpolitik der EZB gegen Banken arbeite, bislang seien praktisch keine positiven Effekte durch die Maßnahmen der Notenbank erkennbar. Das ist doch mal Klartext!

Die EZB bestreitet das natürlich – so sagte heute Morgen François Villeroy, Chef der französischen Notenbank und enger Unterstützer Draghis in der EZB, dass die Geldpolitik der Notenbank global gesehen positiv sei für die Ertragslage der Banken. Scheinbar nur für die Deutsche Bank nicht. Villeroy betonte darüber hinaus die positven Effekte der Negativzinsen, die die INflation anschieben würden – und schloß Helokoptergeld kategorisch aus..



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