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Ups! Deutsche Bank sagt: deutsche Aktien verkaufen – zu teuer!

Die Deutsche Bank sieht auf einmal rot und sagt: deutsche Aktien seien zu teuer, daher empfehle man den Verkauf. Was ist denn da los? Die Deutsche jedenfalls vergleicht deutsche Aktien mit anderen europäischen Werten und meint, die Preise seien im Vergleich zum Buchwert schlicht zu hoch..

FMW-Redaktion

Die Deutsche Bank sieht auf einmal rot und sagt: deutsche Aktien seien zu teuer, daher empfehle man den Verkauf. Was ist denn da los? Die Deutsche jedenfalls vergleicht deutsche Aktien mit anderen europäischen Werten und meint, die Preise seien im Vergleich zum Buchwert schlicht zu hoch. Ausserdem würden deutsche Unternehmen im Vergleich zu anderen europäischen Aktien weniger Dividende zahlen – und das, obwohl bekanntlich dieses Jahr ein Jahr der Rekordausschüttungen etwa bei den Dax-Unternehmen wird.

Die Deutsche Bank scheint dabei den deutschen Aktienmarkt als am wenigsten aussichtsreich einzustufen – die Aktien keines anderen bedeutenderen europäischen Landes sind aktuell von der Bank so stark auf „untergewichten“ gestellt. Die Analysten der Deutschen Bank erwarten nun, dass sich zyklische Werte schlechter entwickeln werden als defensive Aktien – und der Dax zeige immer dann Schwäche, wenn Zykliker nicht gut performen würden, so die Deutsche.

Zyklische Aktien sind Aktien, die besonders Konjunktur-sensitiv sind, als stark von einer Erholung der Konjunktur profitieren, jedoch bei Konjunkturabschwüngen sich schlechter entwickeln. Zyklische Aktien sind Werte etwa aus dem Maschinenbau, Chemie, insgesamt Industriewerte, sowie Rohstoff-Aktien und Bank-Aktien. Defensive Werte sind etwa Telekom-Aktien, die viel weniger auf die Konjunkturzyklen reagieren, weil ihr Geschäftsmodell stetig und wenig abhängig ist von konjunkurellen Zyklen.

Wenn die Deutsche Bank also nun diese Einschätzung vertritt und meint, defensive Werte würden sich besser entwicklen als Zykliker, sagt sie damit indirekt: die Periode ungebremsten Sonnenscheins bei der deutschen Konjunktur ist vorbei, wir haben konjunkturell den Hochpunkt überschritten, es geht nun bergab. Kein anderer Index sei so zyklisch zusammen gesetzt wie der Dax, und in den Kursen spiegele sich die Erwartung wider, dass die Eurozone weiter positive Konjunktur-Entwicklungen zeigen werde. Dieser Optimismus aber sei übertrieben, so die Deutsche.

Skeptisch ist die Bank auch für französische Aktien – diese orientierten sich stark an den europäischen Einkaufsmanagerindizes, die zuletzt stark zugelegt hatten. Nun aber seien alle positiven Entwicklungen auch beim französischen Leitindex Caceron vollständig eingepreist. Anders sieht die Deutsche Bank die Situation für britische Aktien: der FTSE100 sei eher defensiv ausgelegt und werde sich daher besser entwickeln. Positiv erscheint den Deutschbankern auch der schweizerische SMI, den man als „defensives Dollar-Spiel“ übergewichte.



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7 Kommentare

  1. Danke FMW Redaktion für diesen Artikel, interessant zu sehen wird auch in diesem Zusammenhang die CFTC Position im SP500 heute Abend vom Dienstag. Eine Bank, die de facto pleite ist und dringend Kapitalzufluss benötigt, finde ich diesen Call schon sehr interessant. Glaube an einige Unruhe bis zur French Election, dann könnte es in den Sommer noch einmal hoch gehen und im Herbst knallt es dann evtl. Ich bleibe Long Safe Haven , da mach ich nichts falsch.

  2. Endlich mal wieder ne gute Nachricht für uns Bären.

    Obwohl, weer sagt das?
    Deutsche Bank? Na, ja.

  3. Gilt die Verkaufempfehlung auch für ihre eigenen Aktien ?

  4. „Obwohl, weer sagt das?
    Deutsche Bank? Na, ja.“

    Genau ! Will man dem großen Vorbild Goldman Sachs nacheifern ? ;) :D

  5. Eigentlich hat mein „Liebling“ , die Deutsche Bank, indirekt Recht, welche europäischen Aktien sind denn billiger als der Dax / die deutschen Aktien ?

    Der SMI, der FTSE ? – Die wollen Euch nur auf die falsche Fährte locken, macht doch… !
    Der SMI als „defensives Dollar-Spiel“ ist billig ?!? :D

    Jaja, Miss Börse , eben…

  6. Die „Analysten“ der DB sind für mich seit Jahren die Inkarnation des „Master of Desaster“ – der Aktien-Eigenhandel der DB wurde nicht umsonst wegen Milliardenverlusten bereits vor Jahren geschlossen.
    Die „Empfehlungen“ dieser „Experten“ kann man getrost als Kontraindikator betrachten.
    Atemberaubend ist nur, mit welcher Selbstüberschätzung sie ihre Anal Lysen weiter unter die Leute streuen und damit immer noch Gehör finden.

  7. Ich war ein Analyst.

    Wieso sollten „die“ Euch (kostenlos) die Wahrheit erzählen ? :D

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