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EU-Antidumpingzölle gegen China + US-BIP in der Nachbetrachtung

Die EU ist momentan wohl dank Populisten und Brexit besonders darum bemüht ihre Handlungsfähigkeit und Durchsetzungskraft zu demonstrieren, im Sinne der Bürger. Das liest man in den letzten Tagen...

FMW-Redaktion

Die EU ist momentan wohl dank Populisten und Brexit besonders darum bemüht ihre Handlungsfähigkeit und Durchsetzungskraft zu demonstrieren, im Sinne der Bürger. Das liest man in den letzten Tagen immer wieder in den Headline-Meldungen der EU-Kommission. So zum Beispiel gestern die Headline „Kommission löst ihre Versprechen zur Kreislaufwirtschaft ein“. Heute nun eine Meldung, dass man Antidumpingzölle gegen China und Taiwan verhängt hat.


Foto: EU-Kommission

Es geht aktuell mal wieder um den lieben Stahl, der gerne in Europa unter Herstellungspreis verkauft werden soll. So betont man heute seitens der EU-Kommission auch, dass man bei Stahleinfuhren so viele Handelsschutzmaßnahmen eingeleitet habe wie nie zuvor. Zitat:

Eine Antidumpinguntersuchung der Kommission hat ergeben, dass bestimmte, aus China und Taiwan stammende Rohrformstücke, Rohrverschlussstücke und Rohrverbindungsstücke aus nicht rostendem Stahl zum Stumpfschweißen in Europa zu Dumpingpreisen verkauft worden waren. Chinesische Exporte sollen nunmehr mit Antidumpingzöllen zwischen 30,7 % und 64,9 %, taiwanesiche Exporten mit Antidumpingzöllen zwischen 5,1 % und 12,1 % belegt werden. Bei den Produkten handelt es sich um Rohrverbindungsstücke aus nicht rostendem Stahl, die in zahlreichen Industriezweigen, wie der petrochemischen Industrie, der Lebensmittelindustrie, dem Schiffbau sowie bei der Energieerzeugung und im Baugewerbe zum Einsatz kommen.

Insgesamt wurden 39 Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen verhängt, von denen 17 Produkte aus China betreffen. Die Kommission hat das derzeitige Handelsschutzinstrumentarium voll ausgeschöpft und bemüht sich zugleich um die Zustimmung der Mitgliedstaaten und des Parlaments zu ihren Vorschlägen, mit denen dieses Instrumentarium besser an die aktuellen Gegebenheiten des internationalen Handels angepasst werden soll. Durch ihre aktive Mitarbeit in dem im vergangenen Dezember ins Leben gerufenen Global Forum on Steel Excess Capacity geht die EU zusätzlich dazu die Ursachen für die weltweiten Überkapazitäten in der Stahlindustrie an.

US-BIP

Wie wir vorhin schon vermeldet hatten, ist das US-Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% gewachsen. Im 3. Quartal waren es noch +3,5%. Der Chart zeigt, dass das Plus vorher wohl ein positiver Ausrutscher war. Negativ auf das BIP-Wachstum ausgewirkt hat sich laut den Statistikern ein Rückgang bei Exporten und gleichzeitig die Zunahme von Importen. Auch rückläufige Staatsausgaben dämpfen das BIP-Wachstum. Die verfügbaren persönlichen Einkommen stiegen um 3,7% im 4. Quartal, wo es im 3. Quartal noch +4,1% waren. Der BIP-Preisindex stieg um 2% zu 1,5% vorher. Zitat vom Statistikamt BEA:

The increase in real GDP in the fourth quarter reflected positive contributions from personal
consumption expenditures (PCE), private inventory investment, residential fixed investment,
nonresidential fixed investment, and state and local government spending that were partly offset by
negative contributions from exports and federal government spending. Imports, which are a subtraction
in the calculation of GDP, increased. The deceleration in real GDP in the fourth quarter reflected a downturn in exports, an acceleration in imports, a deceleration in PCE, and a downturn in federal government spending that were partly Offset by an upturn in residential fixed investment, an acceleration in private inventory investment, an upturn in state and local government spending, and an acceleration in nonresidential fixed investment.



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2 Kommentare

  1. Zitat: „… ist das US-Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% gewachsen …“
    Ist das wirklich so, liebe FWM-Redaktion? Laut investing.com (auch hier auf der Home-Seite eingebunden) bezeichnet die Quartalskennzahl das BIP-Wachstum der letzten 3 Monate, also Okt bis Dez 2016, aufs Jahr hochgerechnet (mit 4 multipliziert). Das ist etwas ganz anderes als ein Vorjahresvergleich, und natürlich viel anfälliger für Schwankungen.

    1. Ja, interessant wäre tatsächlich die Veränderung des US-BIP zum Vorjahresquartal (also zum Q4/2015). Alles andere ist doch statistischer Humbug.

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