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US-Fondsmanager: raus aus Aktien, rein in Bonds – und Cash

FMW-Redaktion

Die US-Fondsmanager sind offenkundig so pessimistisch für die globalen Aktienmärkte wie seit drei Jahren nicht mehr. Einer heute veröffentlichte Umfrage von Merrill Lynch zufolge sind nur noch 17% der US-Fondsmanager in Aktien übergewichtet. Im August waren die Fondsmanager noch zu 41% in Aktien übergewichtet – die Folgen sind bekannt!

Verkauft wurden vor allem Aktien und Rohstoffe, dagegen haben die Fondsmanager Staatsanleihen gekauft – und ihre Cash-Bestände erhöht. Derzeit halten sie 5,5% Cash – und damit so viel wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Grund für die Positionierung ist vor allem der stark gedämpfte Wachstumsausblick für die Weltwirtschaft.

Dabei haben sich insbesondere bei Aktien die Gewichtungen im Vergleich zum Vormonat stark verschoben: Aktien von Emerging Markets wurden aus dem Depot gekegelt, sodass die Aktienquote von Schwellenländern bei den Fondsmanagern so gering ist wie noch nie. Nach vor optimistisch sind die US-Fondsmanager nach wie vor für die europäischen Aktienmärkte: hier ging die Übergewichtung nur leicht zurück von 47% auf nun 45%. An zweiter Stelle rangiert nach wie vor Japan mit einer 22%-Übergewichtung – doch wurden hier Engagements deutlicher reduziert.

Besonders stark hingegen der Rückgang bei Aktien aus UK, bei denen nun 25% untergewichtet sind – so viel wie seit drei Jahren nicht mehr. Offenkundig rechnet man mit baldigen Zinsanhebungen durch die Bank of England und hat daher die Positionierung zurück gefahren. Trotz einer erwarteten Zinsanhebung auch in den USA haben die Fondsmanager ihre starke Untergwichtung in US-Aktien aufgegeben – nach einer Untergwichtung von 14% im Vormonat werden US-Aktien jetzt wieder mit 6% übergewichtet. Hier haben offensichtlich einige die tieferen Niveaus zum Einstig genutzt.

In Bezug auf einzelene Sektoren haben die US-Fondsmanager besonders Aktien aus dem Bereich Energie abgestoßen: hier liegt die Gewichtung auf einem Allzeittief. Dagegen stehen (nichtzyklische) Konsumwerte und Technologieaktein hoch im Kurs.

Merrill Lynch sieht daher – antizyklisch – gue Einstiegschancen eben in jenen Märkten und Sektoren, die von den Fondsmanagern aus dem Depot geworfen worden sind. Daher die Empfehlung der Bank, Energieaktien, Rohstoffwerte und britische Aktien zu kaufen, dagegen Tech-Werte, Eurozonen-Aktien, Banken und diskretionäre Konsumwerten short zu spielen.

Da das Sentiment derart negativ sei, müsse man zeitnah von einer Rally ausgehen, so Merrill Lynch. Sollte der Aktienmarkt entgegen der Erwartung nicht haussieren – und dieser Hinweis ist hochinteressant – würde die Aktienmärkte den Beginn einer globalen Rezession anzeigen.



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