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US-Ölproduktion + Exporte von Endprodukten sollten der OPEC zu denken geben

Alleine von Oktober bis Dezember 2016 sind laut US-Energiebehörde die US-Exporte von fertig destillierten Ölprodukten von 2,7 auf 3,2 Millionen Barrels pro Tag gestiegen. Das sind die...

FMW-Redaktion

Alleine von Oktober bis Dezember 2016 sind laut US-Energiebehörde die US-Exporte von fertig destillierten Ölprodukten von 2,7 auf 3,2 Millionen Barrels pro Tag gestiegen. Das sind die aktuellsten Daten. Vor 10 Jahren lag das Exportvolumen noch bei gerade mal 1,3 Millionen Barrels pro Tag lag. Benzin als Endprodukt erreicht ein Allzeithoch mit exportierten 1 Million Barrels pro Tag Ende 2016. Für Januar und Februar darf man gut und gerne von weiteren kräftigen Anstiegen ausgehen. Das sollte ein Warnsignal sein für die OPEC, die mit ihrer Fördermengen-Kürzung versucht den Ölpreis hochzubekommen.

Die USA haben vor 10 Jahren noch 12 Millionen Barrels Öl pro Tag importiert. In 2016 waren es nur noch 4,8 Millionen Barrels pro Tag, so wenig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Wie man aus Finanzkreisen hört, legen die USA nicht nur bei der Ölproduktion wieder zu dank der Fracker – auch hört von von Marktbeobachtern zuletzt immer öfter, dass die US-Raffinerien, die letztlich Endprodukte wie Benzin, Heizöl uvm herstellen, deutlich effizienter geworden sind und veraltete Raffinerien in Entwicklungsländern bei Weitem überholt haben, so dass die Amerikaner mehr Endprodukte auf den Weltmarkt verkaufen können.

Wie die obige Grafik zeigt, sind die USA gerade dabei ihre Exporte von knapp über 3 Millionen Barrels pro Tag nach oben zu pushen auf neue Rekordniveaus. Obwohl die USA mehr Endprodukte exportieren, haben sie zuletzt zum Beispiel aus Saudi-Arabien mehr Rohöl importiert. Das kann auf eine robuste Inlandsnachfrage in den USA deuten und/oder die wie gesagt stark steigende Effizienz von US-Raffinerien, die das Rohprodukt dann veredelt wieder in den Export bringen. Erstaunlich: Obwohl Lateinamerika rohstoffreich ist, haben die USA Ende 2016 sogar mehr Rohöl und Endprodukte dorthin exportiert als von dort importiert.

Man könnte jetzt eine endlose Datenflut veranstalten, und sicher Argumente für oder gegen die bevorstehende Öl-Schwemme aus den USA finden. Aber beachtlich waren auch bis zuletzt die ständig wiederholten Äußerungen von OPEC-Offiziellen, dass einem die möglicherweise stark steigende US-Produktion egal wäre. Es ist kaum vorstellbar, dass dem wirklich so ist, sondern dass man nur versucht nach außen cool zu wirken. Ende Mai ist das nächste offizielle OPEC-Treffen. Genau dann läuft auch die offizielle Fördermengenkürzung aus, die dank steigender Produktion aus den USA, Kanada, Brasilien etc zu scheitern droht, weil so die Kürzungen durch Steigerungen an anderen Stellen zu Nichte gemacht werden.

Man darf gespannt sein, ob die Kürzung durch die OPEC-Mitglieder verlängert wird.


US-Ölimporte aus Saudi-Arabien und dem Irak.


Die Zahl der aktiven Öl-Bohrstellen in den USA steigt weiter an.



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