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US-Terminmarktaufsicht: Citigroup hat 1 1/2 Jahre lang Futures-Kurse manipuliert

Die Citigroup hat 1 1/2 Jahre lang Futures-Kurse manipuliert, wie die US-Teminmarktaufsicht "Commodity Futures Trading Commission" (CFTC) aktuell bekannt gibt. Es ging hierbei um...

FMW-Redaktion

Die Citigroup hat 1 1/2 Jahre lang Futures-Kurse manipuliert, wie die US-Teminmarktaufsicht „Commodity Futures Trading Commission“ (CFTC) aktuell bekannt gibt. Es ging hierbei um Futures für US-Staatsanleihen im Zeitraum von Sommer 2011 bis Ende 2012. Man bediente sich des sogenannten „Spoofing“ um Kurse zu manipulieren. Das bedeutet, dass man Kauf- und Verkaufsorders setzt, die niemals ausgeführt werden sollten. Kurs bevor sie ausgeführt werden könnten, wurden sie umgehend wieder gelöscht. Ziel dieser Aktionen ist es, andere Marktteilnehmer in ihrem Verhalten zu beeinflussen.

Wie aus der Veröffentlichung der CFTC hervorgeht, haben sich (wie immer in solchen Fällen) Trader falsch verhalten, und es handelte sich dabei folglich (!?) nicht um ein strukturelles Vorgehen der Bank. Vorgesetzte mit Aufsichtsfunktionen hätten im Rahmen dieser Manipulationen lediglich ihre Aufsichtspflichten verletzt. Und ebenfalls habe es in der Bank viel zu wenig Schulungen gegeben um zu erläutern, dass das Spoofing-Verhalten illegal sei – genau genommen habe es nur eine einzige Schulung dazu gegeben. Das müsse verbessert werden.

Obwohl einzelne Trader der Bank manipuliert hätten, zahlt die Bank selbst die Strafe in Höhe von 25 Millionen US-Dollar. Man habe festgestellt, dass solche Manipulationen im genannten Zeitraum insgesamt 2.500 Mal stattgefunden haben. Pro Order sei es um Größen von 1.000 Lots gegangen. Erstaunlich, Spoofing durch eine der fünf größten US-Banken. Eigentlich dachte man solche Manipulationen seien normalerweise nur das Werk von Hinterhof-Kriminellen mit einem Tradingkonto bei einem Onlinebroker. Aber beruhigend wie immer ist, dass es die Machenschaften einiger Bank-Trader waren, und nicht die Machenschaft der Bank selbst. Aber waren die Trader nicht angestellt bei der Bank? Aber gut, sei es drum. Hier auszugsweise der Originaltext der CFTC:

Specifically, the Order finds that Citigroup, by and through five of its traders (who worked on either its U.S. Treasury or U.S. Swaps desks), engaged in spoofing more than 2,500 times in various Chicago Mercantile Exchange (CME) U.S. Treasury futures products during the Relevant Period. According to the Order, the traders’ spoofing strategy involved placing bids or offers of 1,000 lots or more with the intent to cancel those orders before execution. The spoofing orders were placed in the U.S. Treasury futures markets after another smaller bid or offer was placed on the opposite side of the same or a correlated futures or cash market, the Order finds. The traders placed their spoofing orders to create or exacerbate an imbalance in the order book and cancelled their spoofing orders after either the smaller resting orders had been filled or the traders believed that the spoofing orders were at too great a risk of being executed, the Order finds. In addition to executing the spoofing strategy individually, according to the Order, on at least one occasion, some of Citigroup’s traders coordinated with each other to implement the spoofing strategy, by placing one or more spoofing orders after another trader had placed one or more smaller resting orders in the same or a correlated futures or cash market.

Citigroup’s Supervision Failures

The Order also finds several supervision failures related to Citigroup’s spoofing. First, Citigroup provided insufficient training about spoofing to traders on its U.S. Treasury and U.S. Swaps desk. In fact, for most of the traders through which Citigroup spoofed, the only communication they received about spoofing before or during the Relevant Period consisted of a single compliance alert containing the Act’s anti-spoofing language. Second, the Order finds that Citigroup did not have adequate systems and controls in place to detect spoofing by traders on its U.S. Treasury and U.S. Swaps desks. Third, the Order notes that even when alerted to a spoofing incident involving one of its traders, a supervisor and other members on the U.S. Treasury desk failed to comply with Citigroup’s then-existing policies regarding reporting violations of the Act.

Further, the Order recognizes Citigroup’s cooperation during the investigation of this matter, including Citigroup’s self-reporting of additional potential spoofing orders after the CME had inquired about certain suspicious orders, as well as corrective action taken by Citigroup prior to entry of the Order to improve its supervisory systems, internal controls, and training with respect to spoofing.



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2 Kommentare

  1. „Vorgesetzte mit Aufsichtsfunktionen hätten im Rahmen dieser Manipulationen lediglich ihre Aufsichtspflichten verletzt.“
    Vorgesetzte sind doch auch in erster Linie da, um eine Aufsicht auszuführen. Wenn sie diese immer wieder verletzen (war ja nicht das erste Mal), warum sind sie dann überhaupt da?

  2. „Und ebenfalls habe es in der Bank viel zu wenig Schulungen gegeben um zu erläutern, dass das Spoofing-Verhalten illegal sei“ – Viel zu wenig Schulungen ? Spoofing ? Die Amis at its best !

    Das haben die unter Vorsatz getan :D :D :D

    „Obwohl einzelne Trader der Bank manipuliert hätten, zahlt die Bank selbst die Strafe in Höhe von 25 Millionen US-Dollar“

    25 Mio USD ? Und deswewgen wird VW auf Milliarden -Summen verklagt… ?

    „Aber, waren die Trader nicht angestellt bei der Bank?“

    Na endlich mal kein negativer Artikel zur Deutschen Bank. :D
    Was mich verwundert, stehen die Angestellten unter so hohem Druck, will man gewisse Boni abkassieren ?

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