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USA: Immobilienpreise steigen 13mal so schnell wie Löhne

Von Markus Fugmann

In den USA sind in den letzten zwei Jahren die Immobilienpreise 13mal so schnell gestiegen wie die Löhne. Das ergab eine Untersuchung des auf Daten zum Immobilienmarkt spezialisierten Unternehmen RealtyTrac. So stiegen die Löhne zwischen 2012 und 2014 durchschnittlich nur um 1,3%, die Immobilienpreise jedoch um 17%. In 76% der untersuchten Regionen sind demnach die Immobilienpreise schneller gestiegen als die Löhne.

RealtyTrac hat dazu 184 Metropolregionen in den USA für den Zeitraum 2012 bis 2014 untersucht. Das Ergebnis fasst Daren Blomquist, Vize-Präsident von RealtyTrac, wie folgt zusammen:

“Home prices in many housing markets across the country found a floor in 2012 and since then have rapidly appreciated, particularly in markets attracting institutional investors, international buyers or some other flavor of cash buyer not constrained by income as much as traditional buyers“.

Es waren also vorwiegend institutionelle Investoren sowie ausländische Käufer, die für die starken Preisteigerungen seit dem Jahr 2012 verantwortlich sind. Blomquist weist darauf hin, dass zu einer wirklichen Erholung des amerikanischen Immobilienmarktes die „traditionellen Käufer“ wieder stärker in Erscheinung treten müssten, sprich der amerikanische Durchschnittsbürger. Insbesondere in jenen Regionen der USA, die die größte Diskrepanz zwischen dem Anstieg der Immobilienpreise und der Löhne aufweisen, sei die Gefahr groß, dass die Preise ihre Spitze in 2015 erreichen würden, wenn die Löhne nicht nachziehen.

Die nun von RealtyTrac erhobenen Daten zeigen eindrucksvoll, dass die Profiteure der ultralaxen Geldpolitik der Fed nicht die Durchschnittsbürger der USA sind, sondern jene Investoren mit tiefen Taschen, die von der Gedlschwemme am meisten profitiert haben. Sie kauften meist größere Wohneinheiten, trieben damit die Preise nach oben – und sorgten so gleichzeitig dafür, dass der Kauf eines Eigenheims für die „normale“ Bevölkerung immer unerschwinglicher wurde.

Die Fed hatte im Zuge ihres QE für mehr als eine Billionen Dollar mortgage-backed securities gekauft, um die Hypothekenzinsen nach unten zu drücken. Ziel war es, den für die USA eminent wichtigen US-Immobilienmarkt zu stablisieren. Wer davon wirklich profitiert hat, ist nun eindeutig belegt.



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