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USA – Kuba – Venezuela… Öl bringt die Weltpolitik ins Rollen

Gestern verkündeten Kuba und die USA zeitgleich, die Beziehungen substanziell zu verbessern (soweit Obama es am Kongress vorbei entscheiden kann). Dazu gehört das gegenseitige Wiedereröffnen von Botschaften, Einfuhr von Baumaterialien und Telekommunikationstechnologie aus den USA, Zulassung größerer Finanzströme nach Kuba und und und und… das weiße Haus will am offiziellen Embargo vorbei so viele Reisegenehmigungen für US-Amerikaner Richtung Kuba einzeln ausstellen – somit de facto den Tourismus auf Kuba für die eigenen Landsleute wieder ermöglichen. Kreuzfahrtunternehmen bekommen schon große Augen und kündigen an, so bald wie möglich das Machbare möglich zu machen.

Doch wie kam es zu diesem Schritt, diesem Auftauen des letzen Relikts aus dem kalten Krieg ?

Einerseits möchte der blockierte Obama im Rest seiner trostlosen zweiten Amtszeit noch so viele Projekte wie möglich umsetzen, die er per „Dekret“ am Kongress vorbei ohne richtiges Gesetz durchdrücken kann. Ihm geht es darum noch etwas Vorzeigbares zu schaffen, falls er später mal gefragt wird, was er überhaupt erreicht hat als Präsident. Dazu gehören auch noch die Krankenversicherung und die Teil-Legalisierung von Millionen illegaler Einwanderer.

Andererseits sitzt in Havanna der intelligente Raul Castro, der zu wissen scheint, dass Venezuela wirtschaftlich am Ende ist und jeden Cent zusätzliche Öl-Einnahme gut gebrauchen kann. Venezuela ist Kubas Hauptlieferant für Öl – man definiert sich, seit der verstorbene Hugo Chavez an die Macht kam, als sozialistisch angehauchtes Land, und beliefert den Klassenfreund Kuba seitdem mit Öl deutlich unter dem Marktpreis. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass Venezuela demnächst Kuba nur noch Öl zu Marktpreisen liefern wird. Und das kann Kuba sich nicht leisten.

Was braucht man also ? Zusätzliche Devisen – massenweise – der Geldfluss aus dem Ausland nach Kuba muss drastisch steigen, will man in Zukunft überhaupt noch Öl einführen. Also muss man sich öffnen und die Blockade der USA beseitigen – welch glückliche Fügung, das gerade jetzt Obama auch etwas „schaffen“ wollte.

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass die bevorstehende Pleite eines sozialistischen Landes (kräftig befeuert durch den Ölpreis-Crash) wohl den letzten kräftigen Anschub für das Ende der totalen Blockade zwischen den USA und Kuba bringt.



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1 Kommentar

  1. Ich werd verrückt, im seinem Kampf gegen Terrorismus und Kommunismus schüttelt Obama Castro die Hand? Kommunist im Austausch gegen Kommunist?
    Nun ja, was für Putin die Krim, ist für Obama halt Kuba,…..nur, Obama darf anscheinend,…und es kümmert keinen so wie es aussieht

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