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Vor der Amtsübernahme Trumps: China zieht die Daumenschrauben an gegen Kapitalflucht mit Notfallplänen!

Vor der Amtseinführung Donald Trumps steigt die Nervosität bei Chinas Machthabern. Man fürchtet offenkundig, dass die Pläne Trumps zu weiterer Kapitalflucht aus dem Land führen, indem etwa chinesische Firmen weitere Übernahmen in den USA tätigen. Nun werden neue Beschränkunge erlassen..

FMW-Redaktion

Vor der Amtseinführung Donald Trumps steigt die Nervosität bei Chinas Machthabern. Man fürchtet offenkundig, dass die Pläne Trumps zu weiterer Kapitalflucht aus dem Land führen, indem etwa chinesische Firmen weitere Übernahmen in den USA tätigen. Zusätzlicher Druck kommt durch die offenkundige Bereitschaft der Fed, die Zinsen anzuheben – darauf hat heute Nacht bereits die Sprecherin der chinesischen Devisenverwaltung SAFE hingewiesen. Falls „großer Druck“ dadurch weitere Kapitalabflüsse entstünde, habe die Regierung Notfallpläne ausgearbeitet – aber vor dem Aktivieren dieser Notfallpläne werde man eine „umsichtige Lagebeurteilung“ vornehmen. Aha. Interessanter wäre doch die Frage, wie genau diese Notfallpläne aussehen – dazu wollte sich die Sprecherin jedoch nicht äussern.

Wie ernst Peking jedoch die Lage sieht in Sachen Kapitalabflüsse, macht eine heute Nacht verkündete Verfügung deutlich. Die Assets Supervision and Administration Commission, die die Aufsicht über die größten staatlichen Unternehmen Chinas ausübt, verkündete, dass man Investments im Ausland durch staatliche chinesische Firmen sehr genau beobachten und reglementieren werde – so sollen die Investitionen in bestimmten Sektoren entweder ganz verboten, oder zuvor streng durch die Aufsichtsbehörde geprüft werden. Welche Sektoren gemeint sind, blieb zunächst unklar – man werde demnächst eine Liste vorlegen. Peking spricht immer wieder von „irrationalen Investitionen“ vieler chinesischer Firmen im Ausland, die man unterbinden werde.

Die staatliche „China Daily“ scheint hier schon mehr zu wissen: verboten werden sollen offenkundig Investitionen in Sektoren, die die Umwelt stark verschmutzen oder zu verstärkter Volatilität bei Rohstoffpreisen führen, etwa die Bereiche Energie, Mining, Immobilien und der Öl-Sektor. Gewünscht dagegen seien weiterhin Auslands-Investitionen in die Bereiche Hochgeschwindigkeits-Züge, Strassen, Telekommunikation und Atom-Energie – offenkundig steht Peking diesen Investments freundlich gegenüber, weil man diese Sektoren als entscheidend für die Zukunft betrachtet und durch Übernahmen weiteres Know How abschöpfen möchte.

Die Auslands-Investitionen chinesischer Firmen waren im letzten Jahr auf ein neues Allzeithoch gestiegen mit 165 Milliarden Dollar – erstmals hatten Chinas Firmen mehr im Ausland investiert als im eigenen Land. Gleichzeitig fließt immer weniger Geld vom Ausland nach China, wie jüngste Daten gezeigt hatten – so investiert China etwa deutlich mehr Geld in Europa als Europa in China, weil Europas Firmen skeptisch sind in Sachen chinesischer Konjunktur und Übernahmen und Beteiligungen an chinesischen Firmen kaum möglich sind.

Insofern ist etwa der gestrige Auftritt des chinesischen Präsidenten Xi Xinping in Davos durchaus mit Skepsis zu werten, als er sich als Anwalt des Freihandels gerierte. Xi Xinping hatte – ohne Namen zu nennen, aber sicher unter Anspielung auf Trump – vor Protektionismus gewarnt: wer seine Märkte abschließe, agiere wie jemand, der sich in einem dunklen Haus einsperre. Zwar entkomme er dadurch Wind und Kälte, müsse jedoch auf Luft und Licht verzichten..


Chinas Staatschef Xi Xinping
Foto:Antilong
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de



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