Devisen

Warum die Märkte einen ruhigen Wochenausklang gut gebrauchen können..

FMW-Redaktion

Es hat ziemlich böse gerumpelt an den Märkten in dieser Woche, besonders am Devisenmarkt, an dem täglich 5,3 Billionen Dollar bewegt werden. So ist die Volatilität an den Devisenmärkten in dieser Woche so hoch gewesen wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr – vorwiegend wegen der heftigen Bewegung des Yen, der gegenüber 16 anderen wichtigen Währung in dieser Woche 2,5% aufgewertet hat. Grund für die beschleunigte Aufwärtsbewegung waren vor allem die AUssagen des japanischen Ministerpräsidenten Abe, der weiteren direkten Interventionen am Devisenmarkt zur Schwächung des Yen eine Absage erteilt hatte.

Damit hat der Yen den Yuan als Gegenpart zur amerikanischen Notenbank Fed abgelöst. Wochenlang war die chinesische Währung gewissermaßen der Kriegsschauplatz für die Frage, was die Fed machen wird. Die Märkte zitterten, wenn der Yuan abwertete – man fürchtet den Export von Deflation durch die Abwertung der chineschen Währung. Nun aber ist der Yen in diese Rolle geschlüpft – und gestern – mit einer gewissen Verzögerung – haben auch die Aktienmärkte diese Entwicklung mit Verunsicherung zur Kenntnis genommen. Interessant dabei ist, dass der generelle Abwärtsdruck des Dollar wenig Auswirkungen auf Euro-Dollar hatte – die Aufwertung der Gemeinschaftswährung wird derzeit durch die Brexit-Sorgen an den Märkten gebremst, aufgrund der Überlegung, dass ein Brexit auch der Eurozone schaden würde und damit den Euro unter Druck bringen dürfte.

Und so heißt es derzeit, in Anspielung an einen Satz von Clinton: It´s the Yen, stupid!“. So waren in dieser Woche die Währungen der G-7 volatiler als die Währungen der Emerging Markets – das gab es zuletzt im August letzten Jahres, als im Gefolge des Crashs an Chinas Aktienmärkten auch die westlichen Märkte in Turbulenzen gerieten, die dann im „Black Monday“ am 24.August kulminierten.

Kurzzeitig scheint sich die Lage nun zu beruhigen nach der Verbalintervention des japanischen Finanzministers Aso. Gleichwohl bleibt die Lage fragil, weil die Glaubwürdigkeit sowohl der japanischen Notenbank als auch der japanischen Politik beschädigt ist. Immerhin aber scheinen sich die Märkte nun zum Wochenschluß eine Atempause zu gönnen – ob das aber lange anhalten wird, ist eher zweifelhaft..



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