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Weidmann: QE Mit-Auslöser des Anleihecrashes

Von Markus Fugmann

Bundesbankchef Weidmann sieht eine der Ursachen für den Crash an den Anleihemärkten im QE-Programm der EZB. Auf einer Konferenz in London sagte Weidmann, dass bestimmte Eigenschaften des Programms zu dem Einbruch der Anleihemärkte geführt hätten – ohne diese Eigenschaften klar zu benennen. Ein weiterer Auslöser seien die Konjunkturdaten gewesen – womit Weidmann offenkundig auf die zuletzt gestiegene Inflation sowie die stark zunehmende Geldmenge (M3 und M1) anspielte. Eine weitere Ursache des Crashs sieht Weidmann in der fehlenden Liquidität des Marktes – das wiederum jedoch ist eine Folge des QE der EZB, die wie ein großer Wal in einer Badewanne fungiert und so die Liquidität austrocknet.

Gleichwohl aber sei der starke Anstieg der Renditen an den Anleihemärkten zu begrüßen, da sich damit eine Normalisierung vollziehe – es sei schlicht eine Übertreibung, so Weidmann weiter, wenn deutsche Staatsanleihen mit Laufzeiten bis acht Jahre Negativrenditen ausgewiesen hätten.

Weidmann betonte, dass das Pleiterisiko für Griechenland „Tag für Tag“ steige. Nur die Geldpolitik der EZB verhindere derzeit einen griechischen Zahlungsausfall. Weidmann mahnte, dass die Ansteckungsgefahr eines griechischen Zahlungsausfalls nicht unterschätzt werden dürfte, auch wenn die Folgen nicht mehr so dramatisch seien wie sie noch vor einigen Jahren. Jetzt aber laufe die Zeit für Griechenland ab.



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