Anleihen

Juhu… jetzt weniger als 10 Billionen Dollar Anleihen mit negativer Rendite

US-Dollar Geldscheine

Es wird langsam? Da tut sich in der Tat was, wenn es um Renditen für Anleihen geht. Die Zinswende läuft global bereits, auch wenn das in Europa viele Notenbanker und sonstige Experten noch nicht bemerkt zu haben scheinen. Russland, Polen, Brasilien – vielerorts wurden die Zinsen von den dortigen Notenbanken in den letzten Wochen und Monaten bereits kräftig angehoben. Sogar die Bank of England hatte im Dezember den Leitzins leicht angehoben um 15 Basispunkte.

Und im Laufe dieses Jahres wird die Federal Reserve die Zinsen für die USA anheben, wohl in drei oder vier Schritten. Im zweiten Tweet sehen wir: Die Wahrscheinlichkeit, die vom Markt erwartet wird, liegt bei 70 Prozent für einen Zinsschritt der Fed im März, und bei 84 Prozent für den nächsten im Mai. All die weltweit steigenden Zinsen sorgen an den internationalen Anleihemärkten für steigende Renditen. Dadurch schrumpft der gigantische Berg an Negativrenditen bei Anleihen.

Auf globaler Ebene kommen da gewaltige Summen zusammen. Die Grafik im ersten Tweet zeigt dies ziemlich eindrucksvoll. Zum ersten Mal seit Frühjahr 2020 (Start der Corona-Pandemie) sinkt der globale Berg an Anleihen, die mit einer Negativrendite behaftet sind, unter die Marke von 10 Billionen Dollar. Im Hochpunkt im Herbst 2020 lag diese Summe über 18 Billionen Dollar. Von daher sind hier schon deutliche Fortschritte erkennbar. Aber für Anleger bedeutet das noch lange keine wirkliche Entlastung. Denn selbst wenn die jeweilige Anleihe nun von einem negativen Wert minimal auf eine positive Rendite ansteigen sollte, so wie es für die deutsche Bundesanleihe mit 10 Jahren Laufzeit kurz bevor steht (aktuell bei -0,02 Prozent) – bei der satten Inflation von derzeit beispielsweise 5,3 Prozent in Deutschland liegen die Realrenditen dann immer noch kräftig im Minus, und die Anleger verlieren noch jahrelang viel Geld.

Chart zeigt Renditen für deutsche, französische und italienische Staatsanleihen
Dieser obige TradingView Chart zeigt die Renditen für deutsche, französische und italienische Staatsanleihen im Verlauf seit Juli 2021. Französische Anleihen drehten bereits ins Plus, und deutsche Anleiherenditen stehen jetzt unmittelbar davor. Italienische Anleihen stiegen in der Rendite seit letztem Sommer von 0,53 Prozent bis jetzt auf 1,38 Prozent.

Dass die Zinswende in den USA auch in den Köpfen der Internetnutzer angekommen zu sein scheint, und dass man an die Fähigkeit der Fed glaubt die Inflation eindämmen zu können – das erkennt man wohl am Chart im folgenden Tweet. Suchanfragen bei Google nach dem Wort „Hyperinflation“ sind dramatisch zurückgegangen.



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