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Vorschlag: Schwelle soll von 60 auf 35 Dollar sinken CREA: Öl-Preisobergrenze kostet Russland 160 Millionen Euro pro Tag

Laut Forschern aus Finnland kostet die westliche Preisobergrenze für Öl bei 60 Dollar Russland 160 Millionen Euro pro Tag.

Zeigen die westlichen Sanktionen doch eine Wirkung gegenüber Russland? Die wichtigste Ölsorte Urals notierte zuletzt nur halb so hoch wie der Weltmarktpreis, und stößt global derzeit nur auf einen begrenzten Käuferkreis.Die Preisobergrenze der EU für russisches Öl (hier der Original-Beschluss) kostet den Kreml 160 Millionen Euro pro Tag, so sagen es aktuell ein finnischer Forscher. Bisher geht es nur um Rohöl! Bloomberg schreibt: Die entgangenen Einnahmen werden auf 280 Millionen Dollar pro Tag steigen, wenn die Preisobergrenze ab dem 5. Februar auf raffinierte Produkte ausgedehnt wird, so das in Helsinki ansässige Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) in einem Bericht. Die Untersuchung ist ein weiterer Beleg dafür, wie die von der G7 auferlegten Obergrenzen – und die damit verbundenen Sanktionen der Europäischen Union – Moskau treffen.

Preisobergrenze wirkt? Kreml skeptisch

„Das EU-Ölförderverbot und die Öl-Preisobergrenze sind endlich in Kraft getreten, und die Auswirkungen sind so erheblich wie erwartet“, sagte Lauri Myllyvirta, leitender Analyst bei CREA. Der Kreml steht den Berechnungen von CREA skeptisch gegenüber, berichtet Interfax unter Berufung auf den Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow. Es sei zu früh, um die Auswirkungen für Russland abzuschätzen, da der globale Energiemarkt zu unbeständig sei und die russischen Ölexporteure noch mit Kunden verhandeln müssten, die sich an die Preisobergrenze halten, so Peskow.

Vorschlag: Schwelle von 60 auf 25 bis 35 Dollar senken

Indien, China und die Türkei – wichtige Abnehmer von russischem Rohöl – haben sich der westlichen Preisobergrenze nicht angeschlossen. Putins Dekret, das im vergangenen Monat veröffentlicht wurde und seit Februar in Kraft ist, verbietet die Lieferung von Rohöl und Kraftstoffen an ausländische Abnehmer, die sich in ihren Verträgen an die Preisobergrenze halten. Nach Ansicht von CREA sollte die EU versuchen, den Druck auf Russland weiter zu verstärken. Eine weitere Senkung der Preisobergrenze von 60 auf 25 bis 35 US-Dollar pro Barrel Öl würde zwar immer noch über den russischen Produktions- und Transportkosten liegen, aber die Ölexporteinnahmen des Landes um mindestens weitere 100 Millionen Euro pro Tag schmälern, so CREA.

„Es ist wichtig, die Preisobergrenze auf ein Niveau zu senken, das dem Kreml steuerpflichtige Ölgewinne vorenthält, und die verbleibenden Öl- und Gasimporte aus Russland zu beschränken“, sagte Myllyvirta. Auch wenn der Preisnachlass für Öl aus Russland in die Höhe schießt, besteht immer die Möglichkeit, dass das Land willkürliche Lieferkürzungen vornimmt – womit der Kreml gedroht hat -, was die Ölpreise weiter in die Höhe treiben würde. Russland sucht nach Möglichkeiten, die Preisobergrenze, die Putin als „illegal“ bezeichnet, zu umgehen.

Der zunehmende Preisnachlass für die Urals-Sorte folgt auf das am 5. Dezember verhängte EU-Verbot für fast alle Rohölimporte aus Russland auf dem Seeweg. Gleichzeitig verhängte die EU gemeinsam mit den G-7-Staaten eine Preisobergrenze für russische Lieferungen. Jeder, der Zugang zu westlichen Dienstleistungen – wie z. B. den branchenüblichen Versicherungen – wünscht, kann dies nur tun, wenn er 60 Dollar oder weniger zahlt.

Laut CREA hat Russland bisher Rohöl im Wert von 3,1 Milliarden Euro auf Schiffen verschifft, die unter die Preisobergrenze fallen, wobei der Großteil davon von der Regierung besteuert wird. Andere Maßnahmen, die parallel zu einer Senkung der Preisobergrenze eingeführt werden, wie die Verschärfung der Strafen für die Nichteinhaltung der Vorschriften und zusätzliche Sanktionen für den Verkauf von Tankschiffen, könnten die Einnahmen aus fossilen Brennstoffen um weitere 200 Millionen Euro pro Tag senken, so der Verband.

FMW/Bloomberg

Öl-Pumpe in Russland
The sun sets beyond an oil pumping unit in Russia. Photographer: Andrey Rudakov/Bloomberg


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4 Kommentare

  1. Das OPEC+-Mitgliedsland Russische Föderation plant(,)die geopolitischen Beziehungen auszubauen. Die in diesem Zusammenhang künftigen russischen Ölgeschäfte bleiben abzuwarten.

  2. Anscheinend hat Europa selbst genug Öl,oder will es seine Bevölkerung erpressen ?

  3. @Holger Voss
    Russland hat sigar sein Raumprogramm ausgeweitet und Zusammenarbeit mit Zimbabwe beschlossen!

  4. Pingback: Preisobergrenze Für Öl Russland: Schwieriger Als Gedacht | Preischeck24

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