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Total-Deal: Jetzt geht sie los die Iran-Sause

FMW-Redaktion

Derzeit weilen Irans Präsident Rouhani und sein wichtiger Öl-Minister Zanganeh in Paris. Nachdem früher dieser Woche schon in Rom Verträge mit italienischen Unternehmen geschlossen wurden, hat man in Paris heute verkündet wie erwartet Airbus-Flugzeuge kaufen zu wollen. Der Iran selbst hatte letzte Woche 127 Maschinen als Zahl in den Ring geworfen, jetzt ist von „mehr als 100“ die Rede.

Dazu kommt u.a. auch noch „PSA Peugeot Citroën“. Man vereinbarte jetzt ein Joint Venture mit der iranischen Firma Chodro. Peugeot will bis 2020 im Iran 400.000 Autos pro Jahr absetzen. Vor den Sanktionen war der Iran ein starker Auslandsmart für den Autohersteller.

Und zu guter Letzt kommt heute Total noch hinzu. Der französische Öl-Gigant und iranische Offizielle bestätigen heute einen Deal. Total verkündet, dass man dem Iran zukünftig pro Tag 150.000-200.000 Barrels Öl abkaufen darf. Zangeneh sagte etwas neutraler formuliert “We will sign something with Total today.“ Damit beginnt die Öl-Flut aus dem Iran schon mal ganz konkret nach Europa überzuschwappen.

Genau das hatten die Saudis mit extra hohen Rabatten für europäische Kunden noch vor Kurzem versucht zu verhindern. Der Iran wird daher den Franzosen (wir vermuten es mal) einen wunderschönen  hohen Rabatt angeboten haben. Damit wird der Iran einen guten Teil seiner täglichen Zusatzproduktion von 500.000 Barrels, um die man zügig erhöhen will, an die Franzosen liefern. Mit entsprechenden Rabatten bringt man den Rest auch noch locker woanders unter.

Die weltweite Öl-Flut rollt also weiter, und der Iran setzt das um, was er schon monatelang verkündet hatte – man schraubt die Produktion rauf und drängt damit auf den Weltmarkt. Man bedenke: Gestern stiegen die Öl-Lagerbestände in den USA auf den höchsten Wert seit 1930. Das globale Überangebot drückt weiter mit voller Kraft gegen eine leicht rückläufige Nachfrage. Da können kurzfristig nur Gerüchte helfen um den Ölpreis mal etwas hochzutreiben, wie wir vorhin berichteten.

Hierzu nochmal aktuell: OPEC-Delegierte bestätigten vorhin, dass Saudi-Arabien nicht vorgeschlagen habe die Öl-Fördermenge zu reduzieren. Dementsprechend fällt Öl seit Kurzem wieder, jetzt unter 33 Dollar im WTI.



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1 Kommentar

  1. Sobald die Lieferkette etabliert ist, wird man sich auf ein massives Russland-Bashing einstellen müssen. Genau dafür ist dieser Deal mit den EU-Staaten gedacht, damit man sich von deren Ressourcen unabhängig wähnt und Übermütigkeit der hiesigen Regierungshetzern provozieren kann.

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