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3 Ölkonzerne mit schlechten Zahlen, 30.000 Entlassungen in Norwegen?

FMW-Redaktion

Der mehrheitlich in norwegischem Staatsbesitz befindliche Ölkonzern Statoil hat heute eigentlich einen satten Quartalsverlust von 9,2 Milliarden Kronen produziert:

„Statoil’s net operating income according to IFRS for the quarter was NOK 1.7 billion, compared to NOK 9.0 billion in the same period in 2014. Net impairment charges of NOK 10.1 billion related to impairment of various assets, provisions of NOK 4.8 billion and gain on sale of assets of NOK 3.2 billion impacted the IFRS results. Earnings per share in the period were negative NOK 2.89 compared to negative NOK 2.81 in the same period last year.“

Aber die allgemein beachteten um diese Sonderposten bereinigten Zahlen weisen einen Quartalsgewinn aus in Höhe von 15,2 Milliarden norwegischen Kronen (1,6 Milliarden Euro). Das sind stolze 44% weniger als im 4. Quartal 2014! Im Gegensatz zu anderen Ölkonzernen hat sich Statoil mal etwas Kreatives einfallen lassen, um in diesem desaströsen Ölumfeld Geldabflüsse zu vermeiden. Da Dividenden natürlich das benötigte Cash aus der Firma saugen würden, schlägt man vor die nächsten 2 Jahre ein spezielles Programm aufzulegen. Demnach erhalten die Aktionäre in diesem Zeitraum pro Quartals-Dividende die Wahlmöglichkeit, entweder normal die Dividende zu beziehen, oder stattdessen im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Statoil-Aktien zu erhalten, mit einem Discount von 5%. Und siehe da, der Staat Norwegen mit seinen 67% Anteil hat gleich seine Zustimmung signalisiert!

„The Board of Directors will propose to the Annual general meeting (AGM) to maintain a dividend of USD 0.2201 per share fourth quarter 2015 and the introduction of a two-year scrip dividend programme starting from the fourth quarter 2015. The scrip programme will give shareholders the option to receive quarterly dividends in cash or in newly issued shares in Statoil, at a 5% discount for the fourth quarter 2015. The Norwegian Government, as majority shareholder, supports the proposal and will seek the Norwegian Parliament’s approval to vote in favour of the proposal at the Annual general meeting. The Norwegian government will match subscription of shares by minority shareholders, and thereby maintain its ownership share at 67% throughout the programme.“

Royal Dutch Shell

Shell hatte heute ebenfalls Negatives zu verkünden. Der Quartalsgewinn beläuft sich auf 1,8 Milliarden Dollar, und damit 56% geringer als im 4. Quartal 2014. Auf Jahressicht ist das Ergebnis 2015 das Schlechteste seit 13 Jahren. Man will jetzt weiter seine Kosten senken und Investitionen kürzen, auch bei der BG Group, die man sich gerade erst einverleibt. Dabei handelt es sich u.a. wie bereits von Shell angedeutet um 10.000 Arbeitsplätze, die wegfallen sollen.

Conoco Phillips

Der US-Ölriese Conoco Phillips meldete heute ebenso schlechte Zahlen für das 4. Quartal. Die Sorgen wie viel Gewinn noch anfällt, hat man hier schon nicht mehr. Selbst nach Bereinigung von Sonderposten machte man im letzten Quartal 1,1 Milliarden Dollar Verlust, wo es im 4. Quartal 2014 noch 700 Mio Dollar Gewinn waren. Auch das Gesamtjahresergebnis für 2015 liegt nach Bereinigung mit 1,7 Milliarden Dollar im Minus, wo es 2014 noch ein Plus von 6,6 Milliarden Dollar war. In diesem Umfeld von tatsächlichen strukturellen Verlusten kürzt man die Dividende zusammen, für das letzte Quartal von vorher 74 Cents jetzt runter auf 25 Cents pro Aktie.

Nochmal kurz zurück nach Norwegen

Für ein 5,4 Mio-Einwohnerland wie Norwegen, das letztes Jahr schon gut 30.000 Entlassungen in der Öl- und Gasindustrie verkraften musste, kommt es jetzt evtl. zu weitere Massenentlassungen. Norwegens größte Bank DNB sieht aktuell nochmal 30.000 weitere Arbeitsplätze in der Branche verschwinden aufgrund des niedrigen Ölpreises.



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1 Kommentar

  1. Niedriger Ölpreis.I am lovin it!ich heisse zwar auch Wolfgang,allerdings nicht Schäuble&bin auch kein Norweger,obwohl ich das Land&seine Bewohner ausserordentlich liebe1

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