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300 Euro Energiepreispauschale muss versteuert werden!

Reichstag in Berlin

Freuen Sie sich schon auf 300 Euro bar Kralle? Vorsicht! Das ist Deutschland! Ja, wenn man es nicht erleben würde, müsste man es sich ausdenken. Wo zum Beispiel in den USA in Krisenzeiten von der Steuerbehörde einfach Schecks an die Hauhalte versendet werden, die sich die Leute in Cash auszahlen lassen können (Brutto für Netto) – was macht Deutschland? Es gibt, so verkündete es heute die Koalition aus SPD, FDP und Grünen, einige Entlastungsmaßnahmen für die Bürger wegen der hohen Energiekosten. Dazu gehört für jeden einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen eine sogenannte „Energiepreispauschale“ – eine Einmalzahlung von 300 Euro als umgehende und direkte Hilfe für die Bürger, die unter den hohen Energiepreisen leiden.

300 Euro Geschenk vom Staat als „Energiepreispauschale“ – das müssen Sie noch versteuern!

So weit, so gut. Aber, man schaue genauer hin: Diese Zahlung der Energiepreispauschale wird über den Arbeitgeber auf das Bruttogehalt mit ausgezahlt. Und jetzt kommt der traurige Witz: Auf Bruttogehälter werden ja normalerweise Steuern und Sozialabgaben fällig. Und wer hat es nicht schon mal erlebt bei Gehaltserhöhungen und Überstundenzahlungen: Der Gehaltszuschlag wird auch bei Normalverdienern zu großen Teilen aufgefressen. Man hat Glück, wenn noch 50 Prozent der Zusatzvergütung letztlich netto übrig bleibt. Und so könnten bei Normalverdienern von den 300 Euro deutlich weniger netto ankommen, da auf diese 300 Euro Einkommensteuer fällig wird, so die heutige Mitteilung des Koalitionspapiers. Natürlich bleibt für Geringverdiener mehr übrig als für Top-Verdiener. Das soll dann ein Trost sein? Laut dem heute veröffentlichten „Maßnahmenpaket des Bundes zum Umgang mit den hohen Energiekosten“ heißt es dort zur Energiepreispauschale von 300 Euro, Zitat:

Wir werden die Mitte unserer Gesellschaft schnell, unbürokratisch und sozial gerecht entlasten. Wir werden deshalb eine Energiepreispauschale einführen: Allen einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen (Steuerklassen 1-5) wird einmalig eine Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro als Zuschuss zum Gehalt ausgezahlt. Der Zuschlag soll die Begünstigten schnell und unbürokratisch erreichen und unabhängig von den geltenden
steuerlichen Regelungen (Pendlerpauschale, Mobilitätsprämie, steuerfreien Arbeitgebererstattungen, Job-Ticket) „on top“ gewährt werden. Er soll weitere Härten im Bereich der Energiepreise abfedern. Die Auszahlung erfolgt über die Lohnabrechnung des Arbeitgebers bzw. des Dienstherren. Die Pauschale unterliegt der Einkommensteuer. Selbständige erhalten einen Vorschuss über eine einmalige Senkung ihrer Einkommensteuer-Vorauszahlung.

Es ist einfach ein trauriger Witz, der Realität wurde. 300 Euro Geschenk als „Energiepreispauschale“ verkündet der Staat großspurig, und holt sich einen guten Teil davon wieder zurück in die Kasse. Oder sehen wir es nur zu negativ? Soll man einfach froh sein, dass man überhaupt was bekommt? So könnte man es ja auch sehen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die heute verkündeten Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung analysiert, und sagt zu diesen 300 Euro, Zitat:

Zielgenau ist die Maßnahme zwar nicht, da von dem Geld auch Spitzenverdiener profitieren. Relativ gesehen – also gemessen am Einkommen – werden allerdings Gering- und Normalverdiener stärker entlastet. Zudem zahlen Spitzenverdiener einen größeren Anteil des steuerpflichtigen Zuschlags über die Einkommensteuer zurück an den Staat. Der Staat zahlt für dieses Geldgeschenk zunächst rund 14 Milliarden Euro – nach Rückfluss der Einkommensteuer kostet die Maßnahme den Staat schätzungsweise 10 Milliarden Euro. Zudem wird durch die höheren Konsumausgaben über Energie- und Mehrwertsteuer Geld an den Staat zurückfließen. Da die Auszahlung über die Arbeitgeber erfolgen soll, muss die Politik sicherstellen, dass es zu keinen bürokratischen Belastungen und keinen Finanzierungengpässen bei den Unternehmen kommt.

Auch Kritik an anderen Maßnahmen, die nicht alles abdecken

Das IW hat auch noch andere Kritikpunkte. Ebenfalls richtig sei, dass Sozialhilfe-Empfänger eine weitere Entlastung erhalten. Offen bleibe dagegen, wie Rentner, Azubis und Studenten bei den hohen Energiepreisen unterstützt werden sollen. Als Antwort auf die hohen Spritpreise habe sich die Koalition statt auf einen Tankrabatt auf eine Senkung der Energiesteuer verständigt. Die Vorgaben in der EU für die Mindeststeuersätze auf Energie begrenzen die steuerliche Entlastung bei Diesel auf 14 Cent und bei Benzin auf 30 Cent pro Liter. Was die Regelung laut IW missachtet: Der Preisanstieg beim Diesel war größer als beim Benzin, Diesel sei nach wie vor für Nutzfahrzeuge und Vielfahrer der Kraftstoff der Wahl – besonders Betroffene würden daher weniger entlastet. Preisanstiege würden so entweder an Endkunden weitergegeben, oder Speditionen drohe die Pleite.

Die Befristung auf drei Monate wiederum ist laut dem IW sinnvoll, um eine dauerhafte Subvention auszuschließen. Die Steuersenkung koste den Staat für drei Monate bereits rund 3,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Tankrabatt sei der Ansatz über die Steuer systematisch überzeugender, habe allerdings auch Schwächen: Wie bei einem Tankrabatt erfolge die Entlastung unabhängig von der Bedürftigkeit. Es sei zudem unklar, wie die Politik sicherstellen will, dass die Steuerentlastung tatsächlich beim Verbraucher ankommt und das Geld nicht Mineralölkonzernen und Co. zugutekommt. Der Preisnachlass beim öffentlichen Nahverkehr sorge immerhin dafür, dass es trotz Steuerentlastung beim Sprit einen Anreiz gebe auf Bus und Bahn umzusteigen.



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29 Kommentare

  1. Das ist ein schlechter Scherz für die Bevölkerung, mehr nicht. Als Beispiel, ein Mensch der ca. 2000 km im Monat mit einem Diesel fährt und 6Liter pro 100 km verbraucht hat bei jetzt ca. 1,3€ mehr pro Liter, 156€ Mehrkosten im Monat. Das sind ungefähr die 150€-180€ die nach Steuern und SV von den 300€ Überbleiben. Da sind aber weder die gestiegenen Strom noch die gestiegenen Heizkosten einberechnet.

  2. Wer auf Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsunfähigkeit angewiesen ist, und nun mit den gestiegenen Kosten für Strom, Nahrungsmittel usw. zu kämpfen hat, hat für 2022 3,00 Euro pro Monat mehr bekommen, oder 0,67 %.
    Die angekündigte Rentenerhöhung bringt dieser Bevölkerungsgruppe auch nichts, denn diese Erhöhung wird voll von der Grundsicherung wieder abgezogen.
    Natürlich bekommen sie auch diese 300 Euro nicht.
    Ist da perfide Menschenverachtung zu viel gesagt?

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Ich erlaube mir bei all dem Gekrittel und Gemosere mal einen Hinweis auf einen Kommentar, den ich sehr gut finde. Denn ein Glas ist nicht immer nur halb leer, sondern ebenso halb voll:
    https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Bitte-das-Ampel-Paket-nicht-zerreden-article23221818.html

    Ansonsten bitte auch einmal eigene konstruktive Vorschläge inkl. Durchführbarkeit, Finanzierbarkeit…

    1. Nein Michael,
      das Glas ist wie fasst immer doppelt so groß als es sein müsste.
      Ein halb so großes Glas, aber deren Inhalt gerecht verteilt, würde den Menschen mehr helfen.
      So werden einige Gruppen, die wirklich jeden Cent umdrehen müssen, vollkommen ignoriert.
      Damit meine ich ganz besonders Menschen, die z. B. wegen Krankheit auf die Grundsicherung angewiesen sind, was für diese Menschen den Rest ihres Lebens Armut bedeutet. Diese Menschen werden auch noch mit 0,67% Erhöhung ihrer Grundsicherung obendrein verhöhnt.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    2. Ich finde das Geldverteilen mit der Gießkanne super!!!!

      Austeritätspolitik und Euro= RIP

      Ein schneller Todesstoß der Finanzstabilität verringert die Leidensdauer.
      Das ist durchaus Positiv.

  4. Selbständige erhalten einen Vorschuss über eine einmalige Senkung ihrer Einkommensteuer-Vorauszahlung

    Ist wohl auch eher Verachtung für Selbstständige. Die bekommen also gar nichts wenn ich das richtig verstehe. Aber bei 300€ einmalig braucht man sich eigl auch nicht weiter damit beschäftigen, ein kleines Alibi der Politiker, dass sie doch was tun würden.

    1. @Shong09

      Selbständige können aber auch die beruflich bedingten Sprit- und Energiekosten in voller Höhe als Kosten ansetzen und damit kräftig Steuern sparen.

      Ansonsten gab es, wie erwartet, keine eigenen konstruktiven Vorschläge, wie man es auf die Schnelle hätte besser machen können, also ohne langwierige Gesetzesänderungen, Bürokratiemonster usw.

      Manchmal habe ich das Gefühl, hier lauert in der Dunkelheit eine blutrünstige Horde räudiger Wölfe, die nur auf Maßnahmen und Beschlüsse aus der Politik wartet, um dann wütend im Blutrausch drüber herzufallen. Kritik ist schön und gut, doch dann muss man auch Alternativen aufzeigen, wie es hätte besser gehen können.

      1. @Michael

        Halt Stopp…ich hätte einen!!!

        Abschaffung der Dienstwagensubventionierung wäre ein richtiger und sinnvoller Schritt gewesen!!!

        Schließlich subventioniert der Staat nicht nur Spritfressende Autos. Nein. Der Staat sorgt auch noch dafür, dass Unternehmen die Kraftstoffkosten von der Steuer absetzen kann. Ein Paradies für Energieverschwender.

        https://www.germanwatch.org/sites/default/files/announcement/6388.pdf

        https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/transport-environment-studie-dienstwagen-verbrenner-subvention-co2-steuergeld/

        https://www.agora-verkehrswende.de/presse/pressemitteilungen/steuerreform-fuer-faire-preise-im-strassenverkehr/

        1. @Energieverschwender

          Danke für den Vorschlag, auch wenn ich den schon aus einem anderen Post von Ihnen kannte.
          Das wäre natürlich gut und sinnvoll und sollte auf alle Fälle auf der Watch- bzw. Tasklist stehen.

          Allerdings setzt das eine langwierige Gesetzesänderung voraus und birgt laut dem Link von Germanwatch auch „nur“ ein Potenzial von 2 Milliarden p.a.
          Im vorliegenden Fall geht es jedoch um eine sofortige Unterstützung, und das in einem wesentlich höheren Ausmaß. Zusätzlich wird diese Maßnahme ja noch rückwirkend zum 1. Januar durch die Erhöhung der Pendlerpauschale, die Erhöhung des Arbeitnehmerpauschbetrages und des steuerlichen Grundfreibetrages ergänzt.

          Drei Monate lang für 9 EUR p.m. mit dem ÖPNV fahren, finde ich übrigens auch nicht übel.
          Leider wurde das im Artikel vergessen zu erwähnen.
          Ich hätte nichts einzuwenden, wenn dauerhaft die Subventionen für Individualverkehr inkl. Dienstwagen auf den ÖPNV-Sektor umgeleitet würden.

  5. Wer denkt sich so etwas aus? Da bekommt dann ein „Steuerpflichtiges und erwerbstätiges Pärchen“ zusammen 600 €, die allerdings dann versteuert werden müssen (auch ein Witz), aber was erhalten „Steuerpflichtige Rentner“? Nix! Ich mache zur Zeit gerade als Rentnerin meine Steuererklärung und habe sowieso schon schlechte Laune. Denn jedes Jahr wird meine Zahlung an das Finanzamt höher. Eine Rentenerhöhung z B. zahlt man ja fast ganz mit der Steuerzahlung wieder zurück.

  6. Fühle mich gerade ziemlich veräppelt, bin Selbständig, habe aber durch Lehrtätigkeit an Bildungseinrichtungen einen großen Teil meiner Einnahmen umsatzsteuerfrei, der Rest läuft nach Kleinunternehmerregelung. Da ich somit keine Vorleistung bei den Steuern leisten muss, scheint es mir auch als gäbe es somit keine Entlastung für mich. Es gibt sicherlich noch tausende andere mit einem ähnlichen Modell, die sich vermutlich auch gerade fragen was hier los ist..

    1. @Robert

      Von einem Selbständigen sollte man schon erwarten können, dass er zumindest mit dem ABC des Steuerthemas vertraut ist 😉
      Was hat denn die Umsatzsteuer mit dem Ganzen zu tun?
      Auch Selbständige, die nicht davon befreit sind, behandeln Vorsteuer und Umsatzsteuer so, als wäre sie gar nicht vorhanden. Man rechnet und kalkuliert immer nur netto, diese Steuern sind ein Durchlaufposten, der dem Finanzamt gehört.
      Es geht hier um die Einkommensteuer-Vorauszahlungen. Diese werden einmalig um 300,- EUR reduziert, weil durch die höheren Tankrechnungen und Heizkosten weniger Gewinn und somit weniger Einkommensteuer anfällt. Somit gibt es eine sofortige Entlastung und nicht erst irgendwann 2023 oder 2024, wenn die Steuererklärung abgegeben wird. Als Kleinunternehmer leisten Sie vermutlich keine Einkommensteuer-Vorauszahlungen, ergo müssen Sie auch nicht davon entlastet werden. Bei Ihrer nächsten Steuererklärung wirken sich dann die höheren Kosten und der höhere Grundfreibetrag mindernd auf Ihre Steuerlast aus.

      1. Sie haben recht, ich habe nur begrenzt Ahnung von dem Thema Steuern, bin auch nur selbstständig weil ich es sein muss, nicht weil ich es wirklich wollte.. Ich leiste keine Einkommensteuervorausszahlung, die Entlastung ist ja auch nicht wegen der Steuer gedacht, sondern wegen der gestiegenen Energiepreise und es wurde jetzt willkürlich festgelegt dass es dann für Selbstständige auf diesem Wege erfolgen soll. Mein Punkt ist, dass jeder Angestellte demnächst 300 Euro überwiesen bekommt, ich nicht. Eine Entlastung über Freibeträge bringt mir nichts. Coronabedingt hatte ich zuletzt und auch in diesem Jahr immer noch sowieso weniger Einnahmen und wegen der addierten Freibeträge für Ehepartner u. Kinder muss ich vermutlich sowieso keine Steuern zahlen wenn nicht noch ein paar tolle Aufträge reinkommen. Somit bleibt es dabei, dass ich keine Entlastung für die gestiegenen Energiekosten erhalte, dabei die gleichen steigenden Kosten zu stemmen habe.

        1. @Robert

          Wenn Sie coronabedingte Ausfälle hatten und noch immer haben, stehen und standen die Corona-Soforthilfe in 2020, drei Neustarthilfeprogramme für das gesamte Jahr 2021, die Neustarthilfe 2022 für das erste Quartal und voraussichtlich demnächst auch noch für das 2. Quartal zur Verfügung. Diese Programme können Sie auch selbst ziemlich einfach und ohne Steuerberater online beantragen. Geht tatsächlich sehr schnell und unbürokratisch, kaum zu glauben.

          Diese Möglichkeiten haben Angestellte nicht, nutzen Sie doch einfach die Möglichkeiten, die Ihnen offen stehen.

          1. Der Tipp ist leider keiner.
            Mit Coronahilfen bin ich durch, danke.
            -Soforthilfe NRW = keine Hilfe, nur ein Kredit.
            -Neustarthilfe, 2021 einmal erhalten und auch noch Rückzahlungsforderungen die dieses Jahr noch beglichen werden sollen.
            Wobei die Neustarthilfe des Bundes schon besser war als die Soforthilfe des Landes NRW, die war nämlich eine reine Mogelpackung. Meines Wissens nach laufen da auch etliche Klagen.

          2. @Robert

            Bei Rückzahlungsforderungen haben Sie wohl schlecht kalkuliert bzw. zu viel beantragt oder an Umsatz realisiert.
            Und wie gesagt: Bis 31.03. können Sie noch Neustarthilfe Plus für Juli bis September 2021 beantragen, dazu ohne großen Zeitdruck die Programme von Oktober 2021 bis März 2022.

            Wenn Sie damit durch sind, weil Sie Rückzahlungsforderungen fürchten, geben Sie doch einfach realistische Werte an, schöpfen Sie nicht immer das volle Potenzial aus.
            Vermutlich haben Sie das auch bei den Soforthilfen gemacht, volles Programm bei Soforthilfe Bund + NRW?
            Wenn Sie damit durch sind, weil Sie die Förderbedingungen nicht erfüllen, haben Sie auch keine oder kaum coronabedingte Ausfälle.

          3. Vielleicht sollten Sie sich mit den Prozederen der Hilfen besser auseinandersetzen, so wie Sie schreiben lief das nicht, da immer Pausch Beträge ausgezahlt wurden, bei der Soforthilfe NRW war das Abrechnungsverfahren plötzlich gänzlich anders als im Vorfeld verkündet, ich und viele andere konnten nur 2000 Euro für drei Monate behalten von ausgezahlten 9000, Hilfsmittel, die ich anschaffen musste um trotz Corona Maßnahmen weiter meinen Job machen zu können musste ich aus eigener Tasche bezahlen statt wie vorher verkündet von den Hilfen.
            Bei der Neustarthilfe muss ich etwas zurückzahlen da ich gottseidank wieder mehr arbeiten konnte, auch da wurde erst pauschal ausgezahlt, dann kam eine Rechnung aufgrund eines Vergleichszeitraums 2019.. Das war auch okay soweit vom Ablauf her.

          4. Hallo Robert,

            ich habe mich mit dem Prozedere extrem genau und bis ins Detail auseinandergesetzt, und sogar persönlich, über ver.di, meine zuständige IHK und Online-Kanäle (darunter selbstverständlich auch FMW) das Bundeswirtschaftsministerium auf einen massiven Eklat bei den Rückzahlungskonditionen hingewiesen, der im Nachhinein am 30.06.2021 ein paar Stunden vor dem angekündigten Fristbeginn zur Endabrechnung plötzlich in die FAQ/Rückzahlungsbedingungen eingeschmuggelt wurde (es war Mittwoch Abend gegen 20:30 Uhr). Dies hätte zu milliardenschweren unberechtigten Rückzahlungen aller Soloselbständigen mit einem Referenzumsatz über 15.000 EUR geführt. Keinem Journalisten, weder aus dem „Mainstream“, noch alternativ-frei, keinem Steuerberater, keinem Verband, niemandem war das aufgefallen oder der Erwähnung wert. Ein, zwei Tage später schrieben dann schon einige darüber, Tendenz stark steigend, übers Wochenende wurde vom damaligen BMWI alles wieder auf den alten Stand revidiert.
            ver.di und die anderen rühmten sich danach im Glanze „ihrer“ investigativen Recherchen mit den Worten: Wir und auch andere (damit war vielleicht auch ich gemeint 😏) haben rechtzeitig darauf hingewiesen… Der original eMail-Verkehr mit Politik, Verbänden und Presse liegt mir natürlich noch immer vor, erdet, nordet ein, zeigt mir immer wieder deutlich, wo die Horizonte zwischen all unseren vielen „Wahrheiten“ hin und her wabern.

            Der andere Eklat bei den Soforthilfen NRW 2020 ist mir bekannt. Da war es einfach so, dass Laschet/CDU/Fast-Kanzler und der Koalitionspartner FDP mit üblich blindem Aktionismus einmal mehr die große Lippe mit 9.000 EUR riskiert hatten. Gleichzeitig versprach die dicke Lippe in Persona aus der Hauptstadt weitere 15.000 EUR. Und statt ob vieler Ungereimtheiten und ungeklärter Fragen skeptisch zu sein und erst einmal ein paar Tage abzuwarten, stürzten sich speziell die Solo-Selbständigen aus Berlin und NRW auf die neuen Weidegründe und schöpften naiv und gierig und voller Freude ab, was sie normalerweise nicht in zwei Jahren durch Arbeit erwirtschaften konnten.

            Sie gehören offensichtlich zu den Unglücklichen, die seit 2 Jahren durch jedes Raster fallen.
            Sie sind neidisch und ärgern sich, wenn ich Ihre Aussage richtig interpretiere: Mein Punkt ist, dass jeder Angestellte demnächst 300 Euro überwiesen bekommt, ich nicht.
            Fragen Sie doch bei den Energiekonzernen an, wo die reduzierte Energiesteuer an den Zapfsäulen versickert oder wie genau die billigsten Stromgestehungskosten ever durch Erneuerbare Energien sich mirakulös in Rekordpreise verwandeln.

  7. Ich hätte mir ebenfalls gewünscht, dass man besser die linke Hälfte des Einkommensmedians gestaffelt entlastet hätte. Je weniger Einkommen, desto mehr Hilfen. Die rechte Hälfte, also die, die es nicht nötig haben, hätten ruhig leer ausgehen können. Aber so etwas ist mit der FDP ja leider nicht zu machen. Bürokratisch wäre das allerdings kaum zu bewältigen, von einer nachträglichen Kontrollfunktion einmal ganz zu schweigen.

    Den verbilligten Spritpreis hätte man sich komplett ersparen können, der verpufft nun sicher wieder, wie damals auch die Mehrwertsteuersenkung, in den Kassen, Boni und Dividenden der Mineralölkonzerne. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, die geben das weiter?

  8. Wenn es heißt „Die Energiekostenpauschale wird vom Arbeitgeber oder dem Dienstherren ausgezahlt und mit dem Einkommen oder den Bezügen versteuert…“, bedeutet das, dass Pensionäre im Gegensatz zu Rentnern bei den Ruheständlern die Energiekostenpauschale erhalten und damit eine weitere Ungleichbehandlung von Rentnern und Pensionäre geschaffen wird?!?

    1. @Clapper

      Beamte müssen auch nur mit ein paar Prozent Abgaben rechnen ;-)

      Die Welt ist halt ungerecht und gemein.

      1. Es gibt ein Unterschied zwischen Abgaben(Sozialabgaben) und Steuern. Der Beamte bezahlt suf seine Bezüge die gleiche Steuer wie ein sozialvers.pflichtiger Arbeitnehmer. Nämliche Lohnsteuer die Anrechnungssteuer der Einkommensteuer!

        Ihr Kommentar ist Nones

        1. Hallo Beti,

          das ist vollkommen richtig.
          In Italien und Spanien z. B. lässt der Staat, durch niedrige Steuern und Abgaben den Leuten mehr Geld, die sie dann z. B. in Eigentum investieren können.
          Wer z. B. In Spanien 15 Jahre für die Krankenkasse und Rente zusammen 5,7 % vom Lohn einzahlen muss, bekommt die Mindestrente von 9.400,00 Euro im Jahr, und brauch auch als Rentner keine Krankenkasse zahlen. Über 40 oder 45 Jahre muss die Verkäuferin bei Aldi in Deutschland geschätzt 20 bis 30 Mal mehr Sozialabgaben zahlen, als eine Spanierin.
          Kurios ist, dass viele Menschen in Spanien mehr Rente erhalten, als sie jemals monatlich verdient haben.
          Das liegt aber daran, dass die Summen der Einzahlungen in die Rentenkasse für die Mindestrente unerheblich sind, es müssen nur 15 Jahre sein.
          Mit Eigentum, und einer privaten Altersvorsorge geht es dann ganz gut.
          Und da gibt es noch einige Beispiele mehr.
          Aber im deutschen Regierungsfernsehen zeigen sie dann Rentner, die in Spanien nach Flaschen suchen, obwohl es in Spanien gar keine Pfandflaschen gibt.

          Viele Grüße aus Andalusien Helmut
          Hallo Beti,

          das ist vollkommen richtig.
          In Italien und Spanien z. B. lässt der Staat, durch niedrige Steuern und Abgaben den Leuten mehr Geld, die sie dann z. B. in Eigentum investieren können.
          Wer z. B. In Spanien 15 Jahre für die Krankenkasse und Rente zusammen 5,7 % vom Lohn einzahlen muss, bekommt die Mindestrente von 9.400,00 Euro im Jahr, und brauch auch als Rentner keine Krankenkasse zahlen. Über 40 oder 45 Jahre muss die Verkäuferin bei Aldi in Deutschland geschätzt 20 bis 30 Mal mehr Sozialabgaben zahlen, als eine Spanierin.
          Kurios ist, dass viele Menschen in Spanien mehr Rente erhalten, als sie jemals monatlich verdient haben.
          Das liegt aber daran, dass die Summen der Einzahlungen in die Rentenkasse für die Mindestrente unerheblich sind, es müssen nur 15 Jahre sein.
          Mit Eigentum, und einer privaten Altersvorsorge geht es dann ganz gut.
          Und da gibt es noch einige Beispiele mehr.
          Aber im deutschen Regierungsfernsehen zeigen sie dann Rentner, die in Spanien nach Flaschen suchen, obwohl es in Spanien gar keine Pfandflaschen gibt.

          Viele Grüße aus Andalusien Helmut

          1. @Helmut, dein Kommentar ist so geil, den hättest du gleich dreimal wiederholen sollen.
            Die Kollegen aus der Prepperszene sind inzwischen anscheinend allzeit bereit und können den Blackout kaum mehr erwarten. Von alleine will der leider einfach nicht kommen:
            https://www.n-tv.de/panorama/Maenner-wollten-deutsches-Stromnetz-lahmlegen-article23238144.html

  9. Ich glaube das kaum noch jemand durch blickt.

    Lg Alisa

  10. Interessant finde ich ja, dass wir bisher noch Garnichts an Vergünstigungen etc. bekommen haben.

    Während unsere europäischen Nachbarn unmittelbare Erleichterungen umgesetzt haben, passiert bei uns erstmal…..Richtig! Garnichts!

    Das liegt Wahrscheinlich daran, dass wir einfach die beste Demokratie mit dem besten politischem System der Welt haben. Um zu Verhindern das die „Falschen“ Leute Vergünstigungen bekommen (Diese ekelhaften Porschefahrer usw.), bekommen nun erstmal alle Garnichts.
    Und dann wird es irgendwann aufgrund von bescheuerten Koalitionskompromissen natürlich gerecht verteilt….

    Und wer das nicht gut findet ist kein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft.

    1. @Wutbürger – die bessere Lösung hat halt ihren Preis… ;-)

  11. Bin heute durch Malaga gefahren.
    An einer Selbstbedienungstankstelle Diesel 1,79 Euro. Ab Freitag morgen den 01.04. werden die Spritpreise durch die Regierung um 20 Cent gesenkt.
    Auch haben Spanien und Portugal erreicht, dass sie als einzige Länder in der EU die Strompreise deckeln können.
    Einkommensschwache Personen bekommen Beihilfe bei der Stromrechnung.
    Die Inflationsrate liegt aktuell bei über 9%.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut

      „Auch haben Spanien und Portugal erreicht, dass sie als einzige Länder in der EU die Strompreise deckeln können“

      Ab morgen senkt Italien den Strom- und Gaspreis um 10%.

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