Europa

Weiterhin hohe Importpreise, BIP wie erwartet

Wir berichten regelmäßig neben den endgültigen Verbraucherpreisen auch über die wichtigen vorlaufenden Indikatoren wie die Großhandelspreise, Erzeugerpreise und Importpreise. Letztere wurden heute früh für...

FMW-Redaktion

Wir berichten regelmäßig neben den endgültigen Verbraucherpreisen auch über die wichtigen vorlaufenden Indikatoren wie die Großhandelspreise, Erzeugerpreise und Importpreise. Letztere wurden heute früh für Juli veröffentlicht. Auf Jahresbasis steigen sie um 1,9%. Damit steigen sie nun im Jahresvergleich den neunten Monat in Folge. Auch wenn das höchste Wachstum von 7,4% im Februar jetzt nicht mehr erreicht wird, zeigen die aktuellen 1,9%, wie stark die vorlaufenden Preise doch wachsen.

In einzelnen Bereichen steigen die Preise für importierte Waren teils drastisch, zum Beispiel bei Milchprodukten um +21,7%, Kupfer +18,3% und Aluminium 13,9%. Steinkohle verteuert sich um 46,3%, Eisenerze um 12,2%. Hier weitere Details vom Statistischen Bundesamt:

Der Anstieg der Importpreise gegenüber dem Vorjahr ist vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Vorleistungsgüter beeinflusst. Importierte Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), die einen Anteil am Gesamtindex von 35 % haben, waren im Juli 2017 um 3,7 % teurer als im Juli 2016. Gegenüber dem Vormonat fielen die Preise um 0,6 %. Im Vergleich zu Juli 2016 verteuerten sich insbesondere importierte Nicht-Eisen-Metallerze (+ 16,3 %) und Eisenerze (+ 12,2 %). Dies galt auch für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+ 16,1 %) sowie für Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus (+ 7,0 %). Auch chemische Grundstoffe waren erheblich teurer als im Juli 2016 (+ 6,6 %). Dagegen sanken unter anderem die Preise für elektronische Bauelemente (– 1,6 %).

Importierte Verbrauchsgüter verteuerten sich gegenüber Juli 2016 um 1,3 %. Im Vergleich zu Juni 2017 fielen die Preise im Durchschnitt um 0,4 %. Gegenüber dem Vorjahr waren insbesondere importierte Milch und Milcherzeugnisse teurer (+ 21,7 %). Ebenso lagen die Preise für Fleisch (ohne Geflügelfleisch) deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+ 7,1 %), hier insbesondere die Preise für Schweinefleisch mit einem Plus von 7,9 %. Dagegen war verarbeiteter Kakao um 21,7 % billiger als im Juli 2016. Importierte landwirtschaftliche Güter waren gegenüber Juli 2016 um 2,5 % billiger. Während sich importierter Rohkakao stark verbilligte (– 36,1 %), wurden insbesondere Naturkautschuk (+ 13,3 %) sowie lebende Tiere und Erzeugnisse tierischen Ursprungs (+ 9,7 %) zu höheren Preisen importiert. Die Preise für Gebrauchsgüter verbilligten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,8 %. Gegenüber dem Vormonat fielen sie um 0,6 %. Eingeführte Investitionsgüter verbilligten sich um 0,6 % gegenüber Juli 2016 (– 0,2 % gegenüber Juni 2017). Insbesondere Geräte und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik wurden gegenüber Juli 2016 billiger importiert (– 5,5 %), darunter Smartphones mit einem Minus von 22,5 %.

Das Bruttoinlandsprodukt wurde heute früh nach einer Vorabschätzung vom 15. August bestätigt mit +0,8% im 2. Quartal im Jahresvergleich (erstes Quartal 2017: + 3,2 %). Allerdings war der Kalendereffekt in den ersten beiden Quartalen 2017 überdurchschnittlich stark, da es unter anderem aufgrund der späten Lage von Ostern im ersten Quartal drei Arbeitstage mehr und im zweiten Quartal drei Arbeitstage weniger als im Vorjahr gab. Somit ergibt sich bei kalenderbereinigter Betrachtung im zweiten Quartal 2017 ein BIP-Wachstum von 2,1 % (nach 2,0 % im ersten Quartal 2017).



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