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Ölpreis steigt immer weiter – enormer Abstand zwischen Brent und WTI

Der Ölpreis steigt immer weiter. Die europäische Sorte Brent, die weltweit noch mehr als das US-Öl WTI als Leitindex gilt, ist heute auf einen Kurs von bis zu 80,14 Dollar gestiegen (aktuell glatt 80 Dollar). WTI kletterte vorhin bis auf 72,28 Dollar (jetzt 72,11).

Erst gestern schrieben wir über die verdammt guten Gründe, warum die bevorstehenden Angebotsausfälle des Iran wohl recht gut durch andere Anbieter aufgefangen werden könnten. Die Internationale Energie-Agentur zeigte sich gestern mehr als überzeugt davon, dass dies kein Problem werden dürfte. Wir äußerten ganz am Ende des Artikels unsere Skepsis, ob der Ölmarkt der selben Meinung ist. Heute einen Tag später kann man sagen: Nein, der Ölmarkt ist nicht so optimistisch wie die IEA.

Seit gestern Mittag, als der IEA-Report erschien, hat WTI 1,10 Dollar zugelegt, und Brent sogar glatt 2 Dollar. Der Markt geht also davon aus, dass es nicht so einfach werden dürfte die Angebotsausfälle des Iran zu kompensieren. Mehr und mehr rücken nun auch die Ausfälle in Venezuela und Afrika in den Fokus der Beobachter – sie haben mit den Sanktionen der USA gegen den Iran (künstliche Verknappung des Angebots) ja nichts zu tun.

Unterstützt wird der steigende Ölpreis durch den gestrigen Rückgang der Öl-Lagerbestände in den USA. Die immer weitere steigende US-Fördermenge, die jetzt bei 10,72 Millionen Barrels pro Tag angekommen ist, kann die iranische Lücke mittelfristig wohl nur minimal schließen. Aktuell scheinen die Öl-Bullen zu gewinnen. Wie immer der Hinweis: Was der morgige Tag am Ölmarkt bringt, ist nicht in Stein gemeißelt – aber aktuell sind die Bullen auf der Gewinnerstraße!

Brent mit enormer Differenz zum WTI

Brent (schwarz) und WTI (orange) haben wir im folgenden Chart verglichen seit 2014. Man kann gut sehen, wie beide Kurse bis 2016 ziemlich nahe beieinander lagen. Ab 2016 dann, als die Fracker in den USA immer stärker ihre Fördermenge hochfuhren, blieb der WTI-Kurs zurück, und Brent baute einen immer größeren Abstand zum WTI auf – denn das hohe Angebot in Nordamerika drückt auf den WTI-Kurs, der für den Terminmarkt dort die Hauptsorte darstellt.

Ölpreis Brent im Vergleich zu WTI



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