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Affiliate Marketing: Geschichte, Herausforderungen, Trends

Gastbeitrag von Louis Wheeler

Affiliate Marketing existiert mittlerweile bereits eine ganze Reihe von Jahren. Manche denken, dass diese Art des Marketings ihren Zenit bereits überschritten hat. Einige Zahlen sprechen aber dafür, dass es nach wie vor eine erfolgversprechende Marketingvariante ist.

Affiliate Marketing: Am Anfang steht … eine Legende

Noch immer existiert die Legende, dass die Geburtsstunde des Affiliate Marketings während einer Cocktailparty erfolgte und dass Amazon dabei eine tragende Rolle gespielt hat. 1996 soll Amazon-Gründer Jeff Bezos mit einer Website-Betreiberin auf solch einer Party einig geworden sein, dass sie fortan auf Amazon erhältliche Bücher auf der Seite vorstellt.

Die Geschichte ist wohl tatsächlich eine Legende. Es kann zwar durchaus sein, dass sie sich zugetragen hat. Allerdings hat es bereits vor dem Amazon-Programm zumindest kleinere Affiliate-Marketing-Partnerschaften gegeben. Bisweilen wird William J. Tobin als Vater des Affiliate Marketings genannt. Er betrieb PC Flowers & Gifts und soll 1994 ein Affiliate Marketing Konzept für sein Unternehmen vorgestellt haben.

Affiliate Marketing: Das Grundprinzip ist einfach

Beim Affiliate Marketing sind mindestens zwei Parteien beteiligt: Merchants und Affiliates. Merchants sind die Werbetreibenden, die ihre Angebote auf den Websites der Affiliates bewerben möchten: etwa in Form von Werbebannern. Die Affiliates werden auch Publisher genannt. Sie betreiben Websites, auf denen sie Inhalte ihrer Wahl veröffentlichen. Oft ist neben Merchant und Affiliate noch eine dritte Partei beteiligt: die Affiliate-Netzwerke, die Kontakte zwischen den Seitenbetreibern und den Werbetreibenden herstellen.

Eine klassische Bezahlmethode beim Affiliate Marketing ist das „Pay per Click“. Der Seitenbetreiber wird in diesem Fall erst dann bezahlt, wenn der Seitenbesucher auf das gezeigte Werbebanner klickt, und nicht bereits, wenn dem Besucher das Werbebanner gezeigt wird. Noch sicherer für den Werbetreibenden ist das „Pay per Sale“. Er zahlt dann erst, wenn der auf die Werbung klickende potenzielle Kunden tatsächlich etwas kauft. Für den Publisher ist dieses Modell natürlich eins, bei dem er relativ selten entlohnt wird. Die Entlohnung muss deshalb in der Regel höher ausfallen, damit das Modell attraktiv wirkt.

Klar ist bei jedem Bezahlmodell: Je attraktiver die vom Werbetreibenden festgelegten Konditionen für Seitenbetreiber sind, desto größer werden seine Chancen, seine Werbung auf gut besuchten und thematisch passenden Websites zu platzieren. Aber es geht Publishern nicht alleine um die Bezahlung, sondern auch um eine gute Betreuung. Wer als Werbetreibender ein gutes Affiliate Marketing realisieren möchte, unterstützt seine Partner.

Bei den Affiliates geht es derweil darum, mit attraktiven Inhalten möglichst viele Besucher anzulocken. Je mehr Traffic eine Website erhält, desto attraktiver wird sie für Werbetreibende, sofern deren Angebote zu den Themen der Website passen. Relativ eng verwandt mit dem Affiliate Marketing ist übrigens das Influencer-Marketing, bei dem die Werbepartner der Händler besonders reichweitenstarke Internetstars sind.

Aktuelle Trends und Herausforderungen

Wer erfolgreiches Affiliate Marketing betreiben möchte, muss aktuelle Trends und Herausforderungen beobachten und umsetzen beziehungsweise meistern. Das gilt für Publisher ebenso wie für Merchants. Hinweise darauf, welche Trends und Herausforderungen aktuell bestehen, liefert der Trend-Report 2019 der xpose360 GmbH.

76 Prozent der Website-Betreiber, die mit Affiliate Marketing Geld verdienen, und 72 Prozent der Werbetreibenden gehen davon aus, 2019 einen höheren Verdienst als 2018 mit ihm zu erzielen. Das geht aus dem Trend-Report 2019 der xpose360 GmbH hervor. Gute Chancen für Seitenbetreiber bieten neben zu bewerbenden Klassikern wie Mode, Sport und Gesundheit Nischen wie das Online Gaming und dort im besonderen das Glücksspiel.

Als Top3-Trends sehen die für den Report befragten Publisher mehr Traffic über Mobile, die sogenannte ePrivacy-Problematik und Cross-Device-Tracking. Die ePrivacy-Problematik (Datenschutz) und das Cross-Device-Tracking gehören neben einem effizienten Customer-Journey-Tracking auch für die werbetreibenden Merchants zu den Toptrends.

Wachstumspotentiale sehen die Werbetreibenden in der Akquise neuer Affiliates, in Zielvereinbarungen mit und in Aktionen für Affiliates.

Die Top-3 der Probleme von Publishern beim Affiliate Marketing ähnelt den Aussagen zu den Trends. Zu den Problemen gehören ein fehlendes Cross-Device-Tracking beim Merchant, die Datenschutz-Problematik und zu geringe Provisionen der Merchants. Dazu passend formulierten die Affiliates sicheres Tracking, höhere Provisionen und ein Cross-Device-Tracking zu ihren drei größten Wünschen.

Affiliate Marketing steht ein wenig unter Druck und ihr Marktanteil ist eher gering. Laut einer Prognose der Agentur Netzwerk Reklame aus Hamburg wächst der deutsche Markt für Onlinewerbung 2019 auf 10,8 Milliarden Euro. Suchmaschinenmarketing soll dazu 3,5 Milliarden Euro beitragen. Dagegen ist der prognostizierte Anteil von Affiliate Marketing mit 320 Millionen Euro bescheiden. Darüber hinaus rechnet Netzwerk Reklame für das Affiliate Marketing mit einem sinkenden Marktanteil. Hat das Affiliate Marketing da überhaupt noch eine Zukunft?

Eine sehr ähnliche Frage stellte Philip Kopp, Head of Affiliate Marketing beim Unternehmen netzeffekt, in einem Artikel vom September 2018 auf Internetworld. „Hat der Job als Affiliate Manager noch Zukunft?“, fragte er in seiner Überschrift. Letztlich lautete die Antwort im Artikel: ja, obwohl die Affiliate-Marketing-Manager vielleicht irgendwann anders heißen.

Kopp betont dabei die individuellen Vereinbarungen zwischen Menschen, die das Affiliate Marketing auszeichnen, und die es auch in Zukunft geben wird. Für gute Ergebnisse brauche es Ideenreichtum, Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick, schreibt er und fährt fort, dass er „ehemalige“ Affiliate Manager hier ganz weit vorne sieht.

Eine interessante Option

Am Navigator analysierte 2015 für den US-amerikanischen Markt die Top-Produktkategorien, für die mit Affiliate Marketing geworben wird. Ganz oben lag damals der Bereich „Mode“, gefolgt von „Sport und Outdoor“, „Gesundheit, Wellness und Schönheit“ sowie von den Themen „Reise“ und „Zuhause und Garten“.

Ein guter Publisher wird sich die Produktauswahl für Werbung auf seinen Internetseiten aber nicht so einfach machen: Der Masse zu folgen und zu bewerben, was alle bewerben, ist keinesfalls immer die beste Wahl. Der Blick auf interessante Nischen zeigt bisweilen viel günstigere Optionen auf.

Eine solche Nische ist die Welt der Online Casinos. So unterhalten fast alle der weltweit führenden Online Casino Anbieter ein umfangreiches, interessantes Affiliate-Marketing-Programm. Die Unternehmen versprechen ihren Affiliates hohe Umsatzraten, personalisierte Provisionspläne, Marketingmaterialien sowie engagierte Affiliate-Programmmanager, die die Publisher für eine effiziente Werbung zum Wohle aller Beteiligten unterstützen. Die Publisher haben mit Affiliate Marketing noch immer die Chance auf attraktive Verdienste.



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