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Afghanistan: Unterliegen westliche Eliten einer Kontrollillusion?

Ist Afghanistan nur der Anfang gescheiterter Planspiele westlicher Eliten?

Afghanistan und westlicher Kontrollverlust

Nationenbildung auf dem Reißbrett, Klimaziele mit Temperaturvorgaben für die Erderwärmung im Nachkommabereich, Geldmengensteuerung in Billionenhöhe, willkürlich festgelegte Inflationsziele, Oktroyieren dekadenter Moralvorstellungen, gesellschaftliche Neustart-Fantasien ohne demokratische Legitimität: Ist Afghanistan nur der Anfang gescheiterter Planspiele westlicher Eliten?

Afghanistan oder „Überheblichkeit ist der sicherste Weg zum Scheitern“

Diese Erkenntnis des irischen Nobelpreisträgers für Literatur, William Butler Yeats (1865 – 1939) sollten sich westliche Eliten in Erinnerung rufen. Die Liste ihres Versagens wird immer länger, was sich bislang jedoch nicht schmälernd auf die Dimension ihrer Hybris ausgewirkt. Trotz der Erfahrungen in Vietnam, Kambodscha, Cuba, Nicaragua, im Iran, Irak, Libanon oder in Syrien hat der Westen nichts dazugelernt. Wer sich permanent selbst überschätzt, nicht einhaltbare Versprechen abgibt und seine Verbündeten, Unterstützer und Freunde im Stich lässt, der tut sich immer schwerer, geopolitisch noch eine Rolle zu spielen. Dadurch werden genau die Kräfte weltweit gestärkt, die man im Westen vorgibt, zu bekämpfen.

In Afghanistan sieht die Bilanz nach 20 Jahren für Deutschland so aus: 59 gefallene, 131 verwundete, 210 verletzte und tausende traumatisierte Soldaten. Die geschätzten Gesamtkriegskosten betragen 46 Milliarden Euro. Die Errungenschaften des Einsatzes von Bundeswehr und Hilfsorganisationen drohen nun im Zeitraffer größtenteils wieder verloren zu gehen. Die fundamentalistischen Taliban, die ein Emirat unter islamischer Gesetzgebung (Sharia) errichten wollen, benötigten nur 100 Tage vom Beginn ihrer Offensive bis zur Kapitulation der korrupten afghanischen Regierung in Kabul. Das Nation Building des Westens und das Aufbauen einer Demokratie nach unseren Vorstellungen ist damit auch in Afghanistan gescheitert.

Das Land in den Bergen Mittelasiens bleibt geostrategisch von hoher Bedeutung und ist grundsätzlich reich. Im Südosten grenzt es an Pakistan, im Westen an den Iran, im Norden liegen Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan und im Nordosten China. Es beherbergt förderbare Bodenschätze im Wert von geschätzten drei Billionen US-Dollar (Kupfer, Gold, seltene Erden, Rohöl, Kohle etc.). Afghanistan soll nun Teil der neuen Seidenstraße werden. China hat bereits Beziehungen zur Taliban-Führung aufgenommen und wird die neue Regierung anerkennen. Die NATO ist hingegen für absehbare Zeit komplett raus aus der Region.

Während in Deutschland die LGBTQ-Bewegung omnipräsent ist und unsere wunderschöne Sprache durch Gleichstellungsirrsinn verstümmelt zu werden droht, werden auch wegen des Scheiterns westlicher Planspieler Millionen von Mädchen, Frauen und Homosexuellen in Afghanistan kein freies und selbstbestimmtes Leben mehr führen können. Zehntausende Afghanen werden entgegen den verbindlichen Zusagen des Westens im Stich gelassen. Sie wurden mit dem Versprechen, Visa zu erhalten, nach Kabul und damit in eine potenzielle Todesfalle gelockt. Die Flucht nach Pakistan wurde ihnen ausdrücklich untersagt, da dort keine Flüchtlingsvisa ausgestellt werden.

Wo sind all die Frauen- und Menschenrechtler in der deutschen Regierung, denen sonst keine Bevormundung der eigenen Bevölkerung grotesk genug ist, wenn es jetzt um Leben oder Tod geht?

Im harten Kontrast zur Lebenswirklichkeit in Afghanistan kommt bei uns in Deutschland kein Werbeclip und keine öffentlich finanzierte Fernsehproduktion mehr ohne Randgruppen aus. Klassische Familienwerte werden der Lächerlichkeit preisgegeben. Millionen von Kindern und Jugendlichen wird eingeredet, dass sie ihre sexuelle Ausrichtung erst noch suchen müssen.

Die Frauenbewegung droht in einigen Bereichen bereits in Richtung Männerdiskriminierung umzukippen. Widerspruch gegen die Aufhebung klassischer Rollenbilder wird mit Rufmord bis hin zum Berufsverbot bestraft. Gleichzeitig hält in Afghanistan die Burka wieder Einzug. Eine unerträgliche moralische Heuchelei hat sich bei den Eliten im Westen breitgemacht. Anspruch und Wirklichkeit klaffen meilenweit auseinander. Was nützt es einem afghanischen Mädchen, das mit gerade fünfzehn Jahren an die Taliban als Liebessklavin für deren Kämpfer übergeben werden muss, wenn bei uns neuerdings das Wort „Fräulein“ tabu ist? Was nützt es Opfern von jetzt anstehenden Säuberungsaktionen durch die Taliban, wenn sie in den Statistiken öffentlich rechtlicher Medien hierzulande als Menschenrechtler:innen und Frauenrechtler:innen geführt werden?

Versagen wirft Fragen für die Erfolgsaussichten anderer westlicher Planspiele auf

In Anbetracht des epischen Versagens westlicher Eliten am Hindukusch erscheint die Frage legitim, wo weitere Planspiele zu scheitern drohen?
Nach dem Motto: „Man sollte keine Krise ungenutzt lassen“ hat einer der einflussreichsten Vertreter westlicher Eliten, Prof. Klaus Martin Schwab, das Buch mit dem Titel „Covid 19: The Great Reset“ verfasst. Schwab ist Gründer des Weltwirtschaftsforum (WEF) und bildet in seinen Ausbildungsprogrammen die vermeintlichen politischen Eliten der Zukunft aus. Auch Kanzlerkandidatin Annalena Charlotte Alma Baerbock wird seit 2020 dort geschult.

Schwab ist der Meinung, dass Covid-19 eine Gelegenheit bietet, „unsere ökonomischen und sozialen Grundlagen neu zu starten“. Gottesgleich maßt sich der deutsche Wirtschaftswissenschaftler an, die globale Schuldenkrise und die Klimakrise quasi im Alleingang lösen zu können. Aufsehen erregte seine arrogante Aussage, dass die meisten Menschen in Zukunft arm, aber glücklich sein werden. Vielen Dank Herr Professor! Wer hat Sie dazu berufen, über das Schicksal von Millionen von Menschen zu bestimmen? Und woher nehmen Sie die Gewissheit, dass ihre Planspiele aufgehen?

Doch Schwab ist nicht allein. Auch die nachweislich zum Scheitern verurteilte Planwirtschaft hat längst wieder Einzug gehalten. Der wichtigste Preis in einer marktwirtschaftlichen Ordnung ist der Preis des Geldes, also der Zins. Nie zuvor waren die Finanzmärkte durch das Eingreifen nicht gewählter Notenbanker derart manipuliert und verzerrt wie heute. Willkürlich festgelegte Inflationsziele, Gelddruckprogramme in Billionenhöhe, Zinsen im negativen Bereich unterminieren marktwirtschaftliche Prozesse fundamental.

Die Illusion, dass alles unter Kontrolle sei, ist ausgerechnet an den Finanzmärkten mit am stärksten ausgeprägt. Dabei ist der Kontrollverlust nirgends so offensichtlich wie hier. Entgegen den Behauptungen geldpolitischer Eliten geht es bei ihren grotesken Maßnahmen weder um soziale Gerechtigkeit noch um den Kampf gegen den Klimawandel oder gar um wirtschaftliche Prosperität – es geht um das nackte Überleben eines bereits gescheiterten Geld- und Finanzsystems. Und ähnlich wie in Afghanistan werden die Eliten in den Notenbanktürmen, den Regierungen, den unzähligen Think-Tanks und den elitären Foren wie denen des WEF am Ende wohl überrascht sein, mit welcher unkontrollierbaren Dynamik das politische und ökonomische System kollabiert – allen Planspielen zum Trotz.



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58 Kommentare

  1. Wunderbarer Artikel! Sie sprechen mir aus der Seele! Wir könnten diese selbstgefälligen Heuchler, diese charakterlosen und nur auf den eigenen Vorteil bedachten Lügner und Volksverhetzer ganz schnell loswerden, in dem wir die Parteien nicht mehr wählen, die erkennbar diese fürchterlichen und schändlichen Machenschaften unterstützen. Aber die Dummen wachsen immer wieder nach und stellen die Mehrheit. Wie sagt Dr. Markus Krall immer so schön „Wenn man anerkanntes Mitglied einer Schafherde sein will, muss man vor allem eines sein, ein Schaf“. Und die dummen Schafe werde auch dieses Mal wieder zur Schlachtbank geführt, so wie es schon zu allen Zeiten war. Sie könnten den Hund, der sie bewacht leicht niederrennen, aber sie sind so voller Angst und einfach zu dumm. Und die Eliten wissen das.

  2. Hervorragender Kommentar, der mir aus der Seele spricht! Ich wette darauf, dass schnell Schuldige gefunden werden für das westliche Debakel am Hindukusch…. vielleicht die Impfverweigerer? (Ironie)…. aber garantiert werden eine unerträgliche AKK oder ein Totalversager wie Maas an ihren Sesseln kleben…und das nächste Drama zeichnet sich schon für unsere bedauernswerten Marinesoldaten im südchinesischen Meer ab… aber auch das will nachher wieder keiner geahnt haben.

  3. Hallo Herr Zipfel, ein hervorragender Kommentar, bei dem man jedes Wort unterstreichen kann und dem nichts mehr hinzuzufügen ist.

    Der Hybris des Westens wird in Afghanistan auf brutalste Weise der Spiegel vor den Augen gehalten und man kann daran auch auf andere Dinge schliessen.

    Ein sehr guter Kommentar. Den drucke ich mir aus.

  4. Übrigens, auf der ntv-Seite steht heute auch ein sehr guter Kommentar von Wolfram Weimer “
    Person der Woche: Heiko Maas Der schlechteste Außenminister seit 1945″. Die deutsche Außenpolitik erlebt in Afghanistan ein historisches Debakel.

    Dem ist nämlich auch nichts mehr hinzuzufügen. Wenn der Westen solche Lachnummern vorne dran haben, dann braucht sich Russland, China usw. keine Sorgen zu machen.

  5. Moin, moin,

    ja stimmt, sehr guter Artikel.

    Der Westen wird m. E. von Theoretikern geführt. Die Realität setzt sich natürlich am Ende durch und schon ging wieder etwas schief. Nehmen wir in der BRD den Bundeswarntag, Flughafen BER, Wirtschaftspolitik, Flüchtlingskrise, Hochwasser etc. alles ohne Erfolg in der Realität. Mrd Euro für die wir Steuerzahler bluten müssen. Wieso man in unserem Land von „Eliten“ spricht ist mir ein Rätzel.

    Aber wen interessiert das? Genau, Niemanden. Erst, wenn es dem BRD-Michel an sein Geld geht, dann wird er wach. Vielleicht noch für unsere Multi-Kulti-Fraktion ein guter Vorschlag. Schickt doch eure Gender-Tanten und Gleichstellungsfanatiker nach Kabul. Da können sie gleich einmal mit den Steinzeitmenschen dort diskutieren.

    Fazit: Solange „One-Man-One-Vote“ gilt, solange wird es keine Änderungen geben, da die BRD-Bevölkerung nicht so intelligent ist. Hauptsache das Transfergeld kommt. Lösung wäre das Stimmrecht an die geleistete Steuerzahlung und einen Beruf in der freien Wirtschaft zu knüpfen.

    1. Ein ausgezeichneter Artikel. Machen Sie weiter so. Stimmen wie Ihre, sind aktuell sehr wichtig, um dem Wertezerfall und der Dekadenz Vernunft und Courage entgegenzusetzen.

      1. Vielen, vielen Dank. Danke auch fmw, dass Sie solche Artikel zulassen. Danke auch an die Kommentatoren – Sie sind Multiplikatoren.

        1. Sie beantworten Ihre Fragen selbst. Das Argument „gender“ ist Beispiel für den Niedergang. Wir haben bei fast allen Fragen, die Balance verloren….

      2. Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Auch ich schreibe ab und an gerne über „Wertezerfall und Dekadenz, Vernunft und Courage“. Aber nicht in dieser Reihenfolge, nicht alles auf einmal, nicht in so drastischen aneinandergereihten Begriffen, und prinzipiell auch mit weiteren Erläuterungen.

        Das Original

    2. In theory there is no difference between theory and practice, in practice there is.
      ;)

      1. Den Verfall – auch bei uns – lässt sich wie durch ein Brennglas in Ahrweiler aufzeigen

  6. Clashofcivilisations

    Sehr gute Argumentationsketten, aber in punkto Afghanistan bleibt eines ausgeblendet: Der religiöse Fanatismus in Gestalt des Islamismus. Am Hindukusch sind schon die Russen gescheitert und erst der Westen mit seinem Wertekanon. Wie soll man Abertausende im Land verteilt bezwingen, deren Zielstellung keinerlei Wert auf ethische Wertvorstellungen nimmt? Wenn Tausende bereit sind sich selbst zu opfern, sich in die Luft zu sprengen, selbst Kinder, Truppen, die sich nicht scheuen Raketenwerfer vor Krankenhäusern oder Kindergärten zu positionieren? Bei uns herrscht Religionsfreiheit, der Islamismus fordert die Tötung von allen Andersgläubigen. Viel zu viele Afghanen sympathisieren mit den Taliban, eine gut ausgerüstete Armee hat in Tagen kapituliert vor den Fundamentalisten. Regierung und auch Offiziere haben sich die US-Dollars einverleibt, die kämpfende Truppe blieb bettelarm. Keine Armee der Welt könnte diese Radikalen bezwingen, außer im Häuserkampf oder in den Höhlen am Hindukusch, im Kampf Mann gegen Mann, mit unzähligen Opfern, eine Horrorvorstellung für moderne Gesellschaften. Gegen mittelalterliche Vorstellungen von Märtyrertum und Freuden im Jenseits kommt die moderne Gesellschaft nicht an. Ein paar Islamisten in Deutschland, die an Waffen und Sprengstoff kommen und 1000 Polizisten können ein Unheil nicht verhindern. Das alles sollte man auch bedenken, wenn man vom Versagen der überheblichen westlichen Eliten spricht. Auch wenn vieles richtig ist.

  7. Ganz starker Artikel. Zur Ergänzung: Nachdem die Amis auch dieses Chaos durch ihren überstürzten Truppenabzug wieder verursacht haben (andere Nato-Staaten sich nicht in der Lage sehen, ihre Soldaten ohne amerikanische Hilfe zu schützen – was für ein Armutszeugnis), bleibt die wahrscheinlich vergebliche Hoffnung, dass sich die Amerikaner zumindest an den Kosten der jetzt wieder anstehenden Flüchtlingswelle beteiligen. Oder war die so gewollt, um Europa weiter zu spalten und zu destabilisieren. Ich tippe auf Letzteres.

  8. Zipfel ist der Gipfel

    Überheblichkeit ist ein gutes Sprichwort, Man möchte aus weiter Ferne Länder mit den verschiedensten Religionen missionieren, während man im eigenen Land aus Unterwürfigkeit nicht einmal eine kleine Anzahl von gewissen Religionen im Griff hat.Die Politprofis ohne Bezug zum echten Leben sind höchstens fähig kleine Länder wie die Schweiz u.s.w. zu schikanieren.Es ist fast lustig wie die Talibans in Sandalen und Freizeitkleidung die hochgerüsteten Nationen an der Nase herumführen.
    Was ist schneller als die DEUTSCHE BAHN? Es sind die Taliban.
    @ asyoulike, den Vorschlag mit den Gender- Tanten finde ich gut, die Taliban/ innen würden sich freuen.

  9. Die Effizienz der Talban ist erstaunlich, ein alter Pick- Up und eine alte Flinte und schon sind die modernen Kämpfer besiegt.
    Es gibt nur die Möglichkeit diese Leute zu besiegen,wenn die Grünen die SUV´s weltweit verbieten. Wenn wir weiterhin alles auf Elektro umstellen und die Verbrenner dorthin entsorgen werden wir sie nur noch mehr aufrüsten.

  10. Nüchtern und messerscharf war der Beitrag. Alle Daumen hoch. Ich wünschte, wir würden
    diesen „Eliten“ mal die Grenzen zeigen.

  11. Der Euphorie der Leserschaft über diesen Kommentar zur Lage in Afghanistan kann ich mich nicht anschließen. Die Lage in Afghanistan hat doch wenig zu tun damit zu tun, ob einige Deutsche im Kampf für Frauenrechte gendern. Das nervt mich zwar auch, aber das mit Afghanistan in einen Topf zu werfen, hilft niemandem. Der Krieg in Afghanistan war schon verloren, als man ihn angefangen hat. Peter Scholl Latour hat das frühzeitig und treffend vorhergesagt. Wenn eine Regierung nach 20 Jahren Unterstützung aus dem Westen es nicht fertig bringt, sich eine ausreichende Unterstützung in Bevölkerung und Armee zu verschaffen, um sich schließlich aus eigener Kraft an der Macht zu halten, hat sie es auch nicht verdient, weiter an der Macht zu bleiben. Dass es in vielen islamischen Länder nicht ratsam ist, sich zu seiner Homosexualität zu bekennen, beschränkt sich nicht auf Afghanistan. Wir müssen aufhören zu denken, am westlichen / deutschen Wesen solle die Welt genesen. Die Menschen in islamischen Ländern wollen die westlichen Werte mehrheitlich nicht und wenn in einer demokratischen Wahl eine muslimische Partei gewinnt, wird diese vom Westen abgesetzt und zur Not wieder durch ein Militärregime ersetzt (Ägypten). Der Westen setzt in Syrien, Irak, Lybien, Afghanistan autoritäre Regierungen ab und hinterlässt den Menschen Krieg und Chaos.

    1. Volle Zustimmung. Das geht hier langsam in eine unangenehme Richtung.

    2. Stimmt, normalweise lese ich sehr gerne die Artikel von Herrn Zipfel. Aber was ihn dieses Mal geritten haben mag, lässt mich einfach nur kopfschüttelnd zurück. Der Artikel vermischt völlig willkürlich Klimaziele, Frauenrechte, Notenbankpolitik, westliche Eliten und die unbestritten sehr schlimme Lage in Afghanistan. Und der völlig überflüssige Seitenhieb auf Frau Baerbock darf natürlich auch nicht fehlen. Klingt ebenso so sprunghaft, zusammenhanglos und wirr, als würde man einem Querdenker auf der Bühne lauschen.

      Was ist die eigentliche Kernaussage, was die Intention dieses Artikels? Wir sollten uns nicht mit Lappalien wie Klimawandel oder Gleichberechtigung beschäftigen, sondern … was tun? Im Vergleich geht es uns doch gut, während Afghanistan rasant in Richtung Mittelalter driftet? Letzteres ist zwar isoliert betrachtet korrekt, doch hat das Eine mit dem Anderen nicht das Geringste zu tun. Der Argumentationskette des Artikels fehlt jegliche Logik, Kausalität und Konsistenz. Als fragiles Bindeglied muss ein diffuses Konstrukt herhalten, das vermutlich irgendetwas mit Plan(spiel und -wirtschaft) zu tun hat.

      Dafür fehlt jeglicher konkrete Hinweis auf den planlos und aktionistisch begonnenen Krieg eines George W. Bush und den ebenso planlos und aktionistisch initiierten Truppenabzug eines Donald Trump. Der Artikel ist eine fast willkürlich erscheinende Aneinanderreihung von, isoliert für sich betrachtet, kleinen Wahrheiten und Halbwahrheiten, lässt jedoch leider jeglichen inneren Zusammenhang und Kohärenz vermissen.

      Zumindest sorgt der Artikel für ordentlich Klicks, denn die üblichen Verdächtigen aus der Quer-Leserschaft sind begeistert. Künftige Artikel des Autors werde ich mit zunehmender Skepsis einer sehr kritischen Lesart unterziehen. Ich hoffe, er findet eines Tages wieder zur gewohnten Qualität zurück.

      1. Herr Zipfel ist einfach sehr frustriert, weil sein Gold, auf das er schon lange setzt, nicht läuft. Ein Ökonom, der Dampf ablässt. Auch wenn verschiedene Fehlentwicklungen zu kritisieren sind. Alles vermischen, nirgendwo echte Expertise, außer in Geldpolitik. War er schon einmal in Afghanistan oder hat er mit Offizieren gesprochen, die lange vor Ort waren? Fast wie Mr. Dax, der jeden Weltkonflikt messerscharf analysiert. Scheint bei dieser Fachrichtung Usus zu sein. Theorie contra Praxis.

      2. Man darf eben einzelne Ereignisse nicht isoliert betrachten. Wir leisten uns im Westen den Luxus, jeder kleinsten Bewegung irgendwelche Rechte zuzubilligen, betrachten aber das grosse Ganze überhaupt nicht. Es wäre wünschenswert, einen oder zwei Schritte zurück zu gehen und etwas Normalität hochzufahren. Statt Gender Debatten zu führen einen echten Katastrophenschutz aufzubauen, sicherstellen, dass bei uns niemand hungert und die Staatsfinanzen ins Lot kriegen. Auch Klimaschutz ist wichtig, wenn man es den richtig Anpacken würde. Nur schon damit wäre viel erreicht. Nur kann man mit solchen Themen eben nicht Punkten. Lieber den Gutmenschen spielen und überall auf der Welt seine Moralvorstellungen aufzuzwingen…

        1. Ein Katastrophenschutz lässt sich auch mit Genderdebatten aufbauen. Und Gutmenschen erscheinen derzeit am geeignetsten, einen effektiven Klimaschutz aufzubauen. Mit deiner Denke wirst du sicher nicht zum großen Ganzen finden.

      3. Ich verwahre mich dagegen, mich unter die Rubrik der Querdenker einzuordnen und da spreche ich auch vielleicht für andere Kommentierende. Wenn Sie mit dem Artikel intellektuell überfordert sind, kann der Rest der Leserschaft bzw. der Autor ja nichts dafür. Von Vermischen ist überhaupt nicht die Rede. Sie haben eindeutig den Sinn dieses Artikels nicht verstanden.

        1. @Zimmermann, vielen Dank für Ihre nette und niveauvolle Antwort. Würden Sie meinen Kommentar auch wirklich lesen, wüssten Sie, dass ich weder Sie, noch andere Kommentierende in irgendeine Kategorie rubriziert habe. Ich schreibe in einem Nebensatz lediglich von Quer-Lesenden, also Anwendern einer Schnell-Lesetechnik [1], die dadurch naturgemäß ständig Gefahr laufen, nur gewisse Reizbegriffe und Schlagworte statt die eigentliche Intention des Autors zu erfassen. Die mehr oder weniger reflexartig auf diese selektiven Stichworte reagieren, oft völlig losgelöst vom eigentlichen Kontext.

          Ich erlaube mir, Sie sinngemäß zu zitieren: Wenn Sie mit meinen Kommentaren intellektuell überfordert [2] sind und etwas weiter unten sogar empört und lauthals denen Applaus zollen, die andere Kommentierende in die Antifa rubrizieren, ist das natürlich Ihre Sache. Sie sollten jedoch stets berücksichtigen, dass überhebliches Unverständnis und der diffuse Verweis auf eine angebliche Mehrheit nicht mehr ist, als Argumentieren auf dünnstem Eis. Zu den Gefahren und Implikationen ochlokratischer Mehrheiten erlaube mir dahingehend einen Verweis in der Fußzeile auf den allseits geschätzten Dr. Markus Krall [3]

          Hochachtungsvoll und mit freundlichen Grüßen
          B. Waldyra

          [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Querlesen
          [2] Sehr viel Intellektuelles ist den bis dato vier Beiträgen des Kommentators nicht zu entnehmen. Stichwort Quantität statt Qualität? Stichwort: Viel und oft und laut signalisiert Mehrheiten.
          [3] Markus Krall, ‚Freiheit oder Untergang‘, (S. 233) „Die Demokratie ist zur Ochlokratie verkommen, zu einer Herrschaft des Pöbels, bei dem Mehrheit die Minderheit ausbeutet.“

  12. Sehr guter Artikel, den Kommentaren der anderen Leser ist nichts mehr hinzuzufügen…

    1. Josefine Deutelmoser

      Dem ist und war sehr wohl einiges hinzuzufügen. Was nun zum Glück auch geschehen ist.
      Ein sehr seltsamer Artikel, weit unter dem gewohnten Niveau von Hannes Zipfel und der Finanzmarktwelt allgemein…

  13. Wie in so vielen anderen Ländern auch, verhalten sich die Amis wie der Elefant im Porzellanladen, ohne Rücksicht auf gewachsene Strukturen und die Geschichte eines Landes – was man sehr gut auch im Irak beobachten kann. Hinzu kommt eine Korruption in diesen Ländern, die zum Himmel schreit, und jedes Fundament zerbröseln lassen.

    Eine halbwegs funktionierende Demokratie in Afghanistan zu etablieren, ist eine Mammutaufgabe für Jahrzehnte, und vielleicht auch gar nicht zu schaffen. In vielen Ländern der Dritten Welt mit ihren Kleptokratien sieht es so hoffnungslos aus, dass man sich am besten da heraushält. Das ist zwar nicht befriedigend, aber was will man ansonsten da schon machen? Wieder einmarschieren? Lieber nicht…

  14. Die Taliban befreien das Land gerade von einem Regime, machen wir uns da nichts vor, dass Statuen zerstört, Genitalverstümmelungen von Kindern empfiehlt und Gesichtsverhüllungen vorschreibt. Kabul wird dabei zur Todesfalle nur für jene, die seiner Propaganda glauben und dabei in Panik geraten: die Taliban haben Kreide gefressen und schon einmal eine Generalamnestie verkündet. Die sind offenbar in bester Laune nach dem der Regimechange, zu guter Letzt, so viel einfacher verlief als bei den Besatzern daheim. Allah ist auf ihrer Seite. Sie haben das Mandat des Himmels und sie wissen es.

  15. Wow. Great Reset. Das ich das noch erleben darf es hier zu lesen. Was sonst nur als „Verschwörungsthelorie“ abgetan wird von den Mainstream Medien ist hier endlich angekommen.

  16. Man darf gespannt sein, wie diese Eliten am Ende der Coronakrise dastehen. Die Vorgehensweise ist dieselbe, da wird passend gemacht, was nicht der virtuellen Realität entspricht. Man druckt die Defizite weg und freut sich an der Blase, sie verdeckt die fundamentalen Probleme ja ewig.
    Durch ein Studium kann man sich mogeln, in einer Partei muss man nicht wirklich was leisten, im richtigen Leben sieht das alles ein bisschen anders aus.

  17. Herzlichen Dank das sie den Wahnsinn direkt und klar ansprechen. Zumindest bin ich nicht alleine mit meinem Weltbild.

  18. Danke Herr Zipfel,

    Sie sehen die Zustimmung sicherlich schon an der Menge der Kommentare.

    Um es kurz zu machen: Sie sprechen mir aus der Seele !

  19. Wolfgang Schneider

    Vielen Dank Herr Zipfel,

    es ist Nichts mehr hinzuzufügen.

  20. Übelster Artikel denn ich je auf finanzmarktwelt gelesen habe. Unreflektiertes zusammenschmeißen von Dingen die einfach nicht zusammengehören. Ohne irgendwelche Belege einfach nur Meinungsmache der ganz schlechten Sorte. Scheinbar ein heranschmeissen an unsere querdenkende, zum Glück noch Minderheit.
    Wirklich enttäuschend, dabei hatte ich von Fugmann und co. eine gute Meinung.

    Gruß

    1. Dass einzelne Kommentatoren wie „Netzer“ hier, wie auch in anderen Medien, regierungskritische Beiträge pauschal als den Querdenkern zugehörig abqualifizieren, ohne selbst konkrete Gegenargumente zu liefern, zeigt dass gefährliche Framing, welches sich seit Jahren durch die deutsche Medienlandschaft frisst und keine ernsthafte Diskussion mehr zulässt….ob „Netzer“ sich der Antifa zugehörig fühlt?

      1. Blödinn. Es ist unmöglich einen derartigen, alle möglichen nicht zusammengehörigen Thesen vermatschenden Beitrag zu diskutieren. Das führt nur zu unendlichen Rede Gegenrede. Das ist genau das Terrain das unsere Querdenkende Minderheit so liebt, um ihren Quatsch unterr die Leute zu bringen.

        1. Sag ich doch….das ist ein für die Antifa typischer Kommentar….1. Ausdruck „Blödsinn“….2. null Gehalt und Verweigerung einer konkreten Argumentation….3…..gehaltlose Verunglimpfung jeglicher Kritik an der Regierung allgemein…..4. Framing „querdenkende Minderheit“…..letztlich geht es dann nur darum, Herrn Zipfel allgemein abzuqualifizieren und in eine bestimmte Ecke zu stellen….zum Glück sieht man an den Kommentaren, dass „Netzer“ und andere hier in der Minderheit sind und nicht umgekehrt

          1. @Fabian Schäfer, wie wäre es denn, wenn du einmal konkret argumentieren und weniger gehaltlos verunglimpfen würdest? Bisher lese ich nur „Framing, Antifa und Minderheit“.

      2. Framing ist der meist bewusst gesteuerte Prozess einer Einbettung von Ereignissen und Themen in Deutungsraster, anhand konstruierter Narrative bzw. Erzählmuster.

        Wer also wie in diesem Artikel Themen wie Klimaziele, Notenbankpolitik, die LGBTQ-Bewegung, Gendersprache, Frauenrechte oder Werbeclips für Randgruppen deutend anhand extrem fadenscheinig konstruierter, an den Haaren herbeigezogener Narrative, in dramatische, wenn auch längst vorhersehbare, Ereignisse in Afghanistan einbettet und in vordergründige Zusammenhänge stellt, betreibt Framing in Reinform.

        Ebenso, wer die Tatsachen umdreht und kritschen Lesern ohne jeden Beweis unterstellt, Framing zu betreiben, der Antifa zugehörig zu sein und ernsthafte Diskussionen zu verhindern. Denn ist es nicht gerade elementarer Kern einer Diskussion, dass jede Seite ihre Argumente zu einem Thema vorbringen kann? Auch wenn er sich etwas drastisch und emotional ausdrückt, sind gewisse Aussagen von @Netzer nicht von der Hand zu weisen. Was allerdings Sie, lieber Herr @Schäfer Fabian zum Besten geben, hat mit Argumenten und Diskussion zum Thema des Artikels leider nicht mehr im geringsten zu tun. Das zielt, wie fast all Ihre Kommentare, einzig auf die Person ab, deren Ansichten Ihrer eigenen eng begrenzten Weltsicht zuwider laufen.

      3. 100ige Zustimmung! Es ist eigentlich unfassbar. Ich habe den Kommentar von Bernhard Waldyra diesbezüglich auch schon beantwortet.

  21. … und wenn das passiert, nämlich der unkontrollierte Einsturz der Kartenhäuser der Notenbanken und Finanzakrobaten, dann wird der Dschihad in Europa alles wegfegen, was an wokem blauäugigem Gutmenschen-Politik heute regiert. Diese Kämpfer stehen bereits in den Startlöchern, haben sämtliche kritischen Infrastrukturen im Visier und warten nur darauf loszuschlagen.

  22. So und ich mach es mal ganz einfach. Ich verbinde alle Themen jetzt mal.
    Alle ZBs (FED,EZB,BoJ,BoE,BoA) setzten morgen den Leitzins auf realistische 5 % und stellen jegliche
    verpfändung von Vermögenswerten ein. Sie beenden damit die Lohnentwertung von 99 % der Menschen.
    -Konsequenzen- (die aktuell jetzt noch abgewendet werden)
    -Immobilienpreisdruck (Mietendeckel etc.) BEENDET
    -Assetpreisinflation (Dow etc. ) BEENDET
    -Digitale Revolution (Facebooker,Influencing,Tesla,Social Media Hype finanzierte etc.) BEENDET
    -Grüne Revolution (mangels finanzierbarkeit ) BEENDET
    -Dauerbankenbilanzierungsproblem Haftungsrisikosozialisierung Reservemoney/Basemoney BEENDET
    -Dauermindestneukreditdruckerei (finanzierung von Krieg,Waffen,Corona etc) BEENDET
    -Flüchtlingsströme BEENDET
    -MoralHazard (Gender,Dehumanisierung,TeileundHerrsche,ReligionToPseudoScience,BigData) BEENDET
    -Mittelstandserosion ,Entprivatisierung BEENDET
    -Zentralisierungs.-Monopolisierungstendenz BEENDET
    -gelenkter pseudofreier Kapitalismus BEENDET
    -notwendiges Politikerpuppentheater (Staatsschulden sind wieder nur Staatsschulden) BEENDET

    etc. etc. etc..
    Das alles endet mit dem Kapitalentzug hin zu Zinsertrag,der dann dezentral in die Wirtschaft sickert.
    Nur eben nicht mehr prostituierbar.

  23. Der Autor vermittelt in Teilen seines Artikels ‒ gewollt oder unbewusst ‒ den Eindruck, als trügen moralisch dekadente grüne Politiker und deren Ziele und Moralvorstellungen ursächliche Schuld an den jüngsten militärischen und politischen Entwicklungen in Afghanistan. Dabei scheut er auch nicht davor zurück, in geradezu zynischer und menschenverachtender Weise die grausamen Schicksale von Mädchen, Frauen, Homosexuellen und weiteren „Opfern von jetzt anstehenden Säuberungsaktionen durch die Taliban“ als ethisches Fundament seines geschickt präsentierten Wahlkampfpamphletes zu etablieren.

    Es ist ein etwas unbeholfener, in Teilen frustriert anmutender und allzu offensichtlicher Versuch, das eigene zerbröselnde wertkonservative Weltbild von klassischen Familienwerten und vom längst gescheiterten Experiment liberaler marktwirtschaftlicher Prozesse am Leben zu erhalten. Mittels eines allzu dünnen und löchrigen Argumentationsgespinnstes von Planspielen, Planwirtschaft und westlichen Eliten wird versucht, völlig voneinander unabhängige Themenfelder wie Klimapolitik, Notenbankpolitik, Gleichberechtigung, Außenpolitik, militärische Entscheidungen, Sozialpolitik und Finanzmärkte in einem großen bösen Topf durcheinander zu schwurbeln und mit der aktuellen Situation in Afghanistan irgendwie in Zusammenhang zu bringen. Den einzigen gemeinsamen Nenner bilden sog. „westliche Eliten“, ein nicht näher definierter und sehr dehnbarer Begriff, der bei Bedarf gewisse, doch beileibe nicht alle, Politiker, Notenbanker, Frauen- und Menschenrechtler in sich vereint, nicht aber explizit auch reiche und superreiche Leistungsträger, Konzernbosse, Industrie- und Wirtschafseliten sowie -interessen.

    Ich spiele einmal kurz den Advocatus Diaboli: Der Artikel ist in größeren Teilen natürlich nachvollziehbar und sicherlich auch korrekt. Es ist mitnichten alles falsch oder schlecht, was dort geschrieben steht.

    Doch dieses Mal sind es die eher kleinen Dinge zwischen den Zeilen, die perfide konstruierten angeblichen Korrelationen, die für einfach gestrickte Zeitgenossen nicht immer leicht zu durchschauende Propaganda und der ethische Missbrauch menschlicher Schicksale, die Artikel wie diesen so gefährlich wie überflüssig machen.

    1. „Es ist ein etwas unbeholfener, in Teilen frustriert anmutender und allzu offensichtlicher Versuch, das eigene zerbröselnde wertkonservative Weltbild von klassischen Familienwerten…am Leben zu erhalten“

      Hier habe ich aufgehört Ihren Kommentar zu lesen. Ich denke, dass Menschen mit ihrer Gedankenstruktur unsäglichen Schaden zuführen. Sie sollten von ihrem hohen intellektuellen und eloquenten Ross absteigen und gerade eben sich grundlegender Werte wie bspweise klassischen Familienqerten bewusst werden. Denn gerade eben ihre Aussage ist meiner Meinung nach „menschenverachtend“, ein Adjektiv, welches Sie ohne Hemmungen sehr schnell benutzen.

      1. „Hier habe ich aufgehört Ihren Kommentar zu lesen.“ Genau das ist der entscheidende Fehler. Danke dafür, besser hätte ich es gar nicht verdeutlichen können.

        Sie hören schon zu Beginn auf zu lesen und zu denken und schalten viel zu früh im Vorfeld auf Gegenwehr. Sie legen sofort fleißig los, unreflektiert auf Unbekanntes und Unerwünschtes mit sozialisierten und internalisierten Automatismen zu antworten. Ein typischer selektiver Querleser, wie ihn @Bernhard Waldyra oben so treffend beschreibt. Vielen Dank für diesen neuen Denkanstoß an @Herrn Waldyra.

        Dass das wertkonservative Weltbild von klassischen Familienwerten zerbröselt , dass seit 50-60 Jahren auch Frauen wählen dürfen, mehr Sinn im eigenen Leben sehen, als Kinder zu gebären, zu kochen und zu putzen, den Patriarchen ihren Körper bei Bedarf zur Verfügung zu stellen, liegt nicht an meiner Gedankenstruktur und ist auch alles andere als menschenverachtend. Es ist soziale Evolution aufgrund liberal-ökonomischer Entwicklungen. Fundamentale Grundsätze freier liberaler Marktwirtschaft, die im Laufe der Zeit in gesellschaftliche und psychologische Dimensionen durchgesickert sind. Ganz im Sinne des großen Ganzen, wie es ein anderer Leser so treffend wie hilflos zu thematisieren versucht.

        Es ist eine historisch gewachsene und wünschenswerte Tatsache, eine gesellschaftlich sehr wertvolle Errungenschaft, die uns von mittelalterlichen religiösen Eiferern wie den Taliban oder der katholischen Kirche mit all ihren abscheulichen Exzessen unterscheidet. Es gibt seit 2000 Jahren auch neutestamentliche christliche Werte, wie Toleranz, Gleichberechtigung, freier Wille, die übrigens auch vor etwa 70 Jahren in unserer Verfassung festgeschrieben wurden.

        Sie fordern mich auf, ich sollte mich künftig bemühen, weniger intellektuell und eloquent zu sein und vom Ross auf den Esel umzusteigen. Wie soll das gehen? So denke ich, also bin ich so. Ich bin Reiter und nicht Ross. In Gegensatz zu Ihnen höre ich auch hier nicht auf, Ihren Kommentar zu lesen. Ich bleibe tolerant, offen und gesprächsbereit. Und ich fange auch nicht an, wie Sie zu denken, dass Menschen mit ihrer Gedankenstruktur unsäglichen Schaden verursachen.

      2. „Ich denke, dass Menschen mit ihrer Gedankenstruktur unsäglichen Schaden zuführen.“
        Meintest du vielleicht zufügen? Wem oder was zuführen oder zufügen? Spätestens nach diesem Kauderwelsch von „Familienqerten“ höre sogar ich mit Mittlerer Reife tatsächlich mit Weiterlesen auf und falle vor Lachen von meinem kleinen Pony obwohl ich mich für dich ganz peinlich fremdschäme 😂🤣

    2. Frank N.Furter, die Linken hassen die Nationalstaaten und die Märkte, die Rechten hassen die Linken. Das ist „Menschenverachtung“ auf den Punkt gebracht und mehr ist auch gar nicht nötig.

      1. Dreamtimer, klasse Kommentar, tiefgründig, gut begründet, kurz, knackig und so pauschalisierend wie polarisierend. Um die Liste zu komplettieren: Und die Liberalen lieben Märkte, Börsen, ihr prall gefülltes Konto und natürlich sich selbst. Menschen und deren Schicksale sind in ihrem Wertesystem eher zweit- bis drittrangig, um es einmal auf den Punkt zu bringen.

        1. Menschen und Schicksale… Sie neigen zum Kitsch Furter – und Ironie können Sie auch nicht. Nur dick auftragen.

          1. Dreamtimer, genau wie beschrieben, sind auch Sie bereits so marktliberal degeneriert, dass Menschen und deren Schicksale als Kitsch empfunden werden.

      2. @Dreamtimer
        Sie neigen seit langem dazu, in 2 bis 3 Kommentarzeilen Ihre „Wahrheiten“ zu komplexen Themen drastisch und mit überzeugtem Brustton zu unter die Leute zu bringen. Wie so viele Shitstormer an den semi-seriösen Rändern versuchen Sie, einen Hauch von Wissen und Glaubwürdigkeit einsickern zu lassen. Und zugleich sind Sie mit fragwürdigem Erfolg bemüht, Ihren Mangel an Antworten und Fakten auf Gegenargumente stets mehr oder weniger erfolgreich zu kaschieren.

        Von Ihrer Denke abweichende tiefergehende Begründungen und Erläuterungen disqualifizieren Sie gerne als dickes Auftragen. Wann immer Ihr eigenes substanzloses Geschwätz als solches entlarvt wird, zielen Ihre letzten Pseudo-Argumente auf Ironie. Auf die kann man sich praktischerweise immer herausreden, wenn objektiv und argumentativ gar nichts mehr geht. Vergleichbar einem Politiker mit Erinnerungslücken oder einem Wirtschaftsverbrecher in Führungsposition, der nicht mit Vorgängen im eigenen Kernresort vertraut ist.

        Sie denken eindimensional, Linke und Rechte, quasi auf der X-Achse. Und ignorieren sogar dort noch das breite Spektrum mit all den Abstufungen dazwischen. Sie denken also eher punktuell, in primitiven und ideologischen Singularitäten. In Schubladen wäre dabei schon zuviel gesagt, denn Schubladen besitzen drei Dimensionen und benötigen eine vierte Dimension Zeit, um geöffnet oder geschlossen zu werden.

        Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, wundere mich aber über Kommentare zu kreidefressenden und gesprächsbereiten Taliban, die das Land befreien.

        1. Stoner, witzig ist doch, dass mir ein hochdimensionaler humanitaristischer Phrasendrescher, der sich über „Menschenverachtung“ ereifert ( was verachtet man denn sonst noch so? ) in einem Einzeiler vorwirft, ich sei „degeneriert“. Ganz mein Humor – und ja es geht: kurz & knackig.

          „Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, wundere mich aber über Kommentare zu kreidefressenden und gesprächsbereiten Taliban, die das Land befreien.“

          Auch ganz wunderbar. 3 lange Absätze versuchen Sie mich herabzusetzen und dann scheuen Sie davor zurück, mir „zu habe zu treten“. Sie treten die ganze Zeit und merken es nicht mal. Kommt das, wenn man zu viele Tüten raucht, Stoner?

          1. Dreamer, vielen Dank für diesen Kommentar, der alles Gesagte von mir und von Herrn Furter maximal treffend und konzentriert auf den eindimensionalen Punkt bringt, den Sie selbst so sehr lieben. Am Ende bleibt Ihnen nur noch die Flucht in finsteren Sarkasmus und herablassende Polemik, notfalls bringt man andere „Eiferer und Phrasendrescher“ auch noch in Zusammenhang mit übermäßigem Drogenkonsum. Natürlich auch das stets mit den klappernden und undichten Hintertürchen Humor und Ironie, wenn ansonsten alle anderen halbseidenen Argumentationsstränge reißen.

            Um Sie einmal mit sich selbst zu zitieren: „Ironie können Sie auch nicht. Nur dick auftragen.“
            Sie selbst transformieren höfliche, gesprächs- und kompromissbereite Umgangsformen wie „zu nahe treten“ in „habe zu treten“, pervertieren den ursprünglichen Sinn ins Gegenteil (vermutlich nur ein ironisch-humoristisches Schlupflöchlein, oder ein Tippfehler?). Kommt das, wenn man zu viel im Bett und auf der Couch liegt und träumt, Dreamer?

  24. Wenn das alles wieder auf den Füßen steht,
    dann erklären die ohnehin Bankrotten den Bankrott!
    Dann folgt der „Haircut“ und ne Menge ultrareiche Leute verlieren eine gigantische Summe Geld!
    Und ,nein,nicht durch Enteignung ,sondern sie tragen und bezahlen für ihr Risiko wieder selbst!
    Und letztlich kann man erst dann über notwendige Neuausrichtungen reden ( Freiheit ,Klima, Hungersnöte ,
    Demokratie ,Frieden,Freihandel ,Menschlichkeit,Antitotalitarismus,Antikommunismus)

  25. Unter Adenauer vor über 60 Jahren hat die CDU mal den Wahlkampfslogan „Bloß keine Experimente“ herausgebracht. Genauso scheint die CDU auch heute noch zu agieren. Mit vor Angst vollgeschissenen Hosen bloß nichts am Status Quo ändern.Das war auch stets das Credo von der lieben Frau Merkel. Aber irgendwann wird diese angstgetriebene Handlungsweise den Akteuren auf die Füße fallen, weil Angst noch nie ein guter Ratgeber war…

    1. Lausi, an welche Experimente denken Sie denn heute? An „Bitcoin für alle“?

      Mit der CDU gehen Homo-Ehe, Energiewende, Masseneinwanderung von Kulturfremden, „der Islam gehört zu Deutschland“ und der längste Lockdown der Weltgeschichte, aber das alles muss bräsig, spießig und gewöhnlich daherkommen. Um Walter Ulbricht abzuwandeln: es muss wie Status Quo aussehen, dann können wir alles verändern. Da Angst ein so guter Ratgeber ist, findet man ihren Ausdruck als Tarnung und Mimikri überall in der Natur.

      Das Großexperiment der westlichen Staatsbildung in Afghanistan wurde gerade abgebrochen. Initiiert wurde es von der USA und ursprünglich mitgetragen von Rot-Grün. Man erinnere sich an P. Strucks goldene Worte: die Freiheit wird am Hindukusch verteidigt. Die CDU hat es dann einfach übernommen und weitergemacht. Das Experiment dauerte 20 Jahre und in dieser Zeit war es halt der Status Quo und irgendwie fühlte man sich der USA verpflichtet.

  26. Wie richtig wichtig dieser Artikel ist, zeigen die letzten 24 Stunden. Was für einen abgrundtiefe Blamage für den Westen hat sich in den letzten Stunden abgespielt. Machen wir uns nichts vor, der IS wird frohlocken und uns seine (zumindest aktuelle) Unbesiegbarkeit noch sehr oft unter Beweis stellen.
    Ich bin mir sehr sicher, dass unsere „Eliten“ immer noch nichts begriffen haben…

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