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Airbus : Buy on bad News

Von Claudio Kummerfeld

Airbus hat gestern verkündet über die derzeitigen Alternativen für den A380 nachzudenken. Da derzeit keine neuen Bestellungen reinkommen, ist das Ende der Produktionsauslastung für diesese Modell in ca. 4 Jahren abzusehen. a) Das Flugzeug modernisieren wie von Hauptkunde Emirates gewünscht ? Oder b) die Produktion vom A380 einstellen ? Ein Manager von Airbus verkündete, auch Plan b sei realistisch.

Die Presselandschaft überschlug sich umgehend, das Fiasko sei perfekt, gigantische Abschreibungen werden die Folge sein, Boeing der Gewinner und in Zukunft weit voraus.

Schaut man sich die Produktionsentwicklungs-Zyklen der beiden Hersteller an, so war Boeing mit der 747 jahrzehntelang unangefochten die Nummer 1 bei den Jumbos, bis Airbus mit der A380 kam und die 747 keiner mehr haben wollte – Boeings Untergang wurde propagiert. Bei der A320 Neo-Serie überschlagen sich bei Airbus die Bestellungen – Boeing wird mit vergleichbaren Verbesserungen an Triebwerken sicher nachziehen und dann hier wieder einen Schritt voraus sein. Bei der Karbon-Technologie und dem Dreamliner war Boeing zuerst mit der Entwicklung fertig – kurze Zeit danach ( ein paar Jahre sind im Flugzeugbau eine kurze Zeit ) wird jetzt Airbus den Dreamliner-Konkurrenten A350 auf den Markt bringen, der, weil er ja etwas später kommt, sicherlich hier und da Vorteile gegenüber dem Dreamliner haben wird.

So beobachtet man 1-2 Mal pro Jahrzehnt ein Hin und Her, wer denn gerade das bessere Modell hat, welche Modellreihe treibstoffsparender ist usw. Mal ist Airbus vorne, dann Boeing, dann wieder Airbus. Die 747 wollte keiner mehr haben, weil der A380 kam – jetzt will keiner mehr den A380 haben, weil es den Dreamliner + A350 gibt. Es wird immer so weiter gehen. Selbst wenn Boeing den Europäern alle Aufträge „stehlen“ würde – die Produktionskapazitäten bei Boeing wären so schnell gar nicht erweiterbar – Neukunden müssten so lange auf ihre Flugzeuge warten, dass sie wieder zu Airbus zurück kämen, weil sie jetzt Flugzeuge benötigen – und nicht erst nach 5 Jahren Wartezeit. Außerdem wissen die Airlines genau, dass es schlecht ist sich nur von einem Produzenten abhängig zu machen.

Natürlich darf man nicht so arrogant sein zu ignorieren, dass Russen, Chinesen, Kanadier und Brasilianer fieberhaft an Konkurrenzmodellen arbeiten – aber bis diese wirklich eine ernsthafte Konkurrenz sind ( vielleicht in 10-15 Jahren ), haben Airbus und Boeing bestimmt noch 2-3 Mal die Seite als Gewinner und Verlierer gewechselt.

Vorsicht : Charttechnisch ist kurzfristig Luft nach unten. Bei etwas tieferen Niveaus wäre die Haltung „buy on bad news“ angebracht.Airbus



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