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Aktien-ETF: Anleger strömen nach Europa und meiden USA

Aktuellste Daten zur Mittelflüssen bei Aktien-ETF zeigen: Anleger kauften im April Europa und verkauften die USA.

Anleger vor Laptop
Foto: Drobotdean-Freepik.com

Seit Wochen sehen wir anhand verschiedener Datenquellen: Dank Donald Trumps Handelskrieg verloren viele Anleger das Vertrauen in den amerikanischen Aktienmarkt. Große Geldsummen wurden umgeschichtet von den USA Richtung Europa. Auch aktuellste Daten für April zeigen einen enormen Zustrom in europäische Aktien-ETF (börsengehandelte Fonds), während die USA leer ausgehen.

Auch wenn die folgenden Daten nur bis Ende April zurückreichen: Man erkennt die grundlegende Veränderung der Mittelflüsse durch die Eskalation im Handelskrieg: Europas größter Vermögensverwalter Amundi hat April-Daten zu ETF-Flüssen veröffentlicht. Demnach verzeichneten in Europa domizilierte Fonds im April 2025 Zuflüsse in Höhe von 16,9 Milliarden Euro, ein Plus von 47 % gegenüber April 2024.

Die Hälfte der gesamten Nettomittelzuflüsse entfiel auf europäische Aktien-Strategien. Die Rotation in ETF auf europäische Aktien setzte sich laut Aussage von Amundi damit fort. Dies unterstreicht laut Aussage der Fondsexperten den seit Jahresbeginn zu beobachtenden Trend, dass Fondsanleger bei Aktien Europa gegenüber den USA bevorzugen (die Grafik zeigt die eindeutige Bewegung).

Grafik zeigt enorme Mittelzuflüsse für Europa-Aktien-ETF

Auf börsengehandelte Aktienfonds entfiel mit 14,7 Milliarden Euro der größte Teil der Zuflüsse, Anleihe-Fonds verbuchten Zuflüssen von 2,2 Milliarden Euro. Sowohl bei Aktien- als auch bei Anleihe-ETFs haben sich Anleger laut Aussage von Amundi defensiver positioniert. Bei Aktienfonds waren Smart-Beta-Strategien beliebt, bei Anleihefonds standen Staatsanleihen im Fokus.

Trotz der durch die US-Zölle ausgelösten Marktunsicherheit verzeichneten die globalen Zuflüsse in ETF laut Amundi einen Zuwachs von 136,3 Milliarden Euro, wobei auf Aktienfonds 84,8 Milliarden Euro und auf Anleihe-ETFs 45,8 Milliarden Euro entfielen. Im April flossen 14,7 Milliarden Euro in europäische ETF, wobei Anleger 8,5 Milliarden Euro in Europa-Aktien-ETF investierten und 2,0 Milliarden Euro aus US-Aktien-ETFs abzogen. Börsengehandelte Fonds auf globale Indizes verzeichneten einen Zuwachs von 4,9 Milliarden Euro.

In Eurozonen-Aktien-ETF investierten Anleger 3,5 Milliarden Euro, paneuropäische Aktienfonds legten um 1,8 Milliarden Euro zu. Auf Aktien-ETF-Strategien außerhalb der Eurozone, insbesondere auf nordische Indizes, entfielen 1,6 Milliarden Euro. Fonds auf den Industriesektor legten um 900 Millionen Euro zu, ETF auf den IT-Sektor um 300 Millionen Euro. Börsengehandelte Fonds auf den Finanzsektor verzeichneten hingegen Abflüsse in Höhe von 900 Millionen Euro, was mit dem Marktausverkauf zusammenhängen könnte, da Finanzunternehmen in der Regel stark mit den Marktbewegungen korrelieren.

 



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