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Aktien, Immobilien, Anleihen – teuer, teurer, am teuersten

Im Land des Sparweltmeisters Deutschland liegen 2,5 Billionen Euro auf nahezu unverzinslichen Konten, selbst in den USA ist es bereits eine zweistellige Billionensumme in Dollar. Und hierzulande soll es noch schlimmer kommen, denn der Bundesverband Volks- und Raiffeisenbanken hat bereits angedeutet, die Minuszinsen, die ihnen die Europäische Zentralbank (EZB) aufbrummt, an die Kunden weiterzugeben. Doch wohin mit dem Geld auf der Suche nach Rendite? Investieren in Aktien, Anleihen, Immobilien? Hier ein kleiner Vergleich der Anlageklassen.

Der Immobilienboom in Deutschland

Niedrigzinsen und Wohnungsnot treiben Preise und Mieten in die Höhe, aber wie lässt sich das Betongold bewertungstechnisch mit den beiden anderen Anlageklassen vergleichen? Indem man den Kaufpreis der Immobilie durch die erwartete Netto-Jahresmiete teilt. Dabei kommt man in bestimmten Regionen schon auf stattliche Kennziffern. Wie das Marktforschungsinstituts F+B berechnete, müssen Investoren in München durchschnittlich 7068 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnimmobilie bezahlen bei einer durchschnittlichen Jahresmiete von 197 Euro pro Quadratmeter. Dies ergibt ein KGV von 36, im Vergleich dazu Immobilien in Köln (KGV 30).

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Die Anleihenblase

Was die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank verursacht hat, lässt sich am besten ermessen, wenn man sich das Kurs-Gewinnverhältnis der Zinspapiere ansieht. 95 Prozent der deutschen Staatsanleihen notieren derzeit unter Null, ergo lässt sich gar kein KGV mehr berechnen. Ähnliches gilt auch für Unternehmensanleihen, bei denen es schon ein Volumen von 600 Milliarden Euro in Europa gibt, ohne eine positive Verzinsung. Weicht man auf Unternehmensanleihen mit niedrigem Rating aus, bekommt man im Schnitt mickrige 0,72 Prozent und ein astronomisches KGV von 139. Selbst in den USA, dem Staat, in dem immerhin eine Phase von neun Zinsanhebungen realisiert wurde, liegt das KGV für die 10-jährige US-Treasury nicht mehr weit entfernt von 50.

Vermeintlich günstige Aktien

Auch wenn es die Bären sicherlich nicht mehr lesen wollen, wirkt das Aktien-KGV dagegen richtig preiswert. Der S&P 500 mit einem KGV von 18, der Dax mit 13, selbst die Nasdaq ist gegen den Rentenmarkt als günstig anzusehen, auch wenn mancher reflexartig an die Wirkung der „Buybacks“ denken wird. Der Knackpunkt ist aus meiner Sicht, dass die Umlagesysteme auf Rendite angewiesen sind und man im Gegensatz zu den früheren Zyklen nicht so einfach mal ein halbes Jahr im Zinsbereich ausharren kann, bis sich eine Konjunktur wieder gefangen hat. Es ist das große Experiment der Notenbanken.

Fazit

Die Stabilität der Aktienmärkte ist wohl aus der Not geboren, der Renditevorteil zu den anderen Anlageklassen ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings schwindet der Vorteil in Windeseile bei einer Rezession oder bei einem Anstieg der Inflation. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass bei fast allen Einbrüchen der Aktienmärkte in den letzten Jahrzehnten ein starker Anstieg der Zinsen infolge des Inflationsanstiegs vorausging. Vielleicht will Mario Draghi deshalb größeren Inflationsspielraum bei der Zinspolitik der EZB zulassen – dann kann man die Leitzinsen noch länger im Tief verharren lassen.

Zusammengefasst gilt also immer noch das Akronym mit den vier Großbuchstaben, welches schon mehr als genug breitgetreten wurde – klingt eigentlich ganz harmlos.

Worin sein Geld investiern? Aktien, Immo oder Anleihen?
Aktien? Immobilien? Anleihen? Wohin mit dem Geld? Beispielfoto von den Volks- und Raiffeisenbanken. Beratung zur Vermögensplanung mit dem „VR-FinanzPlan“. Foto: Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V



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