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Aktien in den USA: Nächste Hype-Welle startet? Schaut auf die Schecks

Joe Biden könnte ungewollt für neue Aktien-Hausse sorgen

Im Corona-Jahr 2020 gab es für Arbeitslose in den USA als Notfall-Unterstützung mehrere Monate lang 600 Dollar Arbeitslosenhilfe pro Woche! 2.400 Dollar, das war bei vielen Menschen mehr als sie vorher durch Arbeit verdient hatten. Viele Analysedaten wie auch Millionen neuer Brokerkonten von Kleinanlegern zeigten: Viel von diesem Geld floss in Aktien. Unzählige schlecht oder gar nicht informierte Menschen gingen an die Börse und zockten.

Und ein Effekt kam noch hinzu. Im Herbst 2019 gaben große US-Broker bekannt, die Gebühren für den Aktienhandel ganz abzuschaffen. Dazu kamen noch die Neobroker wie Robinhood, die per Handy App per einfacher Bedienung für die breite Masse der Menschen den schnellen Aktienhandel ermöglichten – und das mit einer sehr einfachen Bedienung der App. Die Bühne war bereitet. Viel Geld aus staatlichen Hilfen, welches eigentlich für Lebensmittel, Miete etc ausgegeben werden sollte, floss in Aktien.

Und jetzt? Vor wenigen Tagen beschloss die neue US-Regierung unter Joe Biden das gigantische 1,9 Billionen Dollar Stimulus-Programm. Der US-Kongress segnete den Plan ab. Darin enthalten sind gigantische Helikoptergeld-Zahlungen an die Amerikaner. Wer basierend auf den Jahren 2019 und 2020 weniger als 75.000 Dollar im Jahr verdient (Ehepaare 150.000 Dollar), erhält vom Finanzamt per Überweisung oder Scheck 1.400 beziehungsweise 2.800 Dollar ausgezahlt. Zusätzliche Arbeitslosen-Hilfsprogramme, die zuletzt 300 Dollar pro Woche einbrachten, werden nun bis September 2021 verlängert.

Neue Hype-Welle in Aktien startet?

Wie die Informationsseite der US-Steuerbehörde zeigt, werden wohl ab dem heutigen Montag die Schecks an die Amerikaner verschickt. Das könnte was bedeuten? Der Aktien-Hype könnte sich nun wiederholen, dank der Stimulus-Schecks aus Washington. Markus Koch hat vor wenigen Minuten erwähnt, dass 37-50 Prozent der an Konsumenten auszuzahlenden Hilfsgelder wohl in den Aktienmarkt fließen werden. Amerikaner mit kleinem oder mittlerem Einkommen, die wieder in Lohn und Brot stehen, erhalten jetzt zusätzlich diese 1.400 oder 2.800 Dollar. Das klingt nich nach viel. Aber man schaue auf das Reddit-Forum Wallstreetbets – ein Forum mit immerhin 9,5 Millionen Mitgliedern.

Dort hat sich vor allem seit Januar eine riesige Meute wilder Privat-Zocker zusammengefunden. Sie pushte im Januar und Februar unzählige Aktien wie Gamestop und AMC kräftig nach oben – ursprünglich ging es darum Hedgefonds entgegenzutreten, welche massiv auf fallende Kurse in einzelnen Aktien wie Gamestop gewettet hatten. Aber die kräftigen Kursanstiege gerade in vielen kleinen Aktien könnten die Privatzocker nun auf den Geschmack gebracht haben.

Mit relativ kleinen Summen kann eine Meute von Kleinanlegern die großen Tanker wie Apple und Amazon nicht bewegen. Aber unzählige kleine Werte sind beeinflussbar. Im Chart sehen wir in orange seit Dezember die Gamestop-Aktie und in blau ein ETF für Cannabis-Aktien. Dies sind nur zwei Beispiele für die enorme Volatilität von vielen Aktien aus der zweiten, dritten oder letzten Reihe. Mit Eintreffen der Schecks könnte nun eine neue Zocker-Welle über kleine Aktien hereinbrechen.

Aktien-Kursverläufe seit Dezember 2020
TradingView Chart zeigt Gamestop und Cannabis-Aktien.



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