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Investoren rechnen mit dem Schlimmsten Aktien stehen vor einer brutalen Berichtssaison – Alle Augen auf Apple

Aktien stehen vor einer brutalen Berichtssaison - Alle Augen auf Apple

Es ist so weit, die Berichtssaison steht vor der Tür. Investoren erwarten, dass Aktien weiter unter Druck geraten. Apple steht dabei besonders im Fokus der Anleger. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,3 Billionen Dollar hat das Unternehmen die höchste Gewichtung in den US-Indizes und damit auch einen enormen Einfluss auf die Kurse. Zudem gilt der iPhone-Hersteller als Indikator für die globale Wirtschaftslage.

Berichtssaison: Erwartungen der Investoren sehr pessimistisch

In der jüngsten MLIV Pulse Umfrage, die Bloomberg vorliegt, sind mehr als 60 % der 724 Teilnehmer der Meinung, dass der marktbreite S&P 500 Index in dieser Gewinnsaison weitere Kursverluste verbuchen wird. Das bedeutet, dass ein Ende der düsteren Aktienentwicklung nicht in Sicht ist. In der letzten Woche keimte zunächst die Hoffnung auf, dass die zweitägige Rally der Beginn von einer größeren Erholung sein könnte. Allerdings machte der Einbruch am Freitag die Hoffnungen endgültig zunichte. Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer erwartet ebenfalls, dass die Aktienbewertungen noch weiter von ihrem Durchschnitt der letzten zehn Jahre zurückgehen werden.

Aktien: Anleger blicken pessimistisch auf die Berichte

Taucht der S&P 500 noch tiefer ab? – Anleger wurden gefragt, wie sich die Gewinne auf den S&P 500 auswirken

Die Ergebnisse unterstreichen die Befürchtung der Wall Street, dass die Aktien selbst nach dem brutalen Ausverkauf in diesem Jahr noch nicht alle Risiken eingepreist haben, die sich aus dem aggressiven Straffungskurs der Zentralbanken ergeben. Denn die Inflation entpuppt sich als hartnäckig und könnte hoch bleiben. Die Aussichten dürften sich in nächster Zeit nicht verbessern, da die US-Notenbank an ihrem Zinskurs festhält, was sich wiederum negativ auf Wachstum und Gewinne der Unternehmen auswirken dürfte. Der Arbeitsmarktbericht von Freitag zeigt, dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin stark ist, was die Chancen auf einen weiteren großen Zinsschritt der Fed im nächsten Monat erhöht.

Der Leiter der Aktienstrategie bei der Saxo Bank, Peter Garnry, sieht es genauso wie die Anleger. Er sagte, „die Gewinne des dritten Quartals werden enttäuschen und die Analysten müssen ihre Schätzungen für das vierte Quartal deutlich nach unten korrigieren. Die Hauptrisiken für die Gewinne des dritten Quartals sind die Lebenshaltungskostenkrise, die sich auf die Nachfrage nach Konsumgütern auswirkt, und höhere Löhne, die die Gewinne der Unternehmen belasten“, so Garnry.

Anleger blicken besonders auf Apple

Die Gewinnsaison in den USA beginnt in dieser Woche mit den Ergebnissen der großen Banken, darunter Wells Fargo, Morgan Stanley, JPMorgan Chase und Citigroup.

Was die Aktien betrifft, die man in den nächsten Wochen im Auge behalten sollten, sehen 60 Prozent der Befragten Apple als entscheidend an. Der iPhone-Hersteller, der im S&P 500 am stärksten gewichtet ist, wird Einblicke in eine Reihe von Schlüsselthemen wie Verbrauchernachfrage, Lieferketten, die Auswirkungen des steigenden Dollars und höhere Zinsen geben. Das Unternehmen legt am 27. Oktober Zahlen vor. Die Großbank JPMorgan erhielt mit 25 % die zweitstärkste Erwähnung, aber auch Microsoft und Walmart erhielten eine beachtliche Anzahl von Stimmen, meldet Bloomberg.

Berichtssaison: MLIV Umfrage - Apple im Blickpunkt der Investoren

Alle Augen auf Apple – Welches Unternehmen ist in dieser Berichtssaison am wichtigsten?

Der Berichtszeitraum beginnt mit einem Rückgang des S&P 500 um 24 % in diesem Jahr, was der schlechtesten Performance seit der großen Finanzkrise 2008 entspricht. Vor diesem düsteren Hintergrund neigen fast 40 % der Umfrageteilnehmer dazu, mehr in Substanzwerte zu investieren, während immer noch 23 % Wachstumstitel bevorzugen, deren Gewinnaussichten bei steigenden Zinssätzen gefährdet sind. Dennoch entschieden sich 37 % für keine der beiden Kategorien, was vielleicht die Ansicht der Strategen der Citigroup widerspiegelt, dass die Aktienmärkte „ausgesprochen defensiv“ geworden sind und gerade erst beginnen, die Risiken einer Rezession zu reflektieren.

US-Aktien haben ein schlechtes Jahr hinter sich, aber das gilt auch für andere Finanzanlagen, von Staatsanleihen über Unternehmensanleihen bis hin zu Kryptowährungen. Das ausgewogene 60/40-Portfolio, das Aktien und Anleihen mischt, um sich gegen starke Marktbewegungen in beide Richtungen zu schützen, hat in diesem Jahr bisher mehr als 20 % verloren.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Na dann: Rallye ante portas!

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