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Aktienmärkte: Coronavirus und das Rätsel der Mutation

Zu Beginn der Handelswoche waren die Aktienmärkte stark unter Druck gekommen aufgrund der Mutation des Coronavirus. Alles kein Problem?

Zu Beginn der Handelswoche waren die Aktienmärkte stark unter Druck gekommen aufgrund der Mutation des Coronavirus. Während sich die Welt noch etwas vom Schock des Wochenendes erholt, der zu einer Isolation der britischen Insel geführt hat – vor allem weil der britische Gesundheitsminister die Aussage tätigte, das mutierte Virus wäre außer Kontrolle – kommen nun immer mehr Details ans Licht. Es gibt schon in vielen Ländern Anzeichen für das Auftreten dieser Mutation von Covid-19, zum Beispiel Südafrika oder Italien. Aber besonders deutlich ist es in einem Nachbarland von Deutschland.

Belgien und die grassierende Corona-Mutation

Erschrocken von den Meldungen aus Großbritannien waren nicht nur die Aktienmärkte, sondern es trafen sich auch die Verantwortlichen aus der EU zu einer Krisensitzung, um ein gemeinsames Vorgehen bei der Bekämpfung der neuen Virusvariante zu besprechen. Dabei wurde jetzt bekannt, dass sich das Virus schon seit Monaten in Belgien ausbreitet. Wie der bekannte belgische Virologe Marc Van Ranst bekanntgab, waren in seinem Institut bei 2000 Stichproben schon vor Monaten vier Fälle des mutierten Virus entdeckt worden. Inzwischen dürfte sich diese schon weiter verbereitet haben.

Belgien hatte im Oktober einen gewaltigen Anstieg der Infektionen, von Mitte September mit deutlich unter 1000 pro Tag bis auf 23.921 Ende Oktober. Die Folge war ein sehr harter Lockdown mit dem Schließen von Geschäften, Kontaktbeschränkungen und der Ausgangssperre, über Wochen. Und die Maßnahmen wirkten. Am Montag gab es gerade noch 2170 Neuinfektionen, die Zahl der Intensivpatienten sank unter 600, die der Coronatoten fiel auf 81. Vielleicht sind die Aktienmärkte aufgrund dieser Entwicklung um die Ereignisse in Großbritannien so gelassen.

So kritisierte der Infektiologe Steven Callens von der Universität Gent das Flugverbot von Großbritannien nach Belgien als ein wenig übertrieben, schließlich zirkuliere die neue Virusmutation schon eine Weile im Land.

Die Reaktion in der EU

Man fragt sich nur, warum man in den EU-Gesundheitsbehörden sich erst jetzt mit der Virus-Mutation in dem Krisentreffen beschäftigt, wenn es doch in einem Mitgliedsstaat schon seit Monaten existiert – und dies auch bekannt war? Wahrscheinlich waren es die extrem hohen Coronazahlen in England, verbunden mit der Aussage des Gesundheitsministers Matt Hancock, man habe die Kontrolle über den Ausbruch verloren. Die Belgier relativieren. Zur Situation in England, sagte der belgische Virologe Van Ranst: Die Einführung von schärferen Maßnahmen auf der Insel sei eine Folge der hohen Fallzahlen und käme nicht so sehr wegen der Mutation. Großbritannien würde das Land sein, wo Mutationen entdeckt würden, weil man dort so stark danach gesucht habe.

Corona stellt immer wieder vor Rätsel – auch die Aktienmärkte?

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Covid-19 die Welt weiterhin vor große Rätsel stellt. Harmlos für Viele und lebensbedrohlich für Ältere, aber auch gefährlich für Junge deren Immunsystem darauf „seltsam“ reagiert. Bei uns sind natürlich immer noch die meisten tödlichen Coronaopfer Menschen über 70 Jahre (85 Prozent) – und die meisten hatten Vorerkrankungen. Aber wieso gibt es bereits schon einige über 100-Jährige, die die Krankheit überstanden haben, während gesunde 40-Jährige noch nach Monaten von Nachwirkungen sprechen?

Jetzt stellt sich heraus, dass es eine wesentlich ansteckendere Variante von Covid-19 gibt, die aber schon weiter verbreitet ist als erwartet. Trotzdem hat man in Belgien die Infektionszahlen deutlich nach unten bringen können. In dem relativ kleinen Land mit 11,6 Millionen Einwohnern gab es Ende Oktober kurzzeitig über 20.000 Infektionen pro Tag. Jetzt ist man nach einem harten Lockdown bei einem Zehntel davon angekommen.

Oder hat man in Belgien schon eine gewisse Durchseuchung durchlebt? Das moderne Industrieland hat mit über 18.600 Todesfällen eine überaus große Zahl an Opfern bezogen auf die Bevölkerung. Rätsel über Rätsel.

Bleiben die Aktienmärkte weiter so entspannt wie nach dem kurzen Einbruch vom Montag?

Die Aktienmärkte und die Mutation des Coronavirus



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