Nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn haben die Aktienmärkte erneut die Kurve gekriegt. Europäische Aktien erreichten am Donnerstag neue Höchststände, da die gute Berichtssaison die Sorgen über Trumps Zölle dämpfte. Der heimische Dax stieg am Vormittag auf ein neues Rekordhoch von 21.807,57 Punkten, während die US-Futures ihre Erholung fortsetzten. In den USA hat sich der Dow Jones bis auf wenige Punkte seinem Allzeithoch genähert, das er auch im heutigen Handel überschreiten könnte.
Aktienmärkte: Neue Rekorde
Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag ein neues Rekordhoch erreicht, da Optimismus herrscht, dass die Unternehmensgewinne auch in Zeiten wachsender Unsicherheiten im Handel mit den USA stabil bleiben. Der Stoxx 600 stieg um 11.15 Uhr in Frankfurt um 0,8% auf 543,23 Punkte und übertraf damit seinen Höchststand vom 31. Januar. Hierzulande kletterte der Dax auf ein neues Rekordoch, wobei er seinen Rekord vom 25. Januar nur um ein paar Punkte übertraf. Gute Unternehmenszahlen stützten die europäischen Aktienmärkte, die ihre zuletzt unterbrochene Rallye wieder aufnahmen.
Die US-Aktienfutures stiegen am Donnerstag, nachdem Finanzminister Scott Bessent erklärt hatte, die Trump-Administration konzentriere sich darauf, die Kapitalmarktzinsen zu senken. Die S&P 500-Futures legten um 0,2 % zu, und die 10-jährigen Renditen bewegten sich in der Nähe des niedrigsten Stands seit Dezember.
Wie Bloomberg berichtet, legte der dänische Transportriese A.P. Moller-Maersk A/S an einem der stärksten Handelstage des Jahres um 7,4% zu, nachdem das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 14,4 Mrd. Kronen angekündigt und ein Wachstum des globalen Containermarktes prognostiziert hatte.
Die Aktien von Pernod Ricard SA stiegen um 3,3%, obwohl das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Jahr senkte und erklärte, dass die Abkühlung in China die Nachfrage nach seinem Cognac Martell beeinträchtige. Die Aktie war in dieser Woche bereits um 7% gefallen und schloss am Mittwoch auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2016. AstraZeneca Plc stieg um 5%, nachdem das Unternehmen für das vierte Quartal einen über den Erwartungen liegenden Gewinn und Umsatz gemeldet hatte. Zuvor hatten einige Dax-Werte, allen voran der Softwaregigant SAP, starke Zahlen vorgelegt und den Index weiter beflügelt.
An den europäischen Aktienmärkten entwickelten sich Grundstoffe und Banken sich besser, während Konsumgüter am stärksten nachgaben.

Europäische Aktien übertreffen US-Pendants
Nach einer der schlechtesten relativen Performances in 2024 haben der Dax und der europäische Leitindex den S&P 500 im bisherigen Jahresverlauf deutlich übertroffen, da die Anleger in günstigere Aktien flüchteten, während der Handel mit künstlicher Intelligenz in den USA ins Wanken geriet. Nach einer fulminanten Rally im Januar liegt der Dax seit Jahresbeginn knapp 9,5 % im Plus, während der S&P 500 nur auf 2,7 % kommt.
Die Berichtssaison für das vierte Quartal verlief ebenfalls robust, wobei die Unternehmen des MSCI Europe ein unerwartetes Gewinnwachstum von 0,2 % gegenüber dem Vorjahr verzeichneten, wie aus von Bloomberg Intelligence zusammengestellten Daten hervorgeht.
„Wir bleiben optimistisch für die europäischen Aktienmärkte und sehen erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung in Deutschland und Frankreich, sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor“, sagt Susana Cruz, Strategin bei Panmure Liberum. „Die europäischen Aktienmärkte bieten nach wie vor attraktive Werte, insbesondere bei Large Caps mit diversifizierten globalen Engagements. Wir bevorzugen auch inländische Unternehmen, insbesondere Banken.“
FMW/Bloomberg
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