Der Optimismus hinsichtlich einer widerstandsfähigen Wirtschaft trotz der aggressiven Zollpolitik von Donald Trump hat die globalen Aktien auf ein neues Rekordhoch getrieben. Der MSCI All-Country World Index, die Benchmark für die globalen Aktienmärkte, erreichte am Mittwoch ein neues Allzeithoch. Auch der Deutsche Aktienindex (DAX) kletterte auf einen neuen Höchststand und überwand damit seine jüngste Bestmarke von 24.325 Punkten.
Aktienmärkte mit Rekordhoch
Zum ersten Mal seit Februar erreichten die globalen Aktienmärkte einen neuen Höchststand, da Anzeichen einer widerstandsfähigen US-Wirtschaft die Unsicherheit rund um den Handelskonflikt des US-Präsidenten in den Hintergrund drängten. Obwohl Trump mit der Verdopplung der Stahl- und Aluminiumzölle sowie einen verschärften Ton gegenüber China den Zollstreit verschärfte, setzten die Aktien auf beiden Seiten des Atlantiks ihren Anstieg fort. Der US-Leitindex S&P 500 stieg zuletzt zwei Tage in Folge und notiert auch am Mittwoch vorbörslich höher. Der DAX kletterte am Mittwochvormittag bis auf 24.345 Punkte und überwand damit an sein altes Allzeithoch von 24.325,97 Punkten.
Der MSCI All-Country World Index stieg um bis zu 0,2 Prozent auf 887,73 Punkte und übertraf damit den im Februar erreichten Rekordwert von 887,72 Punkten. Der S&P 500 und der Stoxx Europe 600 liegen hingegen nur noch etwas mehr als 2 % unter den Höchstständen, während der Dax bereits neue Rekorde markierte.

Die Aktien haben sich von ihren Tiefstständen im April erholt, da US-Präsident Donald Trump in Bezug auf Zölle einen milderen Ton angeschlagen hat. Auch die Hoffnung auf einen Handelsfrieden zwischen den USA und China hat laut einem Bericht von Bloomberg die Stimmung beflügelt, während die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen, dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin gesund ist.
Ulrich Urbahn, Leiter der Multi-Asset-Strategie und des Research bei Berenberg, führte die gute Stimmung auch auf den Optimismus im Bereich der künstlichen Intelligenz nach den Unternehmensergebnissen von Nvidia sowie den schwächeren Dollar zurück, der den Wert internationaler Aktien in die Höhe getrieben hat. Unterdessen „haben die Anleger weniger Angst vor Trump angesichts seines ‚TACO‘-Verhaltens“, sagte Urbahn und bezog sich dabei auf das Akronym „Trump Always Chickens Out“ (Trump kneift immer).
Risiken nicht vom Tisch
Die Handelsunsicherheit hat in den letzten Tagen jedoch wieder zugenommen, da sich Washington und Peking gegenseitig vorwerfen, Vereinbarungen verletzt zu haben. Trump erklärte in den sozialen Medien, dass er Xi Jinping möge, der chinesische Staatschef jedoch sehr schwer zu einer Einigung zu bewegen sei. Dies unterstreicht die anhaltenden Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.
„Das Drama um die Handelszölle wird nun zunehmend als das gesehen, was es ist: eine massive Handelsunsicherheit, aber kein Handelskrieg“, sagte Florian Ielpo, Leiter der Makroforschung bei Lombard Odier Investment Managers.
Der Fokus wird sich Ende dieser Woche auf den wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag richten, der bestätigen soll, dass das Wirtschaftswachstum robust bleibt.
FMW/Bloomberg
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