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Aktienmärkte: Goldilocks-Szenario für den Dax

Die 362 Milliarden Euro Umsatz für die 30 Dax- Konzerne waren schon ein neuer Rekord, trotz eines nochmaligen Abtauchens der Gesamtwirtschaft in eine technische Rezession. Der Gewinn von 42 Milliarden Euro lag bereits doppelt so hoch wie im Vorjahr und in dieser Periode hatte der Lockdown noch nicht den vollen Einfluss. Dennoch waren zu dieser Zeit 2020 die Gewinne nur halb so hoch wie aktuell. Was wird erst mit dem allgemeinen Reopening der Wirtschaft in Deutschland an Umsätzen möglich sein?

Unterstützungsfaktor Notenbank

Natürlich spielt das Zinsniveau auch in Deutschland eine große Rolle. Aber da gibt es auch für dieses Jahr einen weiteren Vorteil für die deutschen Aktien und den Leitindex Dax. Der deutsche Rentenmarkt wird nicht nur weltweit als sicherer Hafen angesehen, auch das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank sorgt weiter für niedrigste Renditen, wie es sie nur in wenigen Staaten der Welt gibt. Mehr noch: Durch das große Schuldenniveau in den europäischen Südstaaten ist noch weniger zu erwarten, dass die Zinsen in Europa deutlich steigen werden, denn das hätte fatale Folgen für die Haushalte einiger Mitgliedsstaaten. Der große Konkurrenz für den Aktienmarkt, der Anleihemarkt, ist damit auch zumindest für eine gewisse Zeit nach oben hin gedeckelt. Selbst die niedrigen US-Zinsen sind für Deutschland in diesem Jahr nicht vorstellbar.

Fazit

Der Aufschwung ist in Deutschland angekommen. Trotz einer allgemeinen Rezession haben die Dax-30-Unternehmen im ersten Quartal 2021 schon kräftig verdient. Es müsste schon einiges geschehen, damit das Wirtschaftsjahr 2021 nicht zu einem Dax- Rekordjahr wird. Nachdem die Hälfte der großen Dax-Unternehmen die Prognosen für das laufende Jahr nach oben angehoben haben. 80 Milliarden Gewinn wurden vor dem Coronajahr eingefahren, nach Berechnungen des Handelsblatts könnten es 2021 – 95 Milliarden Euro werden, immerhin eine Verdoppelung gegenüber dem Pandemiejahr. Was bedeutet das für die Bewertung des Dax? Allen Unkenrufen zum Trotze ist das Aktienbarometer damit in keinster Weise überteuert, gerade im immer wieder herangezogenen Vergleich mit Internet-Bubble im Jahr 2000.

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Die Marktkapitalisierung des Dax beträgt in der Nähe seines Höchststandes gerade einmal 1,4 Billionen Euro und was bedeutet das bei erwarteten Gewinnen von 95 Milliarden Euro? Gerade mal ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,7, in der Nähe des langfristigem Durchschnitts. Also in keinster Weise überteuert vor allem im Vergleich zum deutschen Rentenmarkt, bei dem es nicht einmal ein dreistelliges KGV gibt, denn die deutschen Zehnjährigen notieren selbst ohne Berücksichtigung der Inflationsrate noch immer im negativen Terrain. Also alles wolkenlos am Börsenhimmel? Jein, denn der Bericht befasste sich mit dem Jahr 2021 und die Börsen beginnen in das Jahr 2022 zu blicken und da könnten bereits andere Faktoren eine Rolle spielen.

Chart zeigt Dax im Verlauf seit Jahresanfang
TradingView Chart zeigt Kursverlauf im Dax seit Jahresanfang.



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