Aktien

Aktienmärkte in den USA: Egal was gemeldet wird

Aber da gibt es natürlich zwei ganz wesentliche Argumente, warum dies für die Aktienmärkte nicht die ganz große Gefahr bedeuten könnte: Zum einen liebt der Markt keine Überraschungen und was bekannt ist, richtet zumeist keinen Schaden an. Zum anderen dürfte es mit dem Tapering (aus Angst davor sank Gold) erst zu Jahresende losgehen, in kleinen Schritten, was gleichzeitig bedeutet, dass sich die Fedbilanz in das Jahr 2022 hinein noch mindestens um eine halbe Billion Dollar weiter aufblähen wird. Man beginnt weniger aggressiv zu werden, aber sicher noch nicht restriktiv.

Was interessant wird

Die US-Berichtssaison ist im Großen und Ganzen vorüber, als letztes Dickschiff hat Berkshire Hathaway gemeldet, mit der Meldung eines Gewinnanstiegs von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit rückt der Fokus wieder auf die nächsten Inflationsraten. US-Verbraucherpreise am Mittwoch, gefolgt von den Erzeugerpreisen am Donnerstag. Gibt es für den Monat Juli eine weitere Überraschung für die Märkte?

Die Lage beim deutschen Leitindex Dax

Unser Dax ist am Freitag wieder gestiegen und hat das obere Ende seiner Trading-Range von etwa 15.000 bis 15.800 Punkten erreicht. Diese besteht schon seit Ende März, das Hoch von 15.811 stammt vom 12. Juli. Der Index ist am Freitag von seinem Hoch abgeprallt, er hat vorher knapp mit drei Punkten Differenz gedreht. Doppeltop oder Durchbruch? Das bedeutet, dass sich dort ein Widerstand befindet, der eine Sicherungsschwelle darstellt. Sollte die Marke überwunden werden, könnten wieder Viele auf dem falschen Fuß erwischt werden. Es haben sich nicht wenige Investoren für den August abgesichert, weil es doch so wahrscheinlich ist, dass eine Korrektur ansteht. Kommt sie nicht – Short Squeeze ante portas – wieder einmal.

Fazit

Egal welche Daten gemeldet werden, Investoren sind anscheinend (noch) nicht bereit sich aus den Aktienmärkten zu verabschieden. Zu groß ist die Divergenz zwischen den Ertragserwartungen an den Aktien- und Rentenmärkten. Man glaubt der Federal Reserve, dass sich die Inflationsraten wieder absenken werden, zwar auf höherem Niveau, aber bis vier Prozent waren die Aktienmärkte stets besser gelaufen als die Rentenmärkte. Die Delta-Variante kommt hierbei wie gelegen, denn dies generiert zwei Folgen, die man an den Aktienmärkten als positiv interpretiert: Die Wirtschaft wird nicht so schlimm überhitzen und die Notenbank hat ein Argument ihr Tapering weiter hinauszuzögern. Ob die USA oder Europa, es gibt immer noch das „geheime“ Ziel der finanziellen Repression. Das Wirtschaftswachstum soll über dem Schuldenwachstum liegen, die Zinsbelastung niedrig und der Druck auf Konsumenten und Geldsparer hoch gehalten werden.

Lesen Sie auch

Die Investoren verhalten sich in einer nach früheren Maßstäben gegebenen irrationalen Lage, finanztechnisch rational. Stehen denn in den nächsten Monaten nicht auch noch Buybacks in dreistelliger Milliardenhöhe aus und hat selbst in Deutschland das konservative Dickschiff, die Allianz, nicht Aktienrückkäufe von 750 Millionen Euro angekündigt. Dass dies auch unglaubliche Nebenwirkungen hat, in erster Linie auf die Immobilienmärkte, wird ignoriert, die Notenbanken können auch nicht viel anders. Man hat sich in eine missliche Situation manövriert, übrigens mit Unterstützung der Regierungen, die weltweit die schmerzlichen Reformen unterlassen haben. Die Geldpolitik sollte es stets richten. So gilt es vermutlich mit allen Maßnahmen, selbst bei verbalen Aktionen, den global 117 Billionen Dollar schweren Aktienmarkt zu schützen, „as long as itˋs possible!“



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Der starke Arbeitsmarktbericht entkräftet die Sorge,dass die Deltavariante zu starke Auswirkungen auf die Wirtschaft haben wird.Die Impfquote ist das neue Thema.Ganz schön optimistisch! Sind denn nicht die Arbeitsmarktdaten vom letzten Monat und die Auswirkungen von Delta eher nachlaufend? Bei der immer überschätzten Impfquote kann man in Israel als Impfweltmeister nachfragen.Ausserdem redet man schon von einer dritten Impfung, weil NIEMAND wirklich die Wirkung und die Dauer kennt. UND DIE NEBENWIRKUNGEN MÖCHTE MAN SOWIESO NICHT KENNEN, denn die gelddruckende Welt lebt nur vom hier und jetzt.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage