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Aktienmärkte: Ist das wirklich eingepreist? Videoausblick

Die Aktienmärkte haben sich gestern nach dem Abverkauf vom Mittwoch wieder erholt - aber nach wie vor schlummern im kurzen Zeitfenster zwei Risiken

Die Aktienmärkte haben sich gestern nach dem Abverkauf vom Mittwoch wieder erholt – aber nach wie vor schlummern im kurzen Zeitfenster zwei Risiken, die vermutlich noch nicht wirklich eingepreist sind: erstens die weiter steigende Zahl der Corona-Fälle in den USA, wodurch (regionale) lockdowns wieder wahrscheinlicher werden. Eine bereits eingepreiste V-Erholung der Wirtschaft wird damit extrem unwahrscheinlich. Und zweitens naht jetzt mit großen Schritten die US-Berichtssaison – gestern die Zahlen von Nike deutlich unter der Erwartung. Unterschätzen die Aktienmärkte die Folgewirkungen der Coronakrise für die Unternehmen? Interessant ist der krasse Widerspruch zwischen der erwarteten Erholung der Wirtschaft und den Erwartungen für die Gewinne der US-Unternehmen in den nächsten vier Quartalen..

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8 Kommentare

  1. Wir Bären halten manchmal die anderen Marktteilnehmer für schlecht informiert, so als würden die die Augen vor der Realität verschließen und nur wir würden die Dinge sehen wie sie sind. Es gibt aber ein Beispiel aus der jüngsten Finanzgeschichte, das die Bullen komplett rechtfertigt: Der Akteinindex von Venezuela (IBVC:IND). Wirklich niemand hat in Venezuela eine V-förmige Erholung erwarten,dennoch lässt die Performance des Marktes schon seit einigen Jahren alle anderen blass aussehen. Die Bullen erwarten gar keine V-förmige Erholung der Wirtschaft, ich glaube, das müssen wir mal endlich einsehen. Sondern die Marktentwicklung preist einfach nur die Geldentwertung ein. Denn gerade an den Finanzmärkten stellt die Menge des von den Zentralbanken hineingepumpten Geldes den Nenner für die Bewertungen.
    Solange die Bären denken, die Marktentwicklung sei Ausdruck einer falschen Erwartung der Bullen, werden sie nie verstehen, warum der Markt für nun schon sehr viele Jahre der Gravitationskraft scheinbar widersteht. Nein, auch die Bullen wissen, dass es kein V geben wird, sie haben nur den Effekt der Zentralbanken besser verstanden.

    1. Guter Kommentar.
      Wie schon mal erwähnt, ist die ganze Idee von „richtigen“ und „falschen“ Preisen per se Unfug. So lange die Preise nicht von einer externen Behörde „festgesetzt“ werden, bilden sie sich immer nach Angebot und Nachfrage. Deswegen sind sie auch immer „richtig“. Das gilt auch bei totaler „Marktverzerrung“, denn die Verzerrungen werden berücksichtigt. Fallen Verzerrungen weg, dann stellen sich „andere“ Preise ein, aber die sind weder „richtiger“ noch „falscher“.

      Aktienkäufer „investieren“ nicht (außer bei Neuemissionen hat das Unternehmen vom Aktienhandel überhaupt nichts), sondern spekulieren.

      Und erfolgreich spekuliert der, der die zukünftigen Preisentwicklungen im Durchschnitt besser antizipiert als andere.

      Da die Preise immer von den Käufern gemacht werden, ist es nicht wichtig zu verstehen, was die Unternehmen machen, ob sie Geld verdienen oder nicht, sondern zu verstehen wie die anderen Käufer ticken.
      Und wenn man besonders gut ist, schafft man es auch noch die Denke der Käufer zu beeinflussen. Was der ultimative Schlüssel zum Superreichtum ist.

      1. Hallo @Thinkself. Ich schätze Ihre Kommentare.
        Ich kann Ihnen nur beipflichten: Es gibt keine „falschen“ und keine „richtigen“ Preise.
        In zwei Punkten darf ich Ihnen jedoch widersprechen:
        Aktienkäufer “investieren” nicht ? – oh doch !
        Wer einen Anteil eines Untermehmens erwirbt, der übernimmt die Stellung des bisherigen Investors, welcher sein Investment beendet und den Stab des Anteilseigners an der jeweiligen Firma an den nächsten übergibt. Und dieser wird/ist mit Kauf der Aktien der neue Investor.
        Den Ansatz der Dividendenstrategie lassen Sie leider ausser acht und sprechen nur von „spekulieren“.
        Dies ist bedauerlich, birgt doch ein gutes Investment die Möglichkeit kontinuierlichen Cash Flows als Income Strategie.

        Zitat „..(außer bei Neuemissionen hat das Unternehmen vom Aktienhandel überhaupt nichts.. auch hier meine Anmerkung:
        Denken Sie nur an die Buy Backs und an den den umfangreichen Handel mit Optionen der eigenen Firma.
        Herzliche Grüsse aus der Schweiz

    2. @Pigeon
      Klingt logisch, was Sie schreiben. Aber der Schein trügt, denn die Performance des Aktienindexes von Venezuela ist nichts wert! Weil sie nur die massive Inflation des Landes widerspiegelt. Die Regierung von Venezuela hat sich nämlich einen kleinen „Bilanztrick“ einfallen lassen, in dem sie den offiziellen Wechselkurs zum US-Dollar seit Jahren nicht anpasst und unverändert stehen lässt. Man sitzt als Anleger in Aktien aus Venezuela also einer Illusion auf und Sie können hier keinen Vergleich zum US-Aktienmarkt oder anderen Weltmärkten herstellen.

      1. @Hesterbär
        Das ist ja genau mein Punkt: Geldentwertung. Das Beispiel Venezuela habe ich natürlich mit einer gewissen Ironie gewählt und es ist klar, dass das gegenwärtig nicht mit den entwickelten Märkten vergleichbar ist. Aber das, was in Venezuela in großem Stil unkaschiert passiert ist, geschieht weniger offensichtlich und langsamer vielleicht auch in den entwickelten Märkten. Anders ist es kaum zu erklären, dass zum Retten des Systems die Geldflut immer extremer ausgeweitet werden muss. Wäre das System gesund, wären in den Boomjahren die Schulden im Verhältnis zum BIP gesunken.

  2. Absolut richtig und gerade weil es keine V-Erholung geben wird (auch wenn die Aktienmärkte weiter steigen) werden sie real denoch gegenüber Gold weiter fallen. Irgendwann wird es bei der Masse klick machen, aber dann wird es für die Meisten zu spät sein.

    1. Ernst gemeinte Frage:
      Was sollte da „Klick“ machen und welches Verhalten sollte das auslösen?
      Und für was sollte es dann für wenn zu spät sein?

  3. Der Nasdaq ist schon fast wieder im Plus und der Dow wird folgen. Unternehmensergebnisse spielen keine Rolle, bald machen ein Grossteil der US Unternehmen Verluste und die Wallstreet wird eine andere Ausrede für trotzdem höhere Aktienkurse und Bewertungen finden.

    Und noch ein Einspruch zu Gestern: Die Lockerung der Volcker-Rule war schon zur Börseneröffnung bekannt, was da wieder in der letzten Stunde abgelaufen ist…es wäre ja der 2 Verlusttag in Folge gewesen.

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