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Aktienmärkte: Kommt jetzt der Weltuntergang? Ein Kurzkommentar

Der gestrige Handelstag hat eine schon sehenswerte Performance der Aktienmärkte an den Tag gelegt. Aufgrund der zum Teil dramatischen Punktverluste fast aller Indizes, habe ich mich heute dazu entschlossen, eine kurze Markteinschätzung abzugeben. Der flüchtige Blick auf die Charts kann in der Tat Panikattacken auslösen, wie am Beispiel des Dax (großer Chart). Doch ist die Lage wirklich so aussichtslos? Wurden gestern wirklich signifikante Kursmarken geknackt, sodass nun der ultimative Fall ins Bodenlose folgt?

An den drei hier dargestellten Aktienindizes ist sehr schön zu erkennen, dass alle drei Aktienmärkte einem gleichen Muster folgen. Demzufolge ist es dem Trio eben nicht gelungen, aussagekräftige Kursmarken aus dem Weg zu räumen. In den Charts habe ich die jeweiligen Supportlinien fett dargestellt. Am Beispiel des Dax ist es das 1.62 Retracement bei 12.990 Punkten:

Der Verlauf der Aktienmärkte ähnelt sich derzeit - hier der Dax

Der deutlich verpasste Schlusskurs unterhalb dieser Linie trägt eine unmissverständliche Aussage in sich und gleicht sich mit Dow und dem S&P, natürlich mit den jeweiligen Kursmarken.

Aktienmärkte: Der gestrige Tag war noch nicht der Anfang vom Ende!

Auch wenn ich meine Wellenzählungen leicht anpassen musste, bleiben die übergeordneten mittelfristigen positiven Bilder für die jeweiligen Aktienmärkte erhalten. Um eine Trendwende, ganz gleich für welche Zeitebene auch immer, muss sich eine entsprechende Formation abzeichnen. Diese Konstellation kann ich aktuell noch nicht erkennen. Jedenfalls nicht in den wichtigen Aktienbarometern.

Fazit:

Weltuntergangsstimmung steht momentan noch nicht auf der Agenda. Ungeachtet der sich an den folgenden Tagen einstellenden Erholung, sollten Sie die in den Charts hervorgehobenen Supportlinien beachten. Verwenden sie diese Linien, übergreifend für alle kurz-mittelfristigen Zeitebenen, unter allen Umständen zur ultimativen Absicherung ihrer Positionen.

Hier der Chart des Dow Jones mit den zentralen Marken:

Der Dow Jones, einer der wichtigsten Aktienmärkte

Und abschließen der Leitindex S&P 500:

Der S&P 500 repäsentiert die Aktienmärkte wie kaum ein anderer Index



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11 Kommentare

  1. S.g. Hr. Becker!
    Neben dem von ihnen aufgezeigten Abprall an Widerstandsmarken ist es aus meiner Sicht eigentlich verblüffend, dass zwar dier VIX doch angestiegen ist aber die HIGH YIELD´s (z.Bsp.:HYG-ETF) die Entwicklung bei Weitem nicht mitmachen (so wie etwa ab Ende 2018). somit ist aus meiner bescheidenen Sicht ein Totalabsturz der Aktienmärkte in USA (noch) nicht in Sicht. Oder ist da meine Überlegung zu naiv?
    LG

    1. @Kritisch am Feuer
      Die Divergenz zwischen Index und den High Yield Bonds war bislang ein brauchbarer Indikator für wahrscheinlich kommende Downmoves der Indices.
      Mit seiner Hilfe liess sich ein Liquiditätsproblem erkennen und die Veränderung der Risiko-Allokation.
      Auch mich hat es zunächst verbllüfft, dass im aktuellen Fall dieser Hinweisgeber „versagt“ hat. Der Grund liegt vermutlich in der enormen Liquiditätsüberschwemmung des Marktes von Seiten der Notenbanken und in der starken Verzerrung der Aussagekraft des S&P durch den exorbitant schwergewichtigen Teil der Big Five Aktien.
      Ein anderer „Indikator“ ist die Relation SPX/EEM (Emerging Markets ETF)
      Schade, dass ich hier kein Bild der übereinandergelegten Verläufe einstellen kann.
      Man erkennt eine sehr deutlich Divergenz seit Mitte Januar.
      Ein Dritter „Indikator, der noch am zuverlässigsten ist:
      Die Advance/Decline Linie des Russel.
      Vielleicht finden sie etwas dazu im Internet. Stockcharts oder so ..
      Wie gesagt – ich würde es gern als Grafik einstellen.
      der Vierte Punkt ist der Chart des VXX. Grosse Kapitalsammelstellen sichern sich nicht (bzw. nur zum sehr geringen Teil) mit Einzeloptionen ab, sondern mit dem Kauf und Halten des VXX.
      „Totalabsturz“ ist unwahrscheinlich – das sehe ich genauso.
      Schon um einen Sozialistischen Kandidaten wie Bernie Sanders zu verhindern, werden die Finanzmärkte, Fed, Banken, Corporations unisono den Markt unter allen Umständen oben halten wollen.

      1. @Segler, es gibt doch zahlreiche kostenlose und freie Seiten, auf denen Sie Ihre Bilder und Screenshots einstellen, verlinken und teilen können. Relation SPX/EEM (Emerging Markets ETF), danach ein Zeilenumbruch und ein Link auf die Grafik. Das wurde hier auf FMW bereits mehrfach erfolgreich von anderen Kommentatoren so gemacht. Diese visuellen Präsentationen würden mich ebenfalls sehr interessieren, da ich persönlich Grafiken und Bilder wesentlich schneller erfassen und verstehen kann, als langwierige Worte und komplizierte Sätze mit deren inhärent potenziell hochgradig fehlerbehaftetem Interpretationsspielraum.

        Vor einigen Jahren hatte ich, wie auch andere Leser, dem von mir sehr geschätzten @Wolfgang M. einmal den Tipp gegeben, seine hochwertigen und fundierten Kommentare doch als Gastautor auf FMW zu publizieren, was er zu meiner Freude (für andere kann, soll und darf ich nicht sprechen) kurz darauf auch realisiert hat. Ebenso, wie ich Ihnen schon vor Jahren eine ganz ähnliche Empfehlung aussprach, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf ;)

        Dies wären zwei einfache technische Möglichkeiten, die mir auf die Schnelle einfallen. Ich wollte lediglich weiterhelfen und hoffe inständig, dass ich nun nicht erneut ins Fettnäpfchen getreten bin und die vorderste Verteidigungsfront inkl. der ungezähmten Bluthunde aufgeschreckt habe.

        1. Ja, vielen Dank, ich werde gelegentlich einige Grafiken verlinken.
          Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte.
          Gastkommentator zu sein erfordert zuviel Zeit für mich.
          Aber danke für die Anregung

          1. @Segler, als Gastkommentator auf FMW besteht doch kein Zwang, regelmäßig oder täglich zu publizieren. Wie ich Herrn Fugmann einschätze, ist er offen für jeden, der seine Seiten bereichert, ob regelmäßig oder eher sporadisch.

            Sie erübrigen aktuell in der Kommentarfunktion sehr viel, meiner Meinung nach zu viel Ihrer Zeit und Energie für aufreibende Posts in einer zwangsweise chaotischen Word-Press-Kommentarspalte ohne Struktur und Echtzeit-Aktualisierung. Warum nicht in einer deutlich produktiveren Funktion, um Ihr Wissen effektiv für global verfügbar mit anderen zu teilen?

            Ich persönlich rege gerne an und teile mein Wissen und meine Erfahrungen auf meinem Fachgebiet mit allen, die erkennbares Interesse daran zeigen. Und bohre umgekehrt als unerfahrener Laie bei Themen nach, in denen ich wenig Erfahrung und Wissen besitze.

            Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte, ein unverwüstlicher Klassiker, den ich als kleiner Photoshop-Klicker nach fast 30 Jahren Selbständigkeit im globalen PR-, Werbe- und Grafikdesign-Geschäft immer wieder aufs Neue unterschreiben würde.

            P.S. (Nun wird mir sicher wieder unterstellt werden, ich verbiete Ihnen den Mund, obwohl ich Sie im Gegenteil zum Gegenteil ;) animieren möchte).

      2. @Segler
        Vielen Dank gür Ihre Ausführungen zum Optionshandel bisher. Ich habe daraus bereits viel gelernt.

        Die A/D Line des Russels kann man bspw. auf https://www.marketinout.com/chart/market.php?breadth=advance-decline-line
        verfolgen. Welchen Index meinten Sie da genau? Russel 1000, 3000 oder den Micro? Beim Micro sehe ich am ehesten die abfallende Kurve?

        Vielen Dank!

        1. Guten Morgen FG-OPT,
          Ein klasse Link !
          Vielen Dank – den kannte ich noch nicht. Hab ihn gleich abgespeichert und werde ihn in meine Tagesroutine einbauen.
          Ich selbst verfolge im Rahmen dieser allmorgendlichen Routine seit 2013 die A/D Linie des Russel 2000.
          Dieser findet sich im angegebenen Link nicht, aber alternativ kann man den Russel 1000 oder 3000 heranziehen.
          Ich achte auf bei diesen Charts auf Divergenzen, die sich bereits einige Wochen vor einem grossen Move zeigen. Die Aussagekraft hat mit den marktverzerrenden Liquiditätsschüben seitens der FED leider nachgelassen. Bei genauem Hinsehen erkennt man gleichwohl, dass die A/D Verläufe horizontal, bzw. abwärts gerichtet sind während der Index weiter ansteigt.
          Die Betrachtung der A/D-Linien sind in meiner täglichen Routine nur ein kleiner Baustein. Das Gesamtbild ist entscheidend.
          Nochmals vielen Dank

      3. @SEGLER!
        Danke für Ihre Antwort, wobei sich ja zwischenzeitlich der HYG doch auch nicht unerheblich bewegt hat.
        LG

  2. Einfach nur genial dieser Henrik Becker. Er kann die künftige Kursentwicklung vorausberechnen und sie schon in die Charts einzeichnen. Endlich ist er da, der Heilsbringer.

  3. Irgendwie scheinen die Grafiken von Herrn Becker schon wieder hinfällig zu sein. Ich halte mich da lieber an der Vorstellung einer 2. Tsunamiwelle, die aber anscheinend deutlich größer ausfällt als die erste.

  4. Die Charts sind doch lächerlich. Auf der einen Seite Performance statt Kursindex im Dax. Auf der anderen die geringen betrachtungszeiträume.

    Der weltweit wichtigste Index, der sp500 ist schlicht gegen einen Widerstand gelaufen der seit 10 Jahren bestand hat. Das sieht man natürlich nicht wenn man mit der „Lupe“ auf Sicht von ein paar Wochen rumgurkt. Den Widerstand haben anscheinend
    auch andere gesehen. Da haben eben viele „abgeladen“.

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