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Aktienmärkte nervös – Putins Nuklear-Doktrin

Die Aktienmärkte sind aktuell nervös. Wladimir Putin hat die russische Nukleardoktrin erweitert nach einer US-Waffenfreigabe für die Ukraine.

Börsenkurse und Charts
Grafik: User6370240-Freepik.com

Die Aktienmärkte fallen aktuell. Anleihekurse steigen, Renditen fallen. Es ist aktuell also eine kleine Flucht raus aus Aktien, hin zu Anleihen. Auch der Goldpreis steigt heute Vormittag von 2.620 auf 2.631 Dollar. Der Aktienmarkt in den USA (US500 CFD) fällt die letzten Minuten von 5.903 auf 5.868 Punkte. Der Dax fällt mehr als 200 Punkte. Diese Risk Off-Bewegung ist noch nicht außerordentlich groß, aber ein kleiner Warnhinweis der Märkte, dass man die erhöhte geopolitische Spannung zur Kenntnis nimmt. Der Blick ist aktuell auf Russlands Präsident Putin gerichtet!

Grafik zeigt aktuelle Entwicklung der US-Aktienmärkte im Vergleich zu Gold

Zwar liest man heute auch davon, dass Wladimir Putin seine Beziehungen zu den USA normalisieren will. Aber aktuell wirkt die aktualisierte Nuklear-Doktrin des Kreml auf die Märkte. Und die hat es in sich. Bloomberg berichtet aktuell: Ukrainische Streitkräfte haben ihren ersten Angriff in einer Grenzregion auf russischem Gebiet mit einer ATACMS-Rakete durchgeführt, wie RBC Ukraine unter Berufung auf einen Militärangehörigen berichtet! Und Wladimir Putin hat Russlands Nukleardoktrin aktualisiert, um die Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen zu erweitern, und das nur wenige Tage, nachdem die USA der Ukraine eine begrenzte Erlaubnis für Langstreckenraketenangriffe auf russisches Territorium erteilt hatten.

Putin unterzeichnete ein Dekret, das es Russland erlaubt, als Reaktion auf einen massiven konventionellen Angriff auf russischem Boden, auch durch Drohnen, Atomwaffen einzusetzen. Russland wird eine Aggression gegen sich selbst oder seine Verbündeten durch einen nichtnuklearen Staat, der von einer Atommacht unterstützt wird, als gemeinsamen Angriff betrachten, heißt es in dem online veröffentlichten Dokument. Dies folgt auf Putins Versprechen vom September, die Doktrin auf diese Weise zu überarbeiten.

Staatsanleihen und traditionelle Fluchtwährungen wie der japanische Yen und der Schweizer Franken stiegen sprunghaft an, da Investoren sich beeilten, die sichersten Anlagen zu kaufen. Die Rendite deutscher 10-jähriger Staatsanleihen fiel um ganze acht Basispunkte auf den niedrigsten Stand seit Oktober.

Putins Sprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass Russland einen Angriff der Ukraine mit westlichen Raketen als einen Angriff eines nicht-nuklearen Staates, der von einer Atommacht unterstützt wird, betrachten würde. „Die Russische Föderation behält sich das Recht vor, im Falle eines Angriffs mit konventionellen Waffen Atomwaffen einzusetzen“, wenn dies eine kritische Bedrohung für die Souveränität oder territoriale Integrität darstelle, sagte Peskov laut dem staatlichen Nachrichtendienst Tass.

Der russische Staatschef warnte die USA und ihre europäischen Verbündeten davor, der Ukraine zu erlauben, mit westlichen Langstrecken-Präzisionswaffen tief in Russland einzudringen, da dies sie in einen direkten Konflikt mit seinem Land bringen würde.

Die Biden-Regierung genehmigte den Einsatz von in den USA hergestellten ATACMS-Raketen durch Kiew, um militärische Ziele in Russland zu treffen. Die Ukraine schießt seit Monaten mit ihren selbstgebauten Drohnen tief in Russland hinein, aber die Waffen der USA sind zerstörerischer. Offizielle Vertreter der Ukraine haben erklärt, dass sie die Fähigkeit benötigen, die Luftwaffenstützpunkte und Flugzeuge zu treffen, die Russland für Gleitbomben- und Raketenangriffe einsetzt.

FMW/Bloomberg



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9 Kommentare

  1. Moin, moin,

    Russland droht immer mit Atomwaffen. Ergebnis, noch steht der Westen. Das fing mit der Lieferung von westlicher Artillerie an, ging über Panzer und Flugzeuge. Und was passiert? Nichts!

    Russland kann mit Drohungen Berlin unter Druck setzen, aber nicht England und USA. Denn die USA und England wissen, dass Russland nur eine Sprache versteht und das ist die der Stärke. Das wusste allerdings auch schon Otto von Bismarck.

    Diese Thematik hatte auch schon öfter der Dr. Markus Keupp (Militärökonom) erläutert

    Positiv gesehen könnte man die Amtseinsetzung von D. Trump und das (noch) Vorhandensein von Putin als Startschuss für Europas Erwachsenwerden sehen. Europa ist wie ein 35 jähriger, der noch bei seinen Eltern wohnt und sich gegen das Erwachsen werden sperrt.

    Jede Krise ist an der Börse auch irgendwo eine Chance. Kaufen wenn die Kanonen donnern. Die zitterigen Hände geben ab und die festen Hände kaufen. Einfach oder?

    1. Deine Flugzeuge, Panzer ect.waren für Putin keine rote Linie und keine große Gefahr.
      Aber jetzt kommt die neue rote Linie und wenn die fällt,dann kommt auch die taktische Atomwaffen,kann durchaus sein das die in Berlin und London niedergeht.
      Ist auch egal der Krieg der Nato gegen die Russen fängt in Karelien an.
      Man denkt ja immer noch das der dumme Russe niemals das wahr macht.
      Wenn es zu einem Krieg kommen sollte noch bevor Trump an die Macht kommt bleibt alles beim Alten.
      Heißt das Kriegsrecht wird ausgegraben und Biden Scholz bleibt an der Macht.

    2. Was für eine Logik. Wenn in der Vergangenheit nichts passiert ist, dann wird auch in der Zukunft nichts passieren. Die sukzessive Überschreitung von Grenzen hat also keine Bedeutung. Naiv, wer so denkt.

  2. die verrückten gebären sich wie kleine kinder, welche die heisse herdplatte austesten……

    die sich hier tummelnden kriegsverehrer sollen endlich eine uniform anziehen und nach 404 gehen,

    lieber gestern als heute und für mich was tun, der goldpreis dümpelt schon zu lange seicht dahin.

    suum cuique, wie die antiken barbaren schon zu sagen pflegten

  3. Zuviel NATO reizt den russischen Bär

    In dieser Beziehung hatte der vielverschmähte Scholzomat recht, dass es eine ROTE LINIE gibt, wenn der Westen mit der Unterstützung der Ukraine immer weiter geht.Die erste ROTE LINIE hatte man überschritten als man den Russen zuviele NATO- Stützpunkte vor die Nase setzte und damit die NATO auch eine Ursache des Krieges war.

    1. Putingeschwätz! Wo in der angegriffenen Ukraine gab es NATO Stützpunkte? Und selbst wenn, jedes freie Land hat die Wahl des eigenen Verteidigungsbündnisses, mit Betonung auf Verteidigung. Klar dass das dem Imperialisten Putin ein Dorn im Auge ist, aber fallen Sie doch nicht auf den Blödsinn rein. Russland war nie bedroht, es war immer umgekehrt.

      1. T.S. Sie haben Recht, aber es spielt keine Rolle. Wenn man ein Nachbarland von Russland, China oder den USA ist, dann hat man automatisch ein Stück weit nach deren Pfeife zu tanzen. Das liegt einfach daran, dass diese drei Mächte keinen über sich haben. Dadurch werden sie nicht alles akzeptieren, sie können noch nicht einmal alles akzeptieren. Geopolitik.
        Das wissend (die USA schreiben dass in ihren eigenen Strategiepapieren, einiges davon kann man sich einfach als Sachbuch in jeder Bücherei kaufen), war die Ukraine-Politik eine zu große Provokation. Was auch einige Kreise, z.B. die sog. Neocons ganz offen sagen.
        Bei diesem Thema ist Deeskalation angesagt. Und Deutschland sollte anfangen, sich wieder verteidigungsfähig zu machen. Herr Scholz liegt hier richtig, falls das seine Linie sein sollte (für mich kaum erkennbar was er will).

        1. Putin könnte natürlich die Weltgemeinschaft sofort gegen sich einigen, wenn er Nuklearwaffen gegen die Ukraine einsetzt. Die westlichen Staaten einschließlich China und der Rest von Asien wären dann in der nächsten Dekade damit beschäftigt, Russlands atomwaffenfrei und gleichzeitig klein zu machen. Was auch gelingen dürfte. Zum Abschuß freigegeben, der Problembär. Ein Angriff auf die NATO mit nuklearen Waffen wird es ohnehin nicht geben. Dies Risiko ist für Rußland noch ungleich grösser.

  4. Raus aus Aktien und rein in deutsche Anleihen aus Angst vor einer nuklearen Eskalation? Interessante Schlussfolgerung.

    Die Änderung der Nukleardoktrin wurde übrigens bereits vor Wochen angekündigt.

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