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Aktienmärkte: neues Spiel, neue Regeln

 
 

Einzelne Vertreter der US-Notenbank Fed haben nach eigenem Bekunden diese Abhängigkeit und ihre eigene Bedeutung für die zweifellos als Blase zu bezeichnende Entwicklung der Aktienmärkte bereits erkannt. Doch frei nach Goethes Zauberlehrling werden die Geldpolitiker die Geister nicht mehr los, die sie mit ihrer laxen Politik heraufbeschwört haben. In der Ballade wird das Grundanliegen deutlich, an der bewährten Ordnung festzuhalten, in einer vom Chaos bedrohten Welt. Genauso verhält es sich auch mit den Geldpolitikern und den Figuren im Hintergrund, die Einfluss auf diese Politiker nehmen: Festhalten an der bewährten Ordnung.

Dieses Muster zieht sich durch die Menschheitsgeschichte wie ein roter Faden: Wann immer eine Gruppe von Menschen zu Macht und Reichtum kam, tat sie alles dafür, um die gewonnenen Privilegien zu behalten. Es gibt zwar die These, dass die Mächtigen dieser Welt einen Crash biblischen Ausmaßes begrüßen würden, daran besteht jedoch großer Zweifel. Eine solche Krisendynamik beherrschen oder gar orchestrieren zu können, ist wohl nur Göttern vorbehalten.

Die neuen Regeln

Die wichtigste Regel in dem neuen Spiel heißt ergo: Die Zentralbanken werden alles tun, um das bestehende System am Laufen zu halten. Das bedeutet für die Aktienmärkte: Die Zentralbanken sitzen in der Falle. Ein Crash wäre aufgrund der aufgetürmten Bewertungen und der damit einhergehenden Wohlstandsillusion gefährlich. Zumal ein beträchtlicher Teil der Buchgewinne bereits durch Beleihung von Aktien für den Konsum abgeschöpft oder zum hochspekulativen Pyramidisieren von Aktiendepots genutzt wurde. Natürlich kann es jederzeit zu kurzen und heftigen Korrekturen kommen. Für diesen Fall empfehlen sich Absicherungsstrategien, wie zum Beispiel diese.

Die Notenbanken sind jedoch gezwungen, in jede Schwächephase der Aktienmärkte oder der Realwirtschaft hinein neue stabilisierende Impulse zu setzen. Selbst fiskalpolitische Konjunkturstimuli, wie zuletzt von der EZB und ihrer Chefin Frau Lagarde immer vehementer gefordert, bedürfen in vielen Ländern der Alimentierung durch die Notenbanken, da die Staatsbudgets bereits stark überdehnt sind. Die Aktienmarktteilnehmer haben dieses Dilemma der Zentralbanken bereits erkannt und spielen dieses Spiel mit. Sie kaufen jeden Rücksetzer unabhängig von den Fundamentaldaten oder anhaltenden geopolitischen Risiken wieder auf, wie in der jüngsten Iran-Krise. Die Notenbanken haben den Point of no Return längst überschritten und die Aktienmärkte wissen das.

Die letzte und wichtigste Regel betrifft das Ende des Spiels, auf das es sich frühzeitig vorzubereiten gilt: Da die Notenbanken theoretisch über unendlich viel Liquidität verfügen, wird das System nicht in einem deflationären Crash enden. Bis jedoch das Thema Inflation eine Bedrohung für die Weltwirtschaft wird, können noch Jahre ins Land gehen, wie man Beispiel Japan sieht. Gleichwohl ist ein Kontrollverlust durch unvorhersehbare Ereignisse oder intransparente Prozesse im hochkomplexen Finanzsystem, die das Potenzial haben Dominoeffekte auszulösen, bevor die Notenbanken reagieren können, jederzeit möglich. Die plötzliche Krise am US-Repo-Markt im September letzten Jahres ist ein mahnendes Beispiel dafür.

Fazit

Anleger, die an dem neuen Spiel an den Aktienmärkten namens „Notenbanken-Interventionismus“ mit theoretisch noch extrem hohem Gewinnpotenzial teilnehmen möchten, sollten sich gegen das Scheitern des wichtigsten Marktteilnehmers absichern. Ziehen Sie regelmäßig Gewinne aus den Aktienmärkten und diversifizieren Sie Ihr Vermögen. Kaufen Sie Aktien, die echtes Zukunftspotenzial haben, nehmen Sie die Hinweise der Bundesregierung zur Katastrophenprävention ernst. Das Ende dieses Spiels hat das Potenzial, eine ökonomische und gesellschaftliche Katastrophe auszulösen. Aber vielleicht passiert auch ein Wunder – darauf sollte man sich gleichwohl nicht verlassen.



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7 Kommentare

  1. Was könnte denn noch das Wunder sein das noch passieren könnte? Ich kann mir die Erlösung durch Jesus Christus nach dem Tod als Wunder vorstellen,(obwohl ich Atheist bin) aber was bzw welches Wunder uns hier retten könnte, das kann ich mir nicht mal Vorstellen….

    Durch dieses Spiel der Notenbanken, man muss es als Spiel bezeichnen, wird noch schneller Umverteilt als bisher, nicht nur die Rentenkassen die wegen ihrer begrezren Horizonte nicht zu hohe Aktienquoten halten wollen & dürfen werden implodieren (und dabei benötigt es noch nicht einmal die demographische Entwicklung) fie Leistungsversprechen sind ja bei den heutigen Rentern schon viel zu hoch die Ihre Einstigen Beiträge überkompensieren….

    Für mich sind das keine Realgewinne mehr die Aktuell an den Märkten erfolgen sondern Realverlsute des Dollars und der anderen Währungen….man kann es auch als Flucht aus Fiat in Aktien und Immobilien sehen….Immobilien sind jedoch heikel für den Staat, da wohnen zu unseren Grundvedürfnissen gehört….

    Die Geschichte hat immer wieder gezeigt das die Menschen, das Volk, sejr sehr leidensfähig ist und meist bereit ist sehr vieles zu ertragen, in der Geschichte hat der Pöbel aber IMMER dann gegen die Eliten aufbegehrt wenn Grundbedüfrnisse für Sie unebzahlbar wurden…..

    Als ein Besipiel für viel der Sudan wo sich die Leute 30 Jahre unterdrücken und abschlachten liessen und dies hinnahmen aber als sich der Brotpreis verdreifachte wurde der Herscher gestürzt..

    Die Grundbedürfnisse der Massen müssen daher bezahlbar bleiben, daher haben wir auch 0 Inflation, den dort wird gemessen , nocht ganz alles aber vieles, diese Dinge werden künstlich günstig gehalten über Subventionen (ganz Europa wird über die Bauern in der Lebensmittelprodultion so was von krass Subventioniert) um angeblich Konkurrenzfähig zu sein….Tja wenn alle Subventionen erhalten um Konkurrenzfähig zu sein, wären Sie es dann in der Logik nicht auch ohne Subventionen mit höhrern Preisen für alle in der Logik? Das will man nicht….

    Und die Masse hat gar keine Zeit sich Gedanken zu machen. Die Frage ist was macht man als heute 35 Jähriger mit diesen Aussichten, sparen in Rentenkassen wird aus meiner Optik völlig Sinnlos, nicht nur das zB die Gelder im Rahmen von Umwandlugsverfaheren sowieso direkt wieder Verteitl werden gibt es auch im Kapitaldeckungsverfahren immer höhere Umverteilungen da die versprochenen Leistungen sind nicht mehr finanzieren lassen….

    Die Wahrscheinlichkeit das unser System in den nächsten 30 Jahre Crasht und Fiat Währungen in der Folge Wertlos werden erachte uich als grösser als dies nicht passiert…was muss ich für eine Konsequenz daraus ziehen? Das arbeit im heutigen System keine Wert mehr hat….

    Alles zu sichern wird sowieso nicht möglich sein, also Frage ich mich zwischenzeitlich ob es nicht Sinnvoller ist, das Geld zu brauchen in meinem Fall könnte ich 7-10 Jahren in der Welt herumreisen mit dem Geld das deoht Werlos zu werden, ziehen wir halt ein Stück Pension vor, das kann
    Mir immerhin keiner mehr nehmen und gehen dann wieder an die Säcke wenn es sich lohnt….

    Mein Haus hat im letzten Jahr mehr Wer zugelegt als ich mit arbeit verdient habe…..Crazy….und wohl Zeit es zu verkaufen….in den nächsten 1-2 Jahren….

    Ich befürchte ebenfalls das die Notenbanken das Spiel noch lange treiben bis auch der Michel aufwacht….und eine Lösung wird es für uns kleine Fische aoweiso keine geben….beängstigend

    1. @BrettonWood

      Und Die Ideen bereits umgesetzt?

      Wir ja, wir müssen seit sieben Monaten keine 7.000 EUR mehr pro Monat die Einkommensteuer und Sozialbeiträge erarbeiten, macht 35.000 EUR.
      Leider noch ich ganz frei von der Bürokratie, aber wir arbeiten daran. Außerdem unser Kind davon überzeugt, nach dem Abschluss gründlich zu suchen und zu überlegen und dafür sechs Monate einzuplanen, macht mindestens 30.000 EUR.

      1. Ich überlege mit ehrlich gesagt eine Firma in den Emiraten zu gründen und den Wohnsitz nach Panama zu verlegen, vieles meiner Arbeit kann ich Ortsumgebunden machen und kann mich so sämtlichen Steuersystemen entziehen (Kostenpunkt für veides ca 10‘000 Dollar) , da ich der Schweiz lebe sind meine Abgaben nicht ganz so übel….insofern Nein, noch nicht umgesetzt

  2. Es ist als definitiv so weit, dass die Börse auch von Profis als Spiel betrachtet werden muss.Bei Bitcoins z.B.hat man das schon öfter gehört. Nur schade für die Rentner, die als Rente vielleicht etwas Werthaliges möchten u.nicht einen Gegenwert einer Firma die zehn bis hundertmal überbewertet ist.Früher hat die Natur die Übetbevölkerung mit Seuchen u.Hungersnöten abgebaut. In Zukunft könnte die Hungersnot über Verfall der Renten wieder ein Thema werden. Auch Bürgerkrieg könnte eine Lösung sein ,wenn 90% der Bevölkerung Nichts mehr haben u.die andern 10% Milliarden in wertlosen Aktien weil nichts mehr funktioniert.

  3. Wenn ich mit Aktien 100% Gewinn mache und dann 90 % in einem Crash verliere, habe ich am ende immer noch mehr als auf dem Sparbuch !

    1. Sie vergessen die Inflation!

  4. @paul
    Wenn nur das blöde „wenn“ nicht wäre…

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