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Aktienmärkte: Reaktionen und Entwicklungen

Normalerweise würden sich die Aktienmärkte heute am US-Feiertag Thanksgiving wohl kaum vom Fleck bewegen. Aber die Unterzeichnung des „Hongkong Human Rights and Democracy Act“ durch Donald Trump ist ein Belastungsfaktor für die Gespräche zwischen den USA und China in Sachen Phase 1 Deal. Peking hat den US-Botschafter einbestellt, und soeben hat das chinesische Aussenministerium den USA ernsthafte Konsequenzen angedroht, wenn die „Hongkong-Bill“ zu einem bindenden Gesetz würde. Peking betont seine Entschlossenheit für Gegenmaßnahmen, sagt aber nicht, wie diese Maßnahmen aussehen könnten. Einer der ersten Schritte könnte sein, Sanktionen gegen US-Vertreter in Hongkong zu erlassen, wie Hu Xijin, Chefredakteuer der „Global Times“ heute morgen angedeutet hat.

Aber Hongkong ist nur einer der zahlreichen Konfliktpunkte zwischen den beiden Großmächten. Heute Nacht hat China einen Missile-Test absolviert – und sieht das durchaus auch als Signal an die USA. Vor allem im Südchinesischen Meer, das für die Versorgung Chinas so zentral ist, finden stetig Machtdemonstrationen der USA  statt – eine Provokation für Peking. Ist es da nur Zufall, dass Nordkorea heute morgen wieder einen Raketentest veranstaltet hat? Auch das dürfte ein Zeichen Chinas an die USA sein..

Wie bedeutend der Konflikt auch ökonomisch ist, zeigt die Tatsache, dass Chinas BIP nun das der EU überholt hat – womit China nun der zweitgrößte Währungsraum der Welt ist. 1992 war die Wirtschaft der heutigen EU noch 15mal größer als die Chinas, 1995 nur noch zehnmal so groß, 2005 fünfmal und 2008 schließlich nur noch dreimal so groß. Während aber der Euro derzeit einen Anteil von 20% an den weltweiten Devisenreserven hat, hat der Yuan nicht einmal 2%. Diese Schere wird sich, ja muß sich tendentiell in den nächsten Jahren schließen.

Wie Wolfgang Müller heute in seinem Artikel „Handelskrieg: Wie dringend braucht China den Deal?“ gezeigt hat, sind Chinas Aktienmärkte im Gegensatz zu den Aktienmärkten der westlichen Welt nicht im Jahresendrally-Modus. Chinas Investoren scheinen also viel immuner zu sein gegenüber den stets optmistischen Meldungen, wonach der Deal im Handelskrieg nun unmittelbar bevor stehe. Ganz anders die Aktienmärkte der USA: als Donald Trump am 11.Oktober den Phase 1 Deal ankündigte, stand der S&P 500 bei 2950 Punkten – nun sind wir im Bereich 3150 Punkte.

Was aber macht der Dax heute aus der Situation? Gestern könnte Relevantes passiert sein beim deutschen Leitindex, wie Jochen Stanzl in folgendem Video zeigt:

 

Die Aktienmärkte verarbeiten heute neue Entwicklungen im Handelskrieg



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