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Märkte fahren Achterbahn Aktienmärkte trotzen Zinssorgen – überall extreme Kursschwankungen

Die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten hat an den Devisen- und Aktienmärkten extreme Kursschwankungen ausgelöst. Trotz der Zinssorgen konnten Risikoanlagen schließlich eine Erholung in Gang setzen. Die Intraday-Reversal an den Aktienmärkten haben dabei ein historisches Ausmaß angenommen. Beispielsweise fiel der Dax nach der Bekanntgabe der Zahlen um 370 Punkte, um anschließend über 600 Punkte anzusteigen. Noch extremer waren die Bewegungen im Dow Jones und S&P 500. Der marktbreite S&P 500 vollzog eines der größten Intraday-Reversels aller Zeiten.

An den Aktienmärkten in Asien wie beispielsweise in China und Japan kam es ebenfalls zu impulsiven Gegenbewegungen. Aber auch an den Devisenmärkte spielten die Kurse kurzzeitig verrückt. Aktien-Anleger haben trotz der höher als erwarteten US-Teuerungsrate die Zinssorgen bei Seite geschoben. Denn laut dem FedWatch-Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Jumbo-Zinsschritt von 75 Basispunkten für die November-Sitzung nun bei 97,8 Prozent.

S&P 500 mit großen Kursschwankungen - ausgelöst durch Inflationsdaten

S&P 500 mit großen Kursschwankungen – eines der größten Intraday-Reversal aller Zeiten

Märkte im Überblick: Kursschwankungen wegen Inflationsdaten

Dazu berichtet Bloomberg: Die Aktien in Asien setzten die bemerkenswerte Erholung fort, die ihren Anfang im US-Handel im Anschluss an die Inflationsdaten fand. Währenddessen gab der Dollar gegenüber anderen Währungen nach, da die Risikofreude der Marktteilnehmer wieder zugenommen hatte. Alle Aktienmärkte im asiatischen Raum verzeichnete deutliche Zuwächse, angeführt von einem Anstieg von bis zu 5 % bei den in Hongkong notierten Technologieunternehmen. Futures-Kontrakte für US-amerikanische und europäische Aktien stiegen trotz der hohen Verbraucherpreise, die die Wahrscheinlichkeit auf eine weitere kräftige Zinserhöhung durch die Fed im November bekräftigten.

Der Yen setzte hingegen seine Talfahrt in Asien fort, nachdem er nach dem US-Verbraucherpreisindex auf den niedrigsten Stand seit mehr als 30 Jahren gefallen war. Nach einem kurzen Aufbäumen aufgrund von Gerüchten über mögliche Interventionen fiel er schließlich wieder zurück. Die Kursschwankungen machten auch nicht vor den Anleihemärkten halt. Die zinssensitive zweijährige Rendite auf US-Staatsanleihen sprang bis auf knapp 4,52 Prozent hoch.

Aktienmärkte: Die hohe Volatilität macht es Händlern schwer

Angesichts höherer Zinssätze, die die ohnehin schon angeschlagene Weltwirtschaft unter Druck setzen, unterstreichen die jüngsten Bewegungen die Schwierigkeiten, denen sich die Händler auf den volatilen Märkten gegenübersehen. Als ein möglicher Grund für die Erholung wurden Spekulationen genannt, dass der monatelange Ausverkauf an den Aktienmärkten einen Tiefpunkt erreicht habe. Andere Gründe waren die Eindeckung von Leerverkäufen, weniger schlechte Unternehmensberichte und eine sehr bärische Positionierung, so Bloomberg. Es gab auch technische Gründe für die Gegenbewegung an den Aktienmärkten. Immerhin hatte der Leitindex der Welt, der S&P 500, die wichtige 200-Wochen-Linie erreicht.

Auch die Kryptowährungen erhielten durch die erhöhte Risikobereitschaft an den globalen Märkten Auftrieb, sodass Bitcoin ein Wochenhoch erreichte und die größte Kryptowährung kurz davor stand, die 20.000-Dollar-Marke wieder zu erreichen.

Hoffnung auf einen Rückgang der Inflation nimmt zu

„Ich erwarte, dass die Inflation im Jahresvergleich bis Mitte nächsten Jahres deutlich zurückgehen wird“, sagte David Chao, ein globaler Marktstratege bei Invesco, per E-Mail an Bloomberg. „Normalerweise entsteht dadurch eine gute Basis für Aktien und Kredite, aber bis dahin wird es wahrscheinlich noch weitere Abwärtsbewegungen geben.“

Die Marktteilnehmer gehen immer noch davon aus, dass die Fed auf den nächsten beiden Sitzungen, die Zinsen um jeweils 75 Basispunkte erhöht, und es wird erwartet, dass die US-Notenbank die Zinssätze insgesamt über 4,85 % anhebt, bevor der Straffungszyklus endet. Die Aktienmärkte könnten neue geldpolitische Hinweise erhalten, wenn am Freitag weitere Fed-Mitglieder wie Esther George, Lisa Cook und Christopher Waller im Laufe des Tages sprechen werden.

FMW/Bloomberg

Aktienmärkte trotzen Zinssorgen - überall extreme Kursschwankungen
An employee works at the Tokyo Stock Exchange (TSE), operated by Japan Exchange Group Inc. (JPX), in Tokyo, Japan, on Thursday, Jan. 13, 2022. Japan’s largest exchange operator disclosed the components of three new market sections on Tuesday, but the long-awaited shake-up of the country’s sluggish stock market is attracting more skepticism than excitement. Photographer: Toru Hanai/Bloomberg


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