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Aktienmärkte: Wann macht die Hoffnungs-Rally eine Pause?

Auch wenn es Anlegern so vorkommt, als ob Aktienmärkte nichts mehr mit Wirtschaft zu tun hat, so werden Verzerrungen immer wieder korrigiert..

Fazit

Auch wenn der platte Spruch „Märkte können länger irrational bleiben, als man selbst liquide“, auch derzeit gilt, können auch die Notenbanken nicht die Gesetze des Marktes aushebeln. Unternehmen müssen liefern, wenn nicht, werden die Aktienmärkte zur Korrektur kommen müssen. Auch wenn immer wieder die japanische Notenbank als Beispiel herangezogen wird, so sieht man – auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Japan mit seiner Verschuldung in Yen einen Sonderfall darstellt – dass man mit Gelddrucken die Märkte nicht ohne die Wirtschaft hochhalten kann. Der Nikkei stand vor gut 30 Jahren bei 38900 Punkten und heute bei 21800 Punkten. Obwohl die japanischen Staatsschulden in Richtung 250 Prozent zum BIP unterwegs sind, die Bank of Japan schon vor Monatsfrist eine Bilanzsumme von 111 Prozent zur Wirtschaftsleistung erreicht hat, brachten es die Aktienmärkte noch immer nicht einmal in die Nähe alter Höchstkurse. Und dabei kauft die BoJ sogar Aktien-ETFs (als einzige große Zentralbank neben der SNB). Nicht einmal das hat zu alten Höhen verholfen. In jedem Fall ist Japan in vielerlei Hinsicht ein Beispiel (nicht in allen Bereichen), das Wort von der Japanifikation europäischer Aktien- und Wirtschaftsverhältnisse macht schon öfters die Runde.

Was könnte das für die westlichen Märkte bedeuten?

Wenn Covid-19 die avisierte Wirtschaftserholung nicht zulässt, sind die derzeitigen Kurse der Aktienmärkte zu hoch, wahrscheinlich dann viel zu hoch. Ungeachtet einer möglichen, auch jahreszeitlich anstehenden Korrektur der Märkte, als natürlicher Phase einer „Mean Reversion“ in jedem Aufwärtstrend.

Die Basis der manipulierten Märkte bleibt die Wirtschaft, Zentralbanken können auf Dauer nicht alles manipulieren. Und weil das den Regierungen bewusst ist, versucht man krampfhaft die Firmen zu retten und schießt über das Ziel hinaus (Stichwort Zombieunternehmen).

Wie lange dauert die Hoffnungs-Rally der Aktienmärkte?



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6 Kommentare

  1. Sehr gut, aber bitte die vielen Träumer von gestern nicht zu forsch aufwecken.

  2. Nett gemeint, der Artikel, aber das Geld muss irgendwo hin und fließt weiter unaufhörlich in den Aktienmarkt.

    1. Wieder ein Mal ein Superartikel @Herr Müller!
      Bleibt nur zu klären, wann die Schere sich schließt 🤔

    2. Ja, SVEN, das Geld muss irgendwo hin und fließt in den Aktienmarkt. Das stimmt. Was nicht stimmt, ist, dass es unaufhörlich dorthin fließen wird, sondern eben nur bis zur nächsten Crash-Welle. Dann, wenn die Aktienindizes 60% tiefer stehen, werden die Notenbanken noch viel mehr Geld drucken als bisher und wieder werden die Kurse zu einer Erholung ansetzen und wieder werden Sie dann wohl auf dem Hochpunkt einer Scheinerholung steigende Kurse predigen. Tolles System!

      SVEN, man muss Aktien kaufen, wenn sie spottbillig sind und sie keiner haben will und nicht auf den Hochniveaus realitätsfremder Übertreibungen.

  3. @Sven,wenn sie nach der nächsten Korrektur wieder für 2Monate verschwinden u.einen neuen Namen suchen, hätte ich einen Vorschlag. Kevin, „Kevin allein zuhause.“

  4. Gute Analyse dennoch sehe ich einige Lücken welche nicht berücksichtigt worden sind.
    So sehr wir uns einen weiteren Kursanstieg nicht vorstellen können wird dies weiterhin geschehen, die Kursrückgänge werden für weitere Stützungskäufe von den Notenbanken genutzt. Der Hintergrund ist recht einfach, immer größere Menschenmengen, Firmen und Banken haben in Aktien investiert, da es nirdendwo sonst eine Rendite gibt.
    Es ist wie ein unvostellbares Schneeballsystem bei dem ganz oben an der Spitze die Notenbanken sind. Jeder kleine Hansel nährt die nächst höhere Ebene. Ein Abstutzt würde längst das ganze Wirtschaftssystem im Frage stellen und für landläufige Unruhen sorgen. Daher werden ALLE BETEILIGTE WIRKLICH ALLES DAFÜR GEBEN UM DIES ZU VERHINDERN!
    Es ist im Interesse aller beteiligten, dass es keine Korrektur an an den Märkten gibt, da dieses Kartenhaus inzwischen so weit in die höhe grtrieben wurde, so das ein Abstutz keine Alternative darstellt.
    Der zweite Punkt ist die Verschuldung der vereinigten Staaten von Amerika. Natürlich werden Sie sich weiter verschulden, das müssen Sie auch und das sogar exponentiell – Aber das spielt überhaupt keine Rolle, so lange Sie die Weltreservewährung sind und die Natiionalbanken durch steigende Kurse profitieren (Schweizer Nationalbank, Norwegische Nationalbank, demnächst EZB, und viele andere), werden alle Länder und deren Notenbanken alles dafür tun um dieses System zu stützen, weil ein zusammensturz dieses Systems ihr eigenes System zum Fallen bringen würde.
    Ja, die Währungsinflation wird steigen und das ist auch an den Immobilien und weiteren Wertgegenständen erkennbar, aber das sind nur kleine Randerscheinungen die meine Meinung bestätigen.
    Richtig gefährlich wird es wenn ein Land oder ein Länderbund sich dazu einigt eine goldgedeckte Währung (kann auch eine virtuelle goldgedeckte Währung sein) einführt. Dann besteht die Gefahr, dass die breite Masse zur Vermögenssicherung für diese sichere Anlage entscheidet. Dann ist auch die Weltleitwährung in Gefahr und dann kann es schnell zu kriegerischen Konflikten kommen.

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