Indizes

Aktienmärkte: Warum sie nicht fallen wollen! Heißer Juli voraus?

Interessant auch ein Blick auf den Stand der Indizes seit Jahresanfang:

S&P 500, Nasdaq, Dow Jones sowie Dax : Alle Indizes im Plus zwischen 13 und 14 Prozent, seltsam gleichlaufend. Immer wieder zeigen die Aktienmärkte eine Rotation innerhalb der Rotation – ist es der Anlagenotstand?

Das sind bereits wieder große Anstiege, nicht nur seit Jahresbeginn. Ich kann mich nur wiederholen, dass eigentlich schon längst wieder einmal ein Durchatmen angesagt wäre, viele technische Indikatoren zeigen es an.

Der Sommer könnte es bringen. Bitte nicht ein zweites 2017, wird nicht nur der Chefredakteur von FMW ausrufen! Noch keine einzige Korrektur innerhalb eines halben (sogar dreiviertelten) Jahres:

Aktienmärkte und Korrekturen

Die kommende Berichtssaison

Auch wenn ich eine Menge Skepsis verspüre, bei den extrem hoch gesteckten Erwartungen für die US-Konjunktur 2021, leuchtet mir eines nicht ganz ein: Die 500 Unternehmen im 33 Billionen Dollar schweren S&P 500 haben im ersten Quartal eine Gewinnsteigerung von 50 Prozent ausgewiesen. Sollten es im 2. Quartal tatsächlich 60 Prozent werden, im Vergleich zum Vorjahr, wo ist dann die gnadenlose Überbewertung, die ständigen Vergleiche zu 2000 hervorruft? Sicher gibt es die bei vielen Aktien, wie auch Sektoren, bei den Kreditfinanzierungen, aber im Gesamtmarkt? Wo ist hier der Rechenfehler?

Was steht an, in der kommenden Woche?

In dieser Woche kommen wieder viele Wirtschaftszahlen zur Inflation in Europa, zu den Einkaufsmanagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe, auch zur Arbeitslosigkeit.

Aber: Wenn es zu dem erwarteten Jobaufbau bei den Non-Farm Payrolls in den USA von 600-700.000 Stellen kommt, könnte dann Jerome Powell nicht wieder darauf verweisen, dass dann immer noch sieben Millionen Stellen gegenüber der Zeit vor Corona fehlen? Aber für Börsianer stellt sich natürlich die Frage, ob zu Monatsbeginn weiter frisches Geld in die Aktienmärkte fließen wird, wie in den vergangenen Monaten?

Fazit

Auch wenn die Umsätze der Aktienmärkte schwach sind, der Anstieg nur von wenigen Titeln getragen wird, sind die Kurse auch in der eigentlich saisonal schwachen Zeit gestiegen. Was sagt uns das? Trotz aller Warnsignale auf breiter Front bleibt das Geld im Markt, mangels fehlender Parkmöglichkeiten – die Federal Reserve hat jüngst nicht „Tapering“ betrieben, sondern vielmehr die Aufkäufe sogar noch verstärkt. Viele Marktteilnehmer haben in der Erwartung eines starken Julibeginns am Markt gleich wieder zugegriffen. Für mich ein klarer Hinweis darauf, dass man zwar weiter jede neue Inflationszahl und jeden Konjunkturindikator beäugt, aber gleichzeitig auf den Beginn der Quartalberichtssaison Q2 wartet, mit der Bestätigung oder auch der Korrektur der Erwartung, ob nach den sensationellen 50 Prozent plus in Q1 jetzt tatsächlich noch einmal fast 60 Prozent plus bei den akkumulierten Gewinnen folgen.

Oder ob der Margendruck infolge des Anstiegs der Produzentenpreise seine Spuren hinterlassen hat? Das wäre dann, unabhängig vom billigen Geld, ein Anlass, um vor der umsatzarmen Sommerzeit ein paar Chips vom Tisch zu nehmen.

Über das Thema Tapering oder die Frage nach der „Durability“ der Inflation, werden wir in nächster Zeit keine validen Erkenntnisse erhalten. Zwar äußert sich Gott und die Welt aus Notenbanker-Kreisen stets um irgendwelche Termine um mögliche Zinsänderungen, aber das ist strenggenommen „Noise“, solange sich die Notenbankchefs – Jerome Powell und Christine Lagarde – so eindeutig zur absehbaren Fortsetzung ihrer Maßnahmen äußern.

Oder hat sich etwa EZB-Chef Mario Draghi in den acht Jahren seiner Amtszeit von irgendeinem Notenbank-Mitglied in seinen Entscheidungen beeinflussen lassen?



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2 Kommentare

  1. Wenn der Bär zum Bullen wird, sollte man vorsichtig werden ;-)

    1. @Gerhard…Quark, er hat nur endlich erkannt, dass das absolut gesunde Märkte sind, die dank Notenbanken-Unterstützung ihre Gesundheit behalten und keine Baisse mehr erleben werden. Der einzige Warner im Wind wird langfristig nur Markus Fugmann bleiben, ist halt sein USP…

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