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Aktienmärkte: Wo bleibt bloß nur die überfällige Korrektur?

Über die Gründe, warum es noch nicht zu einer größeren Korrektur der Aktienmärkte gekommen ist

Aktienmärkte - die Korrektur will nicht kommen

Die Volatilität ist da, die Schwankungsbreite der Aktienmärkte nach unten und oben nimmt zu. Dennoch stellt sich die Frage, warum die Börsen in jüngster Zeit nicht einmal in den Korrekturmodus von minus 10 Prozent gelangt sind, obwohl es an Warnzeichen technischer und psychologischer Art derzeit nicht gerade mangelt. Eine kleine Spurensuche, kurz vor Pfingsten.

Aktienmärkte: Die letzte Korrektur – schon ein halbes Jahr vergangen

Es war vor den US-Präsidentschaftswahlen im September und Oktober vergangenen Jahres, als sich Investoren der Gefahren gewahr wurden, die sich nach den Wahlen ergeben könnten – aufgrund eines tief gespaltenen Amerikas –  was nicht ohne Folgen für die Finanzmärkte bleiben würde.

Denn die Aktienmärkte hatten, beginnend mit dem 24. März 2020, eine gewaltige Rallye hingelegt, schon fast 60 Prozent beim S&P 500 zu Beginn des Septembers und damit alle Verluste der Pandemie ausgemerzt. Man blickte an der Börse bereits weit in die Zukunft – und Gewinnmitnahmen waren zu dieser Zeit mehr als zwingend.

Zu diesem Zeitpunkt galt: Wenn es mit den Kursen der Aktienmärkte weiter nach oben gehen sollte, müsste es fundamental schon irgendeinen Auslöser geben. Dieser kam dann auch im Doppelpack, mit dem eindeutigen Wahlsieg von Joe Biden, seinen Konjunkturprogrammen und vor allen Dingen mit der Impfstoffmeldung vom 9. November, die eine rasche Immunisierung der Bevölkerung in Aussicht stellte und quasi als Gamechanger funktionierte.

Der Rest ist bekannt, Branchenrotation von Growth zu Value – die zurückgebliebenen Werte, extrem vertreten im Russell 2000, schaukelten sich bis zum Jahresende stetig nach oben. Nach dem Jahreswechsel wurden einmal mehr Erwartungen von Gewinnmitnahmen laut, die Rallye hatte schon historische Ausmaße angenommen.

Aber weder die ansteigende Inflation, noch der Anstieg der Kapitalmarktzinsen von 0,92 zu Jahresbeginn auf 1,78 % im Februar, führten zu einer größeren Korrektur als magere 5 Prozent, zumindest im marktbreiten S&P 500. Die Notenbanken (nicht nur die Fed) versprachen noch lange die Geldpolitik „accomodative“ zu gestalten, um den Aufschwung nicht zu gefährden. Die Inflation kletterte weiter, das böse T-Wort (Tapering) machte die Runde, aber die Rückschläge blieben weiterhin moderat. In der Größenordnung von 4 Prozent , also eine Kursschwankung, die man im letzten Jahr ein Dutzend Mal alleine an einem Tag erleben konnte.

Der Chart der Hoffnung für Shorties, wann bricht der große Trend?

Aktienmärkte - S&P 500

Chart: NorthmanTrader

Die große Stütze: Unternehmensergebnisse und die Alternativlosigkeit

Eine erste Ursache, warum es noch nicht zu einer größeren Korrektur der Aktienmärkte gekommen ist, war die abgelaufene Quartals-Berichtssaison der US-Unternehmen. Was für eine Gesamtbilanz! Fast 80 Prozent der Unternehmen im S&P 500 übertrafen die vorher angehobenen Prognosen, die Gewinnsteigerungen betrugen in der Summe fast 50 Prozent gegenüber dem Vorquartal und ein Viertel der Unternehmen hob ihre Aussichten für das Jahr 2021 an. Was natürlich zur Folge hatte, dass das sportliche Kurs-Gewinn-Verhältnis des US Leitindex von über 30 in Richtung 20 gefallen ist. Die ganz große Überbewertung der Dividendentitel besteht derzeit nicht mehr, ein Grund für einen Ausstieg aus dem Markt hat sich damit abgeschwächt.

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