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Aktienmärkte: Wohin mit dem frischen Geld, was tun mit den Gewinnen?

Die gestiegene Absicherungsquote der Anleger

Was über viele Wochen als absolutes Warnsignal für die Aktienmärkte identifiziert wurde, war die Euphorie der Anleger mit ihrer gigantischen Call-Spekulation und dabei kaum Absicherungsgeschäfte. Dies hat sich sich deutlich geändert. Man fürchtet das Sommerloch, fürchtet eine Korrektur –  und möchte Verluste im Sommer vermeiden. Dies bedeutet auf kurze Sicht sogar so etwas wie ein kleines Sicherheitsnetz unter den Märkten. Denn Verkaufsoptionen führen unweigerlich zur Stabilisierung der Märkte, schließlich wird bei der Realisierung der Gewinne das Underlying und damit der Basiswert gekauft. Und immer wieder grüßt die Short Squeeze..

Aktienmärkte und Shortseller

Die Stärke des Nasdaq

Wieder gibt es in den Zeitungen das Thema Covid-19, in Gestalt der Mutation namens Delta. Ob in Israel, Portugal, Großbritannien, selbst in Deutschland werden die Forderungen lauter, die Maßnahmen härter, um gegen eine vierte Welle schon im Ansatz vorzugehen. Abseits der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen hat dies zu einem Revival von Tech geführt, von vielen Aktien, die im letzten Jahr so gut gelaufen sind (selbst Ark Investments haussiert), während die Flugindustrie gleich wieder etwas korrigiert. Auch fallen die Renditen wieder unter 1,5 Prozent in den USA –  trotz der ständig neuen Hinweise auf all die gestiegenen Preise. Damit läuft gerade wieder eine Umschichtung in den Depots, die aber im marktbreiten S&P 500 im Ganzen kaum Spuren hinterlässt.

Fazit

Natürlich sind die genannten Argumente noch lange keine Gewähr für ein Sicherheitsnetz, für stabile Aktienmärkte über die Sommermonate. Damit es aber zu einem richtigen Rückschlag kommt, müssen aber Billionen Dollar aus den Aktienmärkten genommen und irgendwo anders positioniert werden.

Die Situation mit den negativen Realrenditen herrscht an fast allen großen Kapitalmärkten dieser Welt. Sollten die Julidaten bei Inflation weiter hoch bleiben und die Kapitalmarktzinsen unten, was dann? Natürlich gibt es jederzeit die Möglichkeit eines so genannten externen Schocks, die üblichen „Unknown Unknowns.

Aber in punkto Realrendite gibt es auch eine markante Grenze, die bisher von großer Bedeutung war: 2015 und 2018 rutschte die Differenz zwischen Inflation und Kapitalmarktzinsen in den positiven Bereich – die Aktienmärkte fielen. Ein schwacher Trost für die Bären derzeit, denn was müssten sich da an den Märkten für Bewegungen einstellen, bei Inflation und Zinsen? Allerdings, was ist, wenn die Unternehmensergebnisse nach dem 13. Juli enttäuschen sollten?



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1 Kommentar

  1. Hallo Herr Müller, Sie treffen mit Ihren Einschätzungen wirklich immer die korrekten Punkte. Sehr stark. Die Märkte werden jetzt wahrscheinlich so lange hoch gehalten und zu neuen Höhen geführt, bis die Berichtssaison anfängt. Dann könnte man anfangen die schlechten Ergebnisse der Unternehmen für ein Abschmelzen der Kurse verantwortlich machen. Reziprok des letzten Jahres…wahnsinnig niedrige Erwartungen werden natürlich von allen geschlagen und die Kurse steigen raketenhaft…die jetzt wahnsinnig hohen Erwartungen (und auch absichtlich überhöhten Erwartungen) werden nicht geschlagen oder ggf. genau getroffen, was dann zu wenig ist…ich bin gespannt wie sich das Spiel ausgeht…auf alle Fälle werden das voraussichtlich 2 harte Wochen für Bären…ich bleibe bei meiner Meinung…in derartig liquiden Märkten ist man als Shortseller auf der Todesliste…never go short…

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