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Aktienmarkt: Deutschland letztes Jahr mit 2,7 Millionen neuen Anlegern

Trader vor Handelsbildschirm

Wie war das noch zu den Zeiten des „Neuen Marktes“ um die Jahrtausendwende herum? Überall hörte man, die Deutschen müssten nun endlich Aktien kaufen. Die Kurse stiegen, und so sprangen immer mehr Menschen auf. Ähnlich ist es heute auch? Nullzinsen, immer neue Kursrekorde – alles rein in Aktien bitte? Es mag zwar löblich sein, dass immer mehr Deutsche den Weg an den Aktienmarkt gefunden haben. Aber werden viele von Ihnen nach einem neuen großen Crash ähnlich frustriert sein wie damals, als der Neue Markt, dazu noch die T-Aktie und viele andere den Bach runtergingen? Möglich ist das. Denn all diejenigen, die dieser Tage neu einsteigen, kaufen auf Rekordhochs.

Heute vermeldet das Deutsche Aktieninstitut (DAI), dass 2020 mit 12,4 Millionen so viele Menschen in Deutschland am Aktienmarkt investiert waren wie zuletzt 2001 (das Platz der Dotcom-Blase/Neuer Markt). Die Zahl der Aktienbesitzer- und Sparer legte letztes Jahr um 2,7 Millionen Personen zu. Insbesondere die junge Generation habe im letzten Jahr die Börse für sich entdeckt. Das ist sensationell, so das DAI. Jeder Sechste in Deutschland habe Aktien, Aktienfonds oder Aktien-ETFs im Depot.

Grafik zeigt Daten zum deutschen Aktienmarkt

Wenn man nachdenkt, kommt man auch selbst schnell auf die Gründe für diesen Boom, der auch am deutschen Aktienmarkt läuft. Die Zinsen sind abgeschafft, und die Anleger werden quasi gezwungen auf der Suche nach Rendite auch Aktien zu kaufen. Und Menschen die unbedingt brutal drauf los zocken wollen, werden nicht mehr von Tradinggebühren aufgefressen, sondern können über Neobroker ohne Gebühren handeln. Ach ja, und Corona sorgt auch noch für viel freie Zeit bei vielen Menschen in den eigenen vier Wänden. Der eine guckt TV, der andere zockt an der Börse. Dazu sagt das DAI im Wortlaut:

Das Corona-Jahr hat den Aktienboom bei Jung und Alt befördert. Geplatzte Urlaube, geschlossene Restaurants und weniger Einkaufsbummel haben dazu geführt, dass den Menschen mehr Zeit und Geld zur Verfügung stand. Diese Zeit haben sie auch dafür verwandt, sich mit ihren Finanzen zu beschäftigen und Geld in Aktien, Fonds oder ETFs anzulegen. Vor allem im März und April nutzten viele die niedrigen Börsenkurse als Chance für den Einstieg in den Aktienmarkt.

Starker Zuwachs bei der jüngeren Generation

Besonders die Gruppe der unter 30-Jährigen war letztes Jahr an der Börse sehr aktiv. Fast 600.000 junge Erwachsene wagten sich auf das Börsenparkett. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von fast 70 Prozent und damit der mit Abstand stärkste Anstieg aller in der Studie untersuchten Altersgruppen.

Ein Grund für den Jugendboom scheint zu sein, dass smarte Apps den Anlegerinnen und Anlegern den Einstieg in den Aktienmarkt erleichtern. Der Fondssparplan ist mit wenigen Klicks eingerichtet, Aktien sind mit ein paar Fingerbewegungen gekauft. „Die Aktienanlage hat über das Smartphone die Hosentasche erreicht“, kommentiert Bortenlänger die Entwicklung. Auch Influencer und Internetforen haben mit ihrer Kommunikation auf Augenhöhe das Thema Geldanlage für sich entdeckt. Dies trifft offenbar den Nerv vor allem der jungen Generation.



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1 Kommentar

  1. Tja wenn Hänsel und Gretel sich im Aktienmarkt engagieren, dann ist wohl das Top kurzfristiger erreicht als angenommen. Ursprünglich konnte man noch davon ausgehen, dass zuerst noch ein riesiges Geplänkel mit der EZB, Zinsen und Hyperinflation losgeht.

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