Europäische Aktien haben in den letzten Monaten bereits den US-Aktienmarkt abgehängt. Vor allem der Dax performte spürbar besser. Im Chart sehen wir seit Jahresanfang: Dax +17,44 %, Stoxx Europe 600 +6,29 %, S&P 500 +2,6 %. Eine aktuelle Umfrage unter Fondsmanagern zeigt, dass sie für die europäischen Märkte zukünftig eine deutlich bessere Entwicklung erwarten als für die US-Märkte.
Laut der jüngsten Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern werden globale Aktien in den nächsten fünf Jahren den US-Aktienmarkt übertreffen, was ein weiterer Beleg dafür ist, dass Investoren zunehmend davon ausgehen, dass die Dominanz des amerikanischen Marktes zu Ende geht, so Bloomberg News. Rund 54 % der Vermögensverwalter erwarten, dass internationale Aktien die beste Anlageklasse sein werden, während nur 23 % den amerikanischen Aktienmarkt bevorzugen. Nur 13 % glauben, dass Gold die höchsten Renditen erzielen wird, und 5 % setzen auf Anleihen.
Es ist das erste Mal, dass die Bank of America Investoren in ihrer Umfrage gebeten hat, die Anlageklasse mit der besten Performance in den nächsten fünf Jahren zu benennen. Die Antworten spiegeln die Popularität des „Sell America”-Trends wider, der sich seit den Zollerhöhungen und den Gesetzesvorhaben von Präsident Donald Trump, die das Haushaltsdefizit in den nächsten zehn Jahren um schätzungsweise 2,4 Billionen Dollar erhöhen würden, durchgesetzt hat.
Wenn die Fondsmanager mit ihrer Prognose Recht behalten, wäre dies eine Kehrtwende in dem seit Jahren zuverlässigsten Geschäftszweig. Laut Daten von Bloomberg hat der US-Aktienmarkt in 13 der letzten 15 Kalenderjahre internationalen Aktien übertroffen. Doch das beginnt sich zu ändern. Bislang ist der S&P 500 im Jahr 2025 auf dem besten Weg, die globale Aktienrendite so deutlich zu untertreffen wie seit 2009 nicht mehr.
Weitere Highlights aus der Umfrage sind:
Auf die Frage nach den Auswirkungen von Trumps Ausgabenplan sagten 59 % der Anleger, dass sie in den nächsten sechs Monaten keinen Aufschwung der US-Wirtschaft erwarten.
Rund 21 % der Befragten rechnen im nächsten Jahr mit höheren Anleiherenditen, so viele wie seit August 2022 nicht mehr.
Sie gaben an, am stärksten in der Eurozone, in Schwellenländern und in Banken übergewichtet zu sein. Der US-Aktienmarkt, der Dollar und Energie waren unbeliebt.
Netto 31 % der Anleger gaben an, den US-Dollar untergewichtet zu haben, was den negativsten Wert seit 20 Jahren darstellt. Netto 36 % sagten, sie seien in US-Aktien untergewichtet.
Die Bank of America befragte zwischen dem 6. und 12. Juni 190 Anlageexperten mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 523 Milliarden US-Dollar.
FMW/Bloomberg
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