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Aktienmarkt in USA: Nancy Pelosi und die Spekulation

Wie eine 82-jährige US-Politikerin an den Märkten zockt

Nancy Pelosi Aktienmarkt

Für alle die glauben, dass der Aktienmarkt in den USA nur eine Rolle von vielen in der US-Gesellschaft spielt, der unterschätzt die gewaltige finanzielle Dimension von S&P 500, Nasdaq und Co: Für viele Bürger, deren Altersvorsorge davon abhängt, aber auch für die Politik, die bis in die höchste Kreise munter mitmischt – wie etwa die US-Demokratin Nancy Pelosi. Wenn selbst eine 82-jährige Demokratin (Nancy Pelosi, mit führender Rolle im Kongress) heftig am Aktienmarkt spekuliert, wie eine letzte Pflichtmitteilung offenbart.

Die Sprecherin der Demokraten, Nancy Pelosi, eine Spekulantin am Aktienmarkt

Dass die „Grande Dame“ der US-Demokraten stark am Aktienmarkt investiert ist, haben bereits viele Berichte gezeigt. Aber dass die Politikerin, die sich so sehr gegen die Dominanz des Großkapitals, und gegen die großen Unterschiede in den Gesellschaftsschichten einsetzt, aber persönlich und in ihrem Alter sogar selbst am hochspekulativen Optionsmarkt engagiert, das lässt schon tief blicken.

Seit dem letzten Tief am Aktienmarkt ist Nancy Pelosi mit Call-Optionen dabei, bei Apple und Microsoft – und keinen kleinen Summen.

Nancy Pelosis Trades Aktienmarkt

Die Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, nicht alleine unterwegs am Aktienmarkt

Auch das wurde schon in vielen Berichten thematisiert, führte aber noch zu keinem Aufschrei in den USA: Dass Politiker im Kongress, die über so börsenrelevante Dinge entscheiden, wie Rettungspakete oder Helikoptergeld an die Bevölkerung, am Aktienmarkt spekulieren und dabei manchen Fondsmanager an der Wall Street alt aussehen lassen. Die Profis sind bestrebt die Benchmark, in Gestalt des S&P 500, zu schlagen, den Wenigsten gelingt es. Aber doch vielen Kongressabgeordneten, wie diese Übersicht von 2021 aus einem Tweet zeigt. Auch hier ganz vorne dabei: Nancy Pelosi

Natürlich gab es in diesem Jahr große Aufregung, als bekannt wurde, dass die Fed-Präsidenten von Boston und Dallas – Eric Rosengren und David Kaplan – trotz ihrer internen Kenntnisse über kapitalmarktrelevante Entscheidungen intensiv Einzelaktien gehandelt hatten und damit große Gewinne einfuhren. Was zu einem Verbot geführt hatte mit Aktien aktiv zu handeln, aber nicht für ein Engagement in ETFs gilt und was wiederum zu einem erstaunlich gutem Resultat geführt hat: Verkauf am Peak.

Fed Powell Nancy Pelosi

Ist zwar sarkastisch gemeint, aber nicht aus der Luft gegriffen – Fed-Chef Powells Interesse an keiner allzu langen Baisse am Aktienmarkt.

 Powell und seine ETFs

Oder um es im Sinne von Adam Smith, dem Urvater der Ökonomie, im übertragenen Sinne auszudrücken: „Wir leben nicht von der Gutmütigkeit des Metzgers, Brauers oder Bäckers……., sondern von dessen Streben nach Eigennutz.“

Fazit

Für mich sind die ganzen Signale aus den USA weitere Beispiel dafür, dass der Aktienmarkt in den USA mit seinen vielfältigen Vermögenseffekten (401k Renten-Aktiensparpläne, Großkapital, Konsumverhalten) eine sehr dominante Rolle spielt. Mehr noch, es ist eine Art Damoklesschwert für die US-Gesellschaft – aber auch für Spitzenpolitiker wie Nancy Pelosi. Deshalb wird die US-Notenbank nicht lange warten, nicht zumindest mit verbalen Interventionen, um bei einem Bärenmarkt (von über 20 Prozent minus beim S&P 500) weiteren Verluste entgegenzuwirken.

Zunächst zählt der Kampf gegen die Inflation, die Straffung der Financial Conditions, zu denen auch der Aktienmarkt gehört, der in seinen Indizes viele Spekulationsblasen gebildet hat.

Aber dies hat seine Grenzen, denn: Die Federal Reserve ist nicht nur eine Getriebene der Märkte, wahrscheinlich sogar noch mehr von den Aktienindizes – entgegen offizieller Verlautbarungen. Kein Wunder bei einem Aktienvermögen der Amerikaner vor den großen Rückgängen in diesem Jahr – von 45,1 Billionen Dollar oder 188 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt.



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2 Kommentare

  1. Aber Herr Müller, Spekulanten verdienen doch nicht nur bei steigenden Aktien, sie brauchen Bewegung gleich in welche Richtung.
    Das Entscheidende ist nur als erste zu wissen was passiert ( Insider). Korrekturen sind in dieser Hinsicht sehr willkommen, so kann man gleich beim Ab und Auf gewinnen.Auch die Aussage,Powell wolle keine Korrektur weil er vermögend ist finde ich müssig.
    Er könnte sich sicher über eine Drittperson mit grosser Hebelwirkung eine goldene Nase verdienen.Das Einzige was zählt ist nur das Wissen was passiert und das Timing ,sehr einfach wenn man selber am Schalthebel sitzt.Die Amis finden es anscheinend als normales Spiel wenn sich Politiker so dumm und dämlich die Taschen füllen.Verächtlich finde ich nur ,wenn sie ausländische Banken wegen gewissen Vergehen mit horrenden Strafen belegen.
    Was unterscheidet diese Volksräuber von sogenannten geächtetsten Oligarchen?

  2. Wie geil 😂 Die alte Heuchlerin wäre in Deutschland eine grüne Bellizistin mit „tonnenweise“ Rheinmetall-Aktien, um angeblich die CO2-neutrale Transformation des Unternehmens selbst in die Hand zu nehmen 🤣

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