Die erstaunliche Erholung am US-Aktienmarkt dürfte vorbei sein, auch wenn die USA Schritte in Richtung Handelsverhandlungen unternehmen, so sagt es aktuell Michael Hartnett von der Bank of America. Der Stratege sagt laut Bloomberg, die Aktien hätten aufgrund des Optimismus hinsichtlich niedrigerer Zölle im zweiten Quartal „zu Recht“ zugelegt. Er sieht jedoch keine weiteren Gewinne, da die Anleger „die Erwartungen kaufen und die Fakten verkaufen“, schrieb Hartnett in einer Mitteilung.
Der S&P 500 als Leitindex für den US-Aktienmarkt ist seit der Ankündigung von Präsident Donald Trump am 9. April, einige Zölle auszusetzen, um 14 % gestiegen, liegt jedoch weiterhin 3,7 % unter dem Jahresbeginn und damit hinter den internationalen Vergleichsindizes zurück. Washington hat in den letzten Wochen auch einen milderen Ton im globalen Handel angeschlagen und erwägt während der Gespräche mit China am Wochenende eine drastische Senkung der Zölle. Gestern stellte Trump ein Handelsabkommen mit Großbritannien vor, das er als „Durchbruch“ bezeichnete.
Michael Hartnett empfiehlt für 2025 Anleihen gegenüber Aktien. Bei Aktien bevorzugt er internationale gegenüber US-amerikanischen Titeln. In seiner Mitteilung vom 8. Mai erklärte er, dass sich der US-Aktienmarkt im Vergleich zu seinen Nicht-US-Pendants in einer späten Phase eines strukturellen Bärenmarktes befindet.
Die Fondsströme bestätigen Hartnett´s Einschätzung. Laut einer Mitteilung der Bank of America unter Berufung auf Daten von EPFR Global wurden in den letzten vier Wochen rund 24,8 Milliarden US-Dollar vom US-Aktienmarkt abgezogen, so viel wie seit zwei Jahren nicht mehr.
FMW/Bloomberg
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