Die unaufhaltsame Rally am US-Aktienmarkt ist in diesem Jahr bislang durch nichts zu bremsen. Auch die Turbulenzen vor knapp einem Monat aufgrund von zunehmenden Rezessionssorgen konnten daran nichts ändern. Der S&P 500 notiert Anfang September schon wieder in Reichweite seines Rekordhochs. Seit Jahresbeginn ging es für den US-Leitindex um fast 20 Prozent aufwärts. Doch geht es nach den Strategen von JPMorgan, könnte die Rally am Rekordhoch zum Stillstand kommen, obwohl die US-Notenbank Fed in diesem Monat mit den Zinssenkungen beginnen wird.
Aktienmarkt-Rally vor dem Ende?
Laut den Strategen von JPMorgan könnte die Rally am US-Aktienmarkt in der Nähe von Rekordhochs zum Stillstand kommen, selbst wenn die Federal Reserve einen mit Spannung erwarteten Zinssenkungszyklus einleitet.
Das Team unter der Leitung von Mislav Matejka – der in diesem Jahr zu den größten Befürwortern von Aktien gehört – sagte, dass jede Lockerung der Geldpolitik eine Reaktion auf die Verlangsamung des Wachstums sein würde, was sie zu einer „reaktiven“ Senkung macht. Ein weiteres Hindernis ist der saisonale Trend, da der September historisch gesehen der schlechteste Börsenmonat für den US-Aktienmarkt ist.
„Wir sind noch nicht über den Berg“, schrieb Matejka in einer Notiz und wiederholte seine Präferenz für defensive Sektoren vor dem Hintergrund eines Rückgangs der Anleiherenditen. „Stimmungs- und Positionierungsindikatoren sehen alles andere als attraktiv aus, die politische und geopolitische Unsicherheit ist erhöht, und die saisonalen Bedingungen sind im September wieder schwieriger“, sagte er.
S&P 500 am Rekordhoch
Nach einem Einbruch in den ersten Augusttagen erholte sich der S&P 500 und beendete den Monat in Schlagdistanz zu seinem Rekordhoch, da Händler Wetten darauf abschließen, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 17. und 18. September mit Zinssenkungen beginnen wird. Der MSCI All-Country World Index erreichte darauf hin ein neues Allzeithoch. Auch der Standardwerte-Index Dow Jones kletterte auf eine neue Bestmarke.
Nach Angaben von Bloomberg ist der US-Leitindex S&P 500 in den letzten fünf Jahren im September durchschnittlich um 4,2 % gesunken. Die Händler warten auch auf eine Reihe von Wirtschaftsdaten, einschließlich des wichtigen Arbeitsmarktberichts in dieser Woche, um weitere Hinweise auf die Gesundheit der Wirtschaft zu erhalten. Der US-Arbeitsmarkt war zuletzt in den Fokus gerückt, nachdem die vorherigen Jobdaten einen überraschend starken Abschwung gezeigt hatten. Angesichtes der erhöhten Brisanz der kommenden Beschäftigungszahlen ist mit starken Kursschwankungen am Aktienmarkt zu rechnen.
Die S&P 500-Futures notieren am Montag um 0,3 % tiefer, nachdem der Index am Freitag mit einem Plus 1 % auf 5.648 Punkten geschlossen hat. Der US-Aktienmarkt bleibt am Montag wegen eines Feiertags geschlossen.
Neben den Strategen von JPMorgan haben ebenfalls die Marktstrategen der Bank of America, darunter Michael Hartnett, kürzlich gewarnt, dass die erste Zinssenkung der Fed eher ein Katalysator für den Verkauf von Aktien sein würde als für einen weiteren Anstieg.
FMW/Bloomberg
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